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ENERGIEKOSTEN: DER PREIS IST HEISS

ENERGIEKOSTEN: DER PREIS IST HEISS

Was kosten Heizungen? Eine effiziente Heizung war noch nie so sehr im Gedankengut der Menschen präsent wie momentan.

Julia Alber

Foto: Maksym Yemelyanov/stock.adobe.com

Julia Alber

Die Preisspanne bei Heizungen ist groß. Da sind die althergebrachten Heizsysteme, da sind neue Entwicklungen und dann sind da auch immer noch die Gegebenheiten vor Ort und die Montage, die ihren Teil zu den Kosten beitragen. In der Summe schließlich gilt es so manches Förderprogramm zu bedenken. So gibt es über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) finanzielle Unterstützung für neue, effiziente Heizungsanlagen, aber auch für die Heizungsoptimierung und den Einbau von Lüftungsanlagen. 

Wer weiterhin auf Gas oder Öl setzt, muss bei einem Kessel mit Brennwerttechnik zwischen 4000 und 8000 Euro für den neuen Gaskessel und zwischen 6000 und 10 000 Euro für den Ölkessel rechnen. Ist noch ein Gasanschluss zu legen oder ein Öltank anzuschaffen oder gilt es den Schornstein den Gegebenheiten der neuen Brennwerttechnik anzupassen, fallen neben der Montage noch weitere Kosten an. Auch an einen Pufferspeicher ist zu denken, wenn die Heizung als Hybridheizung gefahren werden soll. Für die Kombination von Gasheizung und Wärmepumpe kann mit bis zu 35 000 Euro gerechnet werden. An Wartungskosten sollte man pro Jahr für beide Heizungsvarianten zwischen 100 und 300 Euro einplanen. 

Für den Wechsel und Einsatz energieeffizienter Heizsysteme gibt es derzeit von der BAFA so manche Förderung. Neben einem Basis-Tauschbonus von zehn Prozent gibt es zudem für Solarthermieanlage, Wärmepumpe, Brennstoffzellenheizung (die mit grünem Wasserstoff oder Biomethan betrieben werden) und innovative Heiztechniken auf der Basis erneuerbarer Energien je 25 Prozent sowie für Biomasseheizungen zehn Prozent. Nochmals fünf Prozent on top bringen Wärmepumpen ein, die als Wärmequelle auf Wasser bzw. das Erdreich setzen. 

Unter den Wärmepumpen ist die Luft-Wasser-Wärmepumpe die gängigste und mit um die 13 000 Euro für die Pumpe selbst und rund 28 500 Euro insgesamt die günstigste. Teurer fallen die Erd- wie auch Wasser-Wärmepumpen aus. Weniger die Pumpen selbst machen die Technik teurer, es sind die Erdarbeiten, die hier zu Buche schlagen, die Bohrungen und Genehmigungen, die schließlich die Kosten auf gut 33 000 Euro anheben. Auch für Wasser-Wasser-Wärmepumpen, für die eine Grundwasserbohrung notwendig wird und eine Genehmigung erforderlich ist, fallen ähnliche Kosten an. In der Wartung sind Wärmepumpen im Jahr über dagegen relativ günstig. Mit 50 bis 150 Euro rechnen Experten. 

Schnell ist so eine Wärmepumpe aktuell nicht zu haben. „Man kann durchaus mit zwölf Monaten Wartezeit rechnen“, weiß Alexander Kotz, Kreishandwerksmeister und Geschäftsführer der Kotz Haustechnik in Stuttgart. Da sind zum einen die Lieferzeiten für alle Teile, die in der Summe eine Wärmepumpe ausmachen, und dann sind da auf der anderen Seite die fehlenden Handwerker, die diese Pumpen fachgerecht einbauen. Wer sich für eine Wärmepumpe entscheidet und Platz auf dem Dach hat, dem rät Kotz zur Kombination mit einer Photovoltaikanlage. Damit fällt die Frage weg: Woher kommt der Strom für die Wärmepumpe? 

Bei Photovoltaikanlagen sind in der Regel die kleineren Anlagen meist etwas teurer als die größeren mit mehr Leistung. Insgesamt sind die Preisspannen groß. Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit 10 kWp kann bei einer Modulfläche zwischen 50 und 100 Quadratmetern mit um die 17 000 Euro gerechnet werden, die sich je nach Speicher um bis zu 10 000 Euro erhöhen können. Interessant: PV-Anlagen im Garten erhalten jetzt auch eine Förderung, wenn deren Installation auf dem Dach nicht möglich ist, und wer den erzeugten Strom komplett ins Netz einspeist, erhält eine höhere Vergütung als jene, die einen Teil des Stroms selbst nutzen. Mit der Sonne lässt sich aber auch Wärme erzeugen - Wärme zur Unterstützung der Heizung wie auch Wärme zur Wasseraufbereitung. Solarthermieanlagen kosten um die 4000 bis 11 000 Euro. Jene, die nur zur Gewinnung von Warmwasser genutzt werden, sind dabei günstiger als die Anlagen, die Warmwasseraufbereitung und Raumheizung kombinieren. 

Wer Fernwärme beziehen kann, benötigt weder einen Heizkessel noch einen Raum zur Lagerung von Brennstoffen, das macht diese Heizungsvariante sehr interessant, wenn sie denn angeboten wird. Für den Anschluss und die Leitungen muss mit um die 8000 bis 15 000 Euro gerechnet werden.

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