Am Freitag demonstrierten eine Handvoll Menschen friedlich vor der CDU-Zentrale in Ludwigsburg, zwei Tage später ist die Fassade beschmiert. Kreisvorsitzender Rainer Wieland ist sauer und warnt vor einer Überhitzung des Wahlkampfes.
Am Sonntagmorgen hat es ein böses Erwachen für die CDU im Kreis Ludwigsburg gegeben. Ihre Geschäftsstelle an der Ludwigsburger Friedrich-Ebert-Straße wurde von bisher unbekannten Tätern in der Nacht mit dem Schriftzug „Fuck AfD und CDU“ beschmiert. Der CDU-Kreisvorsitzender Rainer Wieland ist sauer über diese „Gewalt an Sachen“ und hat Strafanzeige erstattet – der Christdemokrat sorgt sich um die undifferenzierte Kommunikation im Wahlkampf.
Noch zwei Tage zuvor hatte es am selben Ort eine friedliche Kundgebung gegeben. Einige engagierte Ludwigsburger, unter anderem aus der Klimabewegung, fanden sich am Freitag für eine Mahnwache vor der CDU-Geschäftsstelle zusammen, um gegen die Migrationspolitik der CDU und deren Abstimmungsverhalten mit der AfD zu demonstrieren. „Jeder darf seine Meinung friedlich kundtun, das ist völlig in Ordnung“, sagt Rainer Wieland, der am Freitag das Gespräch mit den Demonstranten suchte und den Austausch schätzte.
„Umso betroffener bin ich jetzt“, sagt Wieland. „Bei Gewalt gegen Sachen hört es bei mir auf.“ Die politische Opposition disqualifiziere sich mit solchen Aktionen selbst. In den kommenden Wochen bis zur Bundestagswahl brauche es „vernünftige politische Verhaltensweisen“ und keine ständige Überhitzung der Debatte.
Jeder solle für seine Positionen werben, auch mit starken Worten, sagt Wieland: „Aktuell fehlt aber das Differenzierungsvermögen in der Sprache, alles ist immer gleich unfassbar, es wird direkt ins obere Regal gegriffen.“
Der CDU-Kreisvorsitzende für Ludwigsburg verteidigt derweil die Entscheidungen und das Abstimmungsverhalten auf Bundesebene. Trotz der großen Demonstrationen in Stuttgart und anderen Städten, ist er sicher, dass eine Mehrheit der Deutschen die CDU-Pläne zur Begrenzung der Migration unterstützt.