65 Jahre Baden-Württemberg Neue Wappen für das Land
Baden-Württemberg wird 65 Jahre alt – zum Jubiläum haben die angehenden Kommunikationsdesigner von Professor Hans-Georg Pospischil an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart das Bindestrichland neu gedacht. Hier ihre Ideen.
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Foto Lichtgut/Achim Zweygarth
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Kritische Blicke: die Studenten Christoph Binder, Stephanie Herrmann und Yannick Stechmeyer-Emden (von links) arbeiten an den Entwürfen für ein neues Landeswappen.
Foto Bild: Laura Szafranek
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Die Idee von Laura Szafranek, die einen magischen Würfel mit Landschaft, Maultaschen, Brezel, Kehrwoche und Kuckucksuhr zeichnete, fanden wir besonders charmant, ihre Zeichnung ziert deshalb auch die Titelseite der Jubiläumsbeilage. „Baden-Württemberg, das Land der Tüftler und Denker. Seine bunten Facetten werden in meinem Zauberwürfel-Wappen dargestellt“, schreibt Szafranek.
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Laura Szafranek
Foto Bild: Aischa Matthes
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Dynamisch wirkt der Wappenentwurf von Aischa Matthes. Sie schreibt dazu: „Hirsch, Vogelgreif und Löwe werden zu einer Formverbunden, in der sich alle Elemente ergänzen. Dasspiegelt den starken Zusammenhalt der einzelnenTeile Baden-Württembergs wieder. Die traditionelleWappenform ist aufgebrochen und steht für das moderneBaden-Württemberg.“
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Aischa Matthes
Foto Bild: Christoph Binder
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Gleich drei Entwürfe hat der Student Christoph Binder eingereicht, er gestaltete eine Fahne, zu der er schreibt: „Schwaben (Baden-Württemberger) lieben Ordnung und Struktur. Durch eine Neuanordnung der Fahnen soll ein erneutes Verständnis für unseren kulturellen und geschichtlichen Ursprung geschaffen werden.“
Foto Bild: Christoph Binder
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Binders zweiter Entwurf ist ein Schild: „Die Natur Baden- Württembergs war schon immer Inspirationsquelle und Vorbild für Geschichten, Musiker und Denker ausder Heimat und der Ferne. Das Wappen greift einige dieser Elemente auf. Die Wellen stehen für den Bodensee und die Flüsse Donau und Rhein, das Gebirge für die Extreme und das Abwechslungsreiche. Die rote Welle greift das rote Band Badens auf, das durch die Lande fließt, die drei Geweihe wachen wie Wolken oder Vogel von oben über das Land.“
Foto Bild: Christoph Binder
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Dass Hirsch und Greif eine wechselvolle Beziehung haben, hat Binder in diesem Entwurf thematisiert: „Hirschgreif – in ein Bundesland gezwängt, hatten es die beiden (Baden & Württemberg) nie leicht. Man behindert sich, ist sich im Weg, kann nie ohne den anderen; immer fest verbunden. Gleichzeitig geht es auch nicht ohne den Anderen, sind sie sich doch so ähnlich und fast wie Brüder, auch wenn sie es sich nicht eingestehen wollen.“
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Christoph Binder
Foto Bild: Dominik Schnabelrauch
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Auch Dominik Schnabelrauch hatte drei Vorschläge für neue Wappen: „Eine Neuinterpretation des kleinen Landeswappens. Die drei schreitenden Löwen haben einen neuen moderneren Look erhalten, die aufliegende Blattkrone wurde durch Erkennungsmerkmale des Landes ersetzt: Berge und Nadelbäume für die Geographie und den Schwarzwald, eine Fabrik für die industrielle Hochtechnologie, sowie eine Lupe für den Forschungs- und Entwicklungsbereich des Landes.“
Foto Bild: Dominik Schnabelrauch
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Entwurf Nummer zwei: „Eine moderne Interpretation des Landeswappens, das sich ausschließlich auf die Farbigkeit sowie die drei Löwen fokussiert. Angehaucht von dem Look eines Sportvereinslogos, welches den Zusammenschluss der sechs wichtigsten historischen Bestandteile des Landes symbolisieren soll.“
Foto Bild: Dominik Schnabelrauch
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...und schließlich die dritte Version: „Eine moderne Neuinterpretation des Wappens von Baden-Württemberg. Eine simple Fusion aller einzelnen Wappen der sechs wichtigsten historischen Bestandteile des Landes.“
Foto Lichtgut/Achim Zweygarth
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Dominik Schnabelrauch
Foto Bild: Katrin Mentz
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Wie nahe Hirsch und Greif einander wirklich sind, darüber hat Katrin Mentz nachgedacht: „Aus dem großen Landeswappen wurden Hirsch und Greif als Symbole für Baden bzw. Württemberg extrahiert. Diese wenden sich im ursprünglichen Wappen zwar einander zu, stehen aber in keiner Interaktion zueinander. Die zwei Wappentiere wurden in meinem Entwurf deswegen in einer innigeren Art und Weise in Beziehung zueinander gestellt, die beinahe schon an Tanz oder Umarmung erinnern. Dadurch wird die Annäherung der einzelnen Länder zu einem zusammenhängenden Baden-Württemberg verstärkt dargestellt.“
Foto Bild: Katrin Mentz
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Ihr zweiter Entwurf ist eine fotografische Lösung: „Hirsch und Greif werden als Symbole aus einer festen Wappenform losgelöst, und bilden mit vielfältigen Hintergründen – wie auch Baden-Württemberg sehr vielfältig ist – gemeinsam das Wappen.“
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Katrin Mentz
Foto Bild: Leonie Daub
