Beim Stuttgarter Tiefbahnhof ist das Bauunternehmen Züblin dick im Geschäft. Der Mutterkonzern Strabag gehört teils einer Firma des Industriellen Deripaska. Nun geht er scharf auf Distanz zu ihm.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Die wirtschaftlichen Turbulenzen infolge des Ukraine-Krieges erreichen nun auch das Bahnprojekt Stuttgart 21. Über die Baufirma Züblin, die dabei einer der größten Auftragnehmer ist, profitiert der russische Oligarch Oleg Deripaska mittelbar von dem Milliardenprojekt. Züblin gehört seit 2016 vollständig dem österreichischen Baukonzern Strabag SE mit Sitz in Wien. Drittgrößter Aktionär von Strabag ist mit 27,8 Prozent das russische Unternehmen Rasperia Trading Limited, an dem der Industrielle beteiligt ist; sein Anteil liege unter 50 Prozent, heißt es vage. Deripaska (54) galt zumindest früher als Putin-nah und wurde vom Westen daher wiederholt mit Sanktionen belegt – so auch aktuell. Vom Krieg in der Ukraine hat er sich scharf distanziert und ein Ende der Kämpfe gefordert. Zuletzt warnte er eindringlich vor dem Risiko durch die ukrainischen Atomkraftwerke.