Asteroiden Manche sieht man, viele aber nicht
Für Astronomen ist die Sache klar: Man kann nur vor Einschlägen warnen, die man kommen sieht. Doch die Budgets sind klein. Nach der Explosion über der russischen Stadt Tscheljabinsk nutzen Forscher die Gunst der Stunde und fordern mehr Teleskope.
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Foto Nasa
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Viele Asteroiden sind unförmig und werden auch als fliegende Geröllhalden beschrieben. In der folgenden Fotostrecke stellen wir einige von ihnen vor.
Foto Alex Alishevskikh
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Etwa eine Minute nachdem er den Knall gehört hatte, machte Alex Alishevskikh dieses Foto von der Rauchspur, die der Meteor über der russischen Stadt Tscheljabinsk hinterlassen hat. Astronomen schätzen, dass der Asteroid rund 15 Meter breit war und mindestens 7000 Tonnen wog. In der Erdatmosphäre heizte er sich so schnell auf, dass er in knapp 20 Kilometer Höhe zerplatzte. Die Detonation beschädigte 7500 Gebäude, 1500 Menschen wurden durch Glassplitter verletzt. Asteroiden, die in die Atmosphäre eindringen, werden Meteore genannt.
Foto Terry W. Virts
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Der Nasa-Astronaut Terry Virts verbreitete dieses Bild der Rauchspur über seinen Twitteraccount @AstroTerry. Ein befreundeter Pilot aus Russland habe ihm das Foto zur Verfügung gestellt.
Foto dpa
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Ein kleines Stück, das vom Meteor übrig blieb, hat womöglich dieses Loch in den vereisten Tschebarkul-See geschlagen, der 80 Kilometer von der Stadt Tscheljabinsk entfernt liegt. Reiseveranstalter berichten von ersten touristischen Anfragen; Hotels gibt es in der Kleinstadt Tschebarkul bisher keine.
Foto Dave Herald
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Oft sind es Amateurastronomen, die Asteroiden entdecken. Die Europäische Raumfahrtagentur (Esa) griff am 15. Februar auf ein Bild des Australiers Dave Herald zurück, der den 50-Meter-Asteroiden 2012 DA14 beim Anflug auf die Erde fotografierte. Der Asteroid erscheint in dieser dreiminütigen Belichtung als Strich, da er sich viel schneller durch das Bild bewegt als die Sterne und Planeten. 2012 DA14 passierte die Erde knapp in 28.000 Kilometer Entfernung.
Foto Nasa
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Asteroiden sind Gesteinsbrocken, die meist zwischen den Planeten Mars und Jupiter um die Sonne kreisen. Einen von ihnen, den Asteroiden mit der Nummer 264020, hat der Hobbyastronom Erwin Schwab auf den Namen Stuttgart getauft. Man schätzt, dass es etwa eine Millionen Asteroiden gibt, die größer sind als 50 Meter. Einige von ihnen werden auf neue Bahnen gelenkt und können der Erde nahe kommen. Sie werden im Fachjargon NEOs genannt: near earth objects.
Foto DLR
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Der letzte größere Asteroid traf die Erde vermutlich am 30. Juni 1908. Heute gehen viele Astronomen davon aus, dass damals ein 40 Meter großer Meteor in fünf bis zehn Kilometer Höhe zerplatzte. Die Druckwelle knickte geschätzte 60 Millionen Bäume um. Damals dauerte es Jahre, bis erstmals eine Expedition Fotos von der Naturkatastrophe machen konnte.
Foto Nasa
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Der Asteroid Eros bekam im Jahr 2000 Besuch von einer US-amerikanischen Raumsonde. Er ist rund 30 Kilometer lang und an seiner dünnsten Stelle fünf Kilometer dick. Wie die meisten kleinen Asteroiden genügt seine Schwerkraft nicht, um ihn zur Kugel zu formen.
Foto ISAS/Jaxa
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Auch der Asteroid Itokawa erinnert an eine Erdnuss. Das Foto funkte die japanische Sonde Hayabusa im Jahr 2005 zur Erde.
Foto Nasa/JPL
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Der Asteroid Vesta gehört zu den größten Brocken im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter. Er ist gut 500 Kilometer breit. Im Sommer 2011 hat ihn die Nasa-Raumsonde Dawn besucht und hochaufgelöste Bilder zur Erde gefunkt.
Foto Nasa/JPL
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Dieses Bild des Asteroiden Vesta hat ein Computer aus Aufnahmen der Raumsonde Dawn berechnet. Es zeigt den Himmelskörper, als sei er flach. Würde man auf dem Asteroiden stehen, könnte man die Landschaft im Hintergrund nicht sehen, weil sie hinter dem Horizont läge. Einige der Klippen und Berge auf Vesta sind viele Kilometer hoch.
Foto Esa
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So stellt sich die Europäische Raumfahrtagentur (Esa) eine Mission zur Abwehr eines Asteroiden vor, die sie Don Quijote nennt: Ein Projektil namens Hidalgo schlägt auf dem Asteroiden ein, während (im Vordergrund) die Raumsonde Sancho registriert, ob sich der Asteroid