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Dass Wein im Südwesten ein Thema ist, dürfte jeder und jedem klar sein. Eine Tatsache, die Leonie Daub zu ihrem Wappen inspiriert hat: „Rotwein wird eher in und um die Region Schwaben angebaut, während der Südwesten Baden-Württembergs vor allem für seinen guten Weißwein bekannt ist. Mein Wappen repräsentiert daher die unterschiedlichen Regionen, welche mit der Zeit wie zwei Pflanzen zusammengewachsen sind.“
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Leonie Daub
Foto Bild: Maggie Truong
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Ein aktuelles Thema hat Maggie Truong zum Gegenstand ihres Wappens gemacht. Sie schreibt zu ihrem ersten Entwurf: „Autos: Der Stuttgarter Feinstaub ist in aller Munde. Auch in dem des stauferischen Löwens, dem die Nanopartikel allerdings überhaupt nicht gut bekommen.“
Foto Bild: Maggie Truong
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Das ist Maggie Truongs zweiter Vorschlag, ein „Kreiswappen: Die drei schreitenden Löwen und der rote Schrägbalken aus dem Wappen Badens, neu angeordnet in einem punktsymmetrischen Kreis.“
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Maggie Truong
Foto Bild: Marlene Kehle
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Marlene Kehle hat sich vor allem von der Geographie des Südwestens inspierieren lassen: „Baden-Württemberg ist für mich das Land der Hügel und Täler. Die Baden-Württemberger Landschaft animiert loszulaufen und zu erforschen was wohl hinter dem nächsten Hügel liegt.“
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Marlene Kehle
Foto Bild: Matthias Somberg
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Grün, blau, gelb – die Idee von Matthias Somberg ist bestechend einfach: „Eine Landschaft mit vielen Bergen, umarmt vom Rhein und reich an Sonnenschein – das ist Baden-Württemberg.“
Foto Foto: privat
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Matthias Somberg
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Dieses Wappen ist eine Gemeinschaftsarbeit von Mika Katharina Engelhardt und Melina Heggenberger. Ihnen hat es der Reichtum an Dialekten und lautmalerischen Varianten im Südwesten angetan. Sie schreiben: „Elf Mundarten – elf Münder – elf Piktogramme. Baden-Württemberg, ein Land der Sprachvielfalt.“
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Mika Katharina Engelhardt
Foto Bild: Pascal Altszeimer
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Pascal Altzeimer hat in seinem Entwurf versucht, dem Wesen des Baden-Württembergers auf die Spur zu kommen: „Der Baden-Württemberger ist ein emsiger Genussmensch, der sich für keine Arbeit zu schade ist. Seine Dreifaltigkeit ist Arbeit, Speis und Trank. Am besten arbeitet er jedoch, wenn am Schluß ein Viertele Wein, ein Bier oder ein Vesper als Belohnung winkt.“
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Pascal Altszeimer
Foto Bild: Raphael Berg
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Ein neuer Schriftzug für das Bundesland ist der Entwurf von Raphael Berg: „Das Wort BAWÜ entstand aus den Bestandteilen der einzelnen Plaketten im großen Landeswappen. Diese wurden als modulares System genutzt um die Buchstaben zusammen zu setzen, wodurch eine ganz eigene Formsprache entstand.“
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Raphael Berg
Foto Bild: Sibel Balac
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„Mein Entwurf von einem neuen Wappen, soll auf verspielte Weise einen positiven Blick auf Baden-Württemberg werfen und die guten Resultate durch den Zusammenschluss veranschaulichen“, schreibt Sibel Balc über ihren Entwurf, den es in zwei Varianten gibt. Einmal auf gelbem Hintergrund....
Foto Bild: Sibel Balac
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...und einmal ohne.
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Sibel Balac
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In drei Versionen existiert das Wappen von Stephanie Herrmann und Tina Zeltwanger: „Wir schwelgen gerne im Brezelhimmel und haben keinen Vogel in der Kuckucksuhr, nach 65 Jahren ist es für uns an der Zeit aus dem Trennstrich zwischen Baden und Württemberg einen Bindestrich zu machen. Was uns verbindet, ist eine bunte Mischung aus den schönsten Klischees, die sich in den nächsten 65 Jahren noch hartnäckig halten werden.“ Sie haben die Klischees aufs Korn genommen, und zwar auf blauem Grund...
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..oder auf gelbem...
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..oder in der hellen Variante.
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Stephanie Herrmann
Foto Lichtgut/Achim Zweygarth
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Tina Zeltwanger
Foto Bild: Yannick Stechmeyer-Emden
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Ein vermeintliches Chaos, das eine ordnende Hand entworfen hat. Yannick Stechmeyer-Emden schreibt über seinen Entwurf: „Ein Bundesland, das immer in Bewegung ist. Die Hügel Baden-Württembergs gelten als Ursprung der Inspiration, hinter jedem gibt es etwas zu entdecken und zu erleben. Ba-wü bricht die klare Linie und ist Zuhause für Querdenker und Erfinder.“
Foto Lichtgut/Achim Zweygarth
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Yannick Stechmeyer-Emden
Foto Bild: Yannick Stechmeyer-Emden
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Eine völlig andere Bildsprache bietet die zweite Idee: „Die drei Löwen bilden das Herz des originalen Wappens. Eine vereinfachte Form der Löwenschnauze bietet Platz für Interpretation und repräsentiert so auch die Hügel, Weine und Wälder Baden-Württembergs. Und manchmal wird einem auch mal die Zunge rausgestreckt.“