Apple feiert 40. Geburtstag Verkaufsschlager iPhone
Apple wird 40 und blickt seit dem ersten Mac-Computer auf kluge Ideen zurück. Das beste Pferd im Apple-Stall bleibt aber das iPhone. Es ist die Geschichte eines Telefons, das die Welt veränderte.
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Begehrtes Gerät: Das iPhone hat Apple groß gemacht. Wir zeigen Ihnen die Geschichte des gewinnbringenden Smartphones in unserer Fotostrecke.
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Im Jahr 1998 stellte Steve Jobs den neuartigen Kompaktcomputer namens iMac vor. Vorher hatte Apple mit finanziellen Problemen zu kämpfen. Ausgerechnet Bill Gates, der Microsoft-Gründer und größte Konkurrent, investierte 150 Millionen Dollar und versprach, auch in Zukunft Microsoft Office für den Mac zu entwickeln. Man vermutet, dass Gates damals das Kartellamt beruhigen wollte, das Microsoft wegen des Browser-Krieges mit Netscape im Auge hatte.
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Der Mac war zwar teurer als die PCs der Konkurrenz, doch er begrüßte seine Nutzer und er war in verschiedenen Farben erhältlich. Damit holte Apple den PC aus dem Büro und machte ihn salonfähig. Schnell gab es revolutionäre Software, wie iMovie zum Bearbeiten von Heimvideos. Dazu kam, dass der Mac dem Nutzer zwar weniger Freiheiten als ein PC bot, dafür aber auch zuverlässiger funktionierte. Den Tragegriff integrierte Steve Jobs übrigens, weil der Mac ein Gerät zum Anfassen sein solle.
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2001 revolutionierte Apple das Musikhören. Die ersten iPods wurden mit – für damalige Verhältnisse – riesigem Speicher angeboten. Plötzlich passten tausende Lieder in die Hosentasche. Zum Erfolg des teuren Musikspielers trug auch die Software iTunes bei. Die Nutzer kauften Musik und konnten sie sofort auf den iPod laden. Der Umweg zwischen CD und PC entfiel. Auch Windows-Nutzer konnten iTunes nutzen, wodurch sich der Markt noch erweiterte.
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Mit dem iPhone schaffte Apple endgültig den Durchbruch: Steve Jobs präsentierte das erste iPhone im Januar 2007. Bisher dominierten Nokia, Ericsson und Siemens den Markt mit ihren Handys. Steve Ballmer, seinerzeit Microsoft-Chef, lachte nur über das teure Handy: „500 Dollar? Das ist das teuerste Telefon der Welt!“ Doch das iPhone war nicht nur als Telefon gedacht. Es sollte die Annehmlichkeiten eines PCs im Taschenformat bieten.
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Der Nachfolger kam 2008. Um das iPhone 3G rissen sich die Kunden. Zum Beispiel in Tokio, wo tausende Menschen in der Nacht vor dem Verkaufsstart vor dem Apple-Store übernachteten. Das iPhone wurde weltweit immer beliebter, denn man konnte mit ihm einfacher im Internet surfen, zum Beispiel mit HSDPA (3G).
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2008 präsentierte Steve Jobs das neue Macbook Air, das als „das dünnste Notebook der Welt“ angepriesen wurde.
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Das iPhone 4 wurde im Jahr 2010 vorgestellt. Mit Facetime, einer App für Videotelefonie, und Facetime Audio konnten Nutzer über WLAN und später über Mobilfunk kostenlos untereinander telefonieren. Außerdem wurde das Telefon dünner, und bekam unter anderem einen schnelleren Prozessor und ein besseres Display. Auf dem „Retina Display“ sollte man die einzelnen Bildschirmpixel kaum mehr mit bloßem Auge erkennen können.
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Das iPad der ersten Generation wurde 2010 vorgestellt. Anfangs war der Tablet-Computer noch wenig erfolgreich, denn er bot durch sein restriktives Dateisystem weniger Funktionen als ein Laptop. Vor allem punktete das iPad mit seiner guten Vernetzung zum iPhone und zum Mac. Und mit ihnen zusammen trieb das Tablet Umsatz, Gewinn und den Börsenkurs von Apple in schwindelerregende Höhen.
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Zwischen April und Juni 2011 war Apple sehr erfolgreich: Mehr als 20,3 Millionen iPhones werden verkauft, fast 9,3 Millionen iPads und annähernd 4,0 Millionen Mac-Rechner.
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Im Oktober 2011 starb Steve Jobs an Krebs. Apple richtet eine Kondolenzseite für den verstorbenen CEO ein.
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Tim Cook übernahm nach Jobs’ Tod im Herbst 2011 die Leitung von Apple. Der Wechsel an der Spitze des Konzerns tat dem Erfolg des Unternehmens keinen Abbruch: 37 Millionen verkaufte iPhones, mehr als 15 Millionen iPads und gut fünf Millionen Mac-Computer, und das alles in einem Quartal: Der Gewinn von 13,1 Milliarden Dollar (rund 10,2 Milliarden Euro) ist einer der höchsten, den ein Unternehmen je innerhalb von drei Monaten erzielt hat – in der Rekordliste stehen sonst nur Ölkonzerne.
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Mit Tim Cook zog eine neue Verkaufsstrategie bei Apple ein. Fortan brachte der Konzern fast jedes Jahr ein neues Produkt auf den Markt. Am wichtigsten für die Konsumenten sei laut Cook das iPhone: „Ein Produkt zieht das andere nach.“ Die „Einstiegsdroge“ für die Apple-Welt ist demnach das iPhone. Wer auf den Geschmack kommt, landet anschließend beim iPad. „Und dann kommt der Mac“, so der Apple-Chef.
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2012 wurde das iPhone 5 präsentiert, das erstmalig die schnelle Übertragungsrate LTE unterstützte – allerdings nur für Telekom-Kunden. Zudem führte Apple den „Lightning“-Anschluss ein. Doch es gab auch Ärger mit dem neuen iPhone: Das Gehäuse der Telefone zeigte auch bei vorsichtigem Gebraucht deutliche Abnutzungsspuren. Im Internet beklagten die Kunden sich über dieses „Scuff Gate“. Auch Apples Navigationssoftware „Apple Maps“ wurde für ihre oft unsinnige Routenführung verspottet.
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Im Jahr 2013 änderte sich alles für Apple-Nutzer. Manche erkannten ihren Lieblingskonzern nicht wieder, als mit iOS 7 ein Betriebssystem eingeführt wurde, das Elemente des Google-Systems Android aufgegriff, wie beispielsweise das Kontrollzentrum. Dennoch kam das minimalistische Design gut an. Das iPhone 5s kam erstmalig in drei schicken Farben daher: grau, silber und gold. Der neue Fingerabdrucksensor zum Entsperren des Geräts geriet in die Kritik. Apple könne nicht sicherstellen, dass die biometrischen Daten für Kriminelle unzugänglich gespeichert würden, hieß es damals. Apple beteuerte, der Fingerabdruck werde nur auf dem Gerät gespeichert.
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2013 stellte Tim Cook auch das iPhone 5c vor. Es war das erste „Billig“-iPhone mit Plastikgehäuse und sollte als Einsteigermodell angeboten werden. Allerdings gestand CEO Tim Cook später, die Verkaufszahlen seien niedriger als erwartet ausgefallen.
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Ob Steve Jobs mit dem iPhone 6 und dem größeren iPhone 6 Plus zufrieden gewesen wäre, bleibt unbeantwortet. 2010 sagte er noch, niemand wolle ein Smartphone, kaufen, das man nur mit zwei Händen bedienen könne. Apple überdachte diese Strategie, denn das iPhone 6 Plus hatte immerhin eine stattliche Bildschirmdiagonale von 5,5 Zoll (rund 13,97 cm), was das Schauen von HD Videos mit 1080p ermöglichte. Auch das kleinere iPhone 6 wurde aufgrund seiner guten Kamera und seiner Akkulaufzeit gelobt.
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Aber kein iPhone ohne einen neuen Skandal: Nutzer veröffentlichten Videos und Fotos, die zeigten, dass sich das iPhone 6 Plus in der Hosentasche verbog. Manche demonstrierten auch, dass sie das große iPhone mit der Hand verbiegen konnten und posteten ihre Erlebnisse unter dem Hashtag „#bendgate“
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Oftmals warf man Apple vor, dass es dem Konzern an Erfindergeist fehle. So wurden auch das iPhone 6 S und das iPhone 6 S Plus als verbesserte Versionen ihrer Vorgänger bezeichnet. Lediglich zwei Neuerungen brachten die teuren Geräte. Mit „3D-Touch“ führte Apple eine Art „Rechtsklick“ ein, der durch langes Drücken weitere Optionen öffnet. Vergleichbare Funktionen bot Googles Android schon lange. Außerdem wurde die Funktion „Live-Photos“ vorgestellt. So nimmt die Kamera bei jedem Foto auch ein kurzes Video auf.
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Zeitgleich mit dem iPhone 6 S stellte Apple auch das iPad Pro vor. Mit fast 33 cm Bildschirmdiagonale sollte es ein Laptop-Ersatz sein. Zusammen mit dem Apple-Pencil richtete sich das große iPad auch an Zeichner und Architekten.
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2016 kam dann die Kehrtwende: Das iPhone SE stellt Apple am 21. März vor. Damit packte Apple die Technik des iPhone 6 S in das Format eines 4 Zoll Smartphones. Allerdings verzichtete man auf die Funktion 3D-Touch. Das iPhone SE bietet Apple rund ein Drittel günstiger an als das Vorgängermodell. Somit ist es auch für Schwellenländer wie Indien interessant, denn dort wird ein starker Anstieg der Smartphone-Nutzer in den nächsten Jahren prognostiziert.
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Eine Rückbesinnung auf Steve Jobs also? Auch das neue iPad Pro ist deutlich handlicher als sein Vorgänger. CEO Tim Cook änderte vieles, was Jobs bei Apple vertreten hatte. In Zukunft muss Apple trotzdem nachlegen und ähnliche Innovationen schaffen, wie es dem Konzern 2007 mit dem iPhone gelang.