Die Eröffnung der Kunststückle-Saison in Fellbach findet am 4. Mai statt – erstmals folgen die Motiv-Planen einem gemeinsamen Motto.

Entstanden ist das Kunststückle an der Esslinger Straße im Zuge der Remstal-Gartenschau, jetzt geht die im Mai 2019 eingeweihte Spielfläche in seine sechste Saison – und muss mit einem Schrumpfkurs leben. Dass weniger Platz für die großformatige Outdoor-Galerie zur Verfügung steht, liegt nicht daran, dass den Mitgliedern des Kunstvereins nichts zum Motto „Der Kappelberg auf den Kopf gestellt“ eingefallen wäre. Ganz im Gegenteil, es gibt logistische Gründe: „Wir werden der SSB einen Platz zum Lagern von Baumaterial zur Verfügung stellen“, sagt Ina Reicherter-Kappler, Vize-Vorsitzende des Vereins über den geplanten Umbau der Haltestelle. Das Kunststückle schließt unmittelbar hinter den Gleisen der Stadtbahn an und erstreckt sich zwischen Boccia-Bahn, Minigolfanlage und einem Gartencenter.

 

Vom Gewölbekeller geht es unter den freien Himmel

Der Kunstverein verlagert im Sommer seine Aktivitäten und Veranstaltungen vom Gewölbe in der Cannstatter Straße unter den freien Himmel. Auf dem Kunststückle steht seit vergangenem Jahr auch eine überdachte Bühne, es gibt Sitzgelegenheiten, ein alter Bauwagen wurde zur „Catering-Station“ umgebaut. In die Freiluftsaison startet der Kunstverein dieses Jahr am Samstag, 4. Mai, um 17 Uhr wird zur Vernissage geladen. Die künstlerisch gestalteten Planen hängen bereits seit ein paar Tagen. „Den Künstlern wurde erstmals ein Thema gestellt, weil wir wollten, dass alle Kunstwerke neu für unsere Freiluft-Galerie 2024 entstehen und nicht aus dem Fundus der Künstler herausgefischt werden“, erklärt Ina Reicherter-Kappler. Sie hat die Aktion federführend organisiert und sich auch selbst künstlerisch eingebracht. Am Samstag wird sie einführende Worte sprechen. Tina Matzen, erste Vorsitzende des Kunstvereins, wird die Besucher begrüßen, Oberbürgermeisterin Gabriele Zull hat sich für ein Grußwort angekündigt. Es wird bewirtet. „Weingläser sollten selbst mitgebracht werden“, empfehlen die Verantwortlichen des Organisationsteams. Musikalisch umrahmt wird die Vernissage von den „Rare Birds“ mit Gesang, Gitarre und Songs, die Geschichten erzählen.

Bei den neuen Kunst-Planen wurde dem Thema folgend in der Tat „Der Kappelberg auf den Kopf gestellt“. Das Thema sei abstrakt genug, um eigenwillige Interpretationen zuzulassen, aber auch definiert genug, um der Ausstellung inhaltlich – und nicht nur formal – einen roten Faden zu verleihen. Mit dem Ergebnis ist Ina Reicherter-Kappler. sehr zufrieden. Die provokante Formulierung habe die Künstler inspiriert, sich laut oder weniger laut, harmonisch oder reißerisch, symbolisch oder realistisch, frech oder liebevoll mit dem Fellbacher Hausberg auseinanderzusetzen. An zwei Stellen auf dem Kunststückle gibt es eine Hinweistafel, die den Besuchern das Thema erklärt. Am Ende der Saison, nach zwölf Wochen, werden die künstlerisch gestalteten Planen – wie schon in den Vorjahren – öffentlich verkauft. Sie sind 3,40 mal 1,70 Meter groß, wetterfest und sollen 150 Euro pro Stück kosten. Natürlich hofft die Vize-Vorsitzende, dass dadurch die Vereinskasse wieder aufgebessert wird.

Kinderprogramm, Workshops, Musik

Geplant ist auf dem Kunststückle wieder ein Kinderprogramm, ein Zauberer wird erwartet, es gibt Workshops, auch zum Thema Graffiti, sagt Reicherter-Kappler. Musikveranstaltungen seien geplant, eventuell auch ein Jazz-Konzert unter freiem Himmel und eine Weinprobe. Es soll ein Afrika-Fest gefeiert werden. Der „Turmspringer“, eine Veranstaltung in memoriam an den verstorbenen Gründer und langjährigen Vorsitzenden des Kunstvereins, Knut Matzen, wird jedoch vom Kunststückle in die Fellbacher Gaststätte Kuckuck verlegt und dort im November über die Bühne gehen.

Im Gewölbe in der Cannstatter Straße wird die Sommerzeit für einige Renovierungsarbeiten genutzt. Im November, so viel verrät Ina Reicherter-Kappler bereits, sei eine Ausstellung zum Thema „Art trifft Mode“ geplant, eine Gemeinschaftsaktion von Bücher Lack, Weingut Heid, Galerie Renz und dem Kunstverein.