Neues zum Fall Filbinger: Aktenfunde zeigen jetzt, dass der Ex-Ministerpräsident bereits nach der März-Wahl 1933 in die NSDAP strebte – Jahre früher als bekannt.

In seiner Verteidigungsschrift „Die geschmähte Generation“ berichtet Hans Filbinger, er habe im Frühjahr 1937 den Antrag auf Aufnahme in die Hitler-Partei gestellt. Als Grund dafür gibt er an, damit die „Fahrkarte zum Eintritt in die Ausbildung als Referendar“ gelöst zu haben. Der spätere Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg hatte in Freiburg und München Jura und Volkswirtschaftslehre studiert, nun strebte er das Justizreferendariat an, um darauf seine weitere Karriere aufzubauen. Das braune Hemd habe er sich nur deshalb übergestreift, schreibt Filbinger, weil er andernfalls beruflich auf Grund gelaufen wäre. Denn die NSDAP habe ihn als „politisch nicht zuverlässig“ eingestuft.