Die Protokolle des Corona-Krisenstabs im Robert Koch Institut liegen nun in voller Länge und ohne Schwärzungen vor. Sie zeigen, dass im RKI intensiv über einzelne Maßnahmen diskutiert wurde – und dass die Politik sich teilweise über den Rat der Experten hinweggesetzt hat.
Rund 3900 Seiten umfassen die vollständigen Corona-Protokolle des RKI, die am Dienstag in Berlin auf einer Pressekonferenz vorgestellt wurden. Die freie Journalistin Aya Velázquez hat sie nach eigenen Angaben von einer zuvor im Bundesgesundheitsministerium beschäftigten Person zugespielt bekommen und online gestellt. Das RKI hatte im Mai bereits die Protokolle für den Zeitraum Januar 2020 bis April 2021 veröffentlicht, nachdem ein Journalist auf die Herausgabe geklagt hatte. Allerdings waren darin etwa Namen oder Interna beteiligter Unternehmen geschwärzt.