Bei seinem Vortrag „Die Agenda Europas für die nächsten Jahre“ spricht sich Günther Oettinger für ein starkes Europa aus, das angesichts einer sich rasant verändernden Welt nur gemeinsam die Herausforderungen wird meistern können.

In seinen einleitenden Begrüßungsworten bringt es der Felix Lipp, Gemeindereferent i. R. und Organisator der Reihe „Forum & Impuls“ der Ökumenischen Erwachsenenbildung Renningen, auf den Punkt. Wenige Wochen vor dem schon länger angekündigten Vortrag zum Thema „Die Agenda Europas für die nächsten Jahre“ hat die Thematik durch die aktuelle politische Lage enorm an Brisanz gewonnen. Nach dem Grußwort von Renningens Bürgermeisterin Melanie Hettmer nimmt Günther Oettinger als Referent den Faden direkt auf. Mitten in Europa herrscht seit über drei Jahren Krieg und US-Präsident Trump und der russische Präsident Putin verhandeln am Telefon über Frieden. Die Europäer sind bei den Verhandlungen gar nicht dabei. „Sind wir überhaupt noch relevant? Haben wir überhaupt noch Weltpolitikfähigkeit?“, fragt der frühere Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg und ehemalige Vizepräsident der Europäischen Kommission.Die Weltordnung beschreibt Oettinger anschließend als Pentagramm. Ganz vorne auf der Nummer eins stünden noch immer die USA, auf Rang zwei folge China vor Indien und Russland. Auf Platz fünf „kann Europa, aber nur ganz Europa und kein einzelnes Land Europas sein.“ Angesichts der Weltlage sei es bitter nötig, gemeinsam als Europäer an einem Strang zu ziehen. Denn Russland verfolge eindeutig das Ziel, alle Staaten wieder zurückzuholen, die einst zum Zarenreich gehörten. „Putin ist für mich der schlimmste Mensch auf dieser Welt seit Adolf Hitler“, äußert sich Oettinger deutlich.