75 Jahre Kriegsende Ein Friedhof für die Ewigkeit
Vor 75 Jahren wurde der jüdische Friedhof Ellwangen wieder hergestellt von örtlichen Nazis. Der US-Soldat Erich Levi, ein Jude, sorgte dafür.
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Eine Rückkehr nach Ellwangen in US-Uniform: Erich Levi (unten Bildmitte) kam als Soldat zurück in die Stadt, in der er aufgewachsen war.
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Ein Blick durchs schmiedeeiserne Tor mit dem Davidstern in den jüdischen Friedhof von Ellwangen. Das 807 Quadratmeter große Areal ist umgeben aus einer 1,60 Meter hohen Mauer aus so genannten Dopfersteinen, einer regionalen Besonderheit: Sie wurden hergestellt aus der Schlacke der Schwäbischen Hüttenwerke in Aalen.
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Der Friedhof ist einer der jüngsten im Land, das erste Grab stammt aus dem Jahr 1902. Dort ruht Moritz Heß, der Sohn des Gründers der jüdischen Gemeinde von Ellwangen. Bis 1902 mussten die Ellwanger Juden ihre Toten innerhalb eines Tages in Aufhausen bestatten. Das bedeutete für die Trauergemeinde einen vierstündigen Fußmarsch.
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Vor vielen tausend Jahren bedeckten die Israeliten die Gräber ihrer Toten in der Wüste mit Steinhaufen, um die Ruhestätten zu markieren und die Leichen gleichzeitig davor zu schützen, dass sie von wilden Tieren ausgegraben wurden. Wer das Grab besuchte, legte einen Stein darauf nieder. Diese Sitte hat sich bis heute gehalten. Diese Steine liegen auf dem Grab von Elias Levi, dem Großvater von Erich Levi.
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Peter Maile hat die Geschichte des Judentums in der Stadt und des jüdischen Friedhofs erforscht. „Ich wünsche mir, dass es hier eines Tages wieder jüdische Beerdigungen gibt“, sagt der 65-Jährige
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Dieser Gedenkstein steht seit den 1990er Jahren vor dem Friedhof. Einmal im Jahr hält das Ellwanger Friedensforum dort eine Gedenkfeier ab. Der Friedhof selbst ist bislang von antisemitischen Attacken verschont geblieben. Der Gedenkstein aber wurde bereits von Unbekannten mit Nazisymbolen beschmiert.