Die Treppe am Schwabtunnel zwischen Stuttgart-Süd und -West wird in Zukunft nicht den Namen der Stuttgarter Hip-Hop-Gruppe tragen. Die Stadtverwaltung lehnt den Vorschlag von Kommunalpolitikern aus mehreren Gründen ab.
Eine Fanta-4-Staffel wird es in der Stadt vorerst nicht geben. Einem entsprechenden Vorstoß des Bezirksbeirats Süd, die bislang unbenannten Treppenaufgänge rechts und links des Schwabtunnels zwischen dem Stuttgarter Süden und Westen nach den Fantastischen Vier zu benennen, hat die Stadtverwaltung eine Abfuhr erteilt.
Den Vorschlag zur Benennung hatte das Bezirksgremium eingebracht, um daran zu erinnern, dass die Hip-Hop-Gruppe aus Stuttgart tiefe Spuren im Süden hinterlassen hat. CDU-Bezirksbeirat Roland Petri nannte es ein „Symbol für ein weltoffenes Stuttgart“, der Staffel den Namen der populären Band zu verleihen.
Die Stadtverwaltung hat den Vorschlag mit dem Verweis auf die bestehenden Richtlinien zur Straßenbenennung in Stuttgart zurückgewiesen. Demnach „sind lebende Persönlichkeiten als Namensgeber für öffentliche Verkehrsflächen ausgeschlossen“, wie eine Sprecherin nun mitteilte.
Stadtverwaltung begründet Ablehnung
Die Regelung sei aufgenommen worden, weil die Vergangenheit gelehrt habe, „dass die Vita und Verdienste einer Person erst nach Lebensende in vollem Umfang beurteilt und gewürdigt werden können“, begründet die Sprecherin weiter. Eine Ausnahme sei in diesem Fall zwar überdacht worden, sie hätte jedoch einen Präzedenzfall dargestellt.
Offenbar will man diesen in Hinblick auf ähnlich gelagerte andere Namensvorschläge für Straßen, Wege und Staffeln in der Stadt vermeiden. „Vor diesem Hintergrund kann der Wunsch des Bezirksbeirats nach einer Fanta-4-Staffel aktuell nicht umgesetzt werden“, heißt es aus der Verwaltung.
Das Bezirksgremium zeigt sich über die Parteigrenzen hinweg enttäuscht. Die SPD-Bezirksbeirätin Ulrike Horch gab zu bedenken, dass der Name „Fanta 4“ oder „Fantastische Vier“ keine Person benenne, sondern eben eine Musikgruppe. Vergleichbar also zum Beispiel mit einem Firmennamen.
Etwa 60 Staffeln in Stuttgart sind namenlos
Bezirksvorsteher Jonathan Makurath kündigte an, noch einmal auf die Verwaltungsspitze zugehen zu wollen. Die Benennung bislang unbenannter Treppenaufgänge findet im Rahmen einer Neubeschilderung mit Wegweisern statt, die Fußgänger künftig auf die stadtbildprägenden Stuttgarter Staffeln hinweisen sollen und Teil eines umfassenden Fußwegekonzepts sind.
Die neuen weiß auf dunkelgrün beschrifteten Schilder sollen künftig stadtweit zum Einsatz kommen. Etwa 60 zuletzt unbenannte Staffeln im Stadtgebiet sollen in diesem Zusammenhang einen Namen erhalten. In Stuttgart-Süd betreffe das, nach Auskunft der Stadt, 34 öffentliche Treppenaufgänge. So erhält, wie im Bezirksbeirat bekannt gegeben wurde, zum Beispiel die Staffel zwischen den Straßen Im Unteren Kienle und Im Oberen Kienle in Stuttgart-Süd nun den naheliegenden Namen Kienlestaffel.