Artenschutz in Baden-Württemberg Der Feldhamster hat sich vom Acker gemacht
Früher wurde der Feldhamster als Schädling verfolgt, heute ist er vom Aussterben bedroht. Doch das landesweit einzige Schutzprojekt bei Mannheim kann dieses Jahr einen riesigen Erfolg vermelden: Die Zahl der Tiere hat sich auf mehr als 1000 vervierfacht.
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Ribana Seliger und Ulrich Weinhold leiten das Feldhamsterprojekt.
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Vor allem nach der Ernte im Sommer finden Feldhamster oft keine Deckung mehr und werden deshalb eine leichte Beute von Füchsen oder Habichten. Alle Schutzprojekte sehen deshalb vor, dass Landwirte gewisse Bereiche nicht abernten, um den Hamstern Schutz und Nahrung zu bieten. Das Tier stellt sich bei Gefahr auf die Hinterbeine und zeigt seine meist schwarze Unterseite vor.
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Ribana Seliger vom Regierungspräsidium Karlsruhe und der Biologe Ulrich Weinhold kümmern sich vornehmlich um das Artenschutzprojekt bei Mannheim. Jährlich werden rund 200 Feldhamster aus einem Zuchtprogramm im Heidelberger Zoo ausgewildert. In diesem Jahr konnten mehr als 1000 Baue gezählt werden – ein Riesenerfolg.
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Feldhamster mögen auch in Gefangenschaft Röhren – sie fühlen sich dort sicher, wie in ihrem Bau.
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In den Gebäuden eines ehemaligen Reitvereins auf dem Areal des Heidelberger Zoos werden die Feldhamster gezüchtet. Rund 300 Käfige stehen dort neben- und übereinander. Hannah Weinhold (links) und die Biologin Malu Antrobus-Thorweihe füttern die Tiere täglich mit Obst und Gemüse.
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Feldhamster graben einen Bau in die Erde – sie legen eine Wohn- und eine Vorratshöhle an sowie mehrere Ausgänge. Fast immer gibt es auch eine senkrechte Fallröhre: Bei Gefahr lässt sich das Tier vom Feld einfach dort hineinfallen.
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Auch anderswo in Deutschland kämpft man um das Überleben des Feldhamsters. Dieses Foto entstand an einem Getreidefeld in Mainz-Ebersheim – dort ist ein Schild aufgestellt, das auf Maßnahmen zum Schutz des vom Aussterben bedrohten Feldhamsters hinweist. Hier hat ein Landwirt darauf verzichtet, einen Streifen mit Weizen zu ernten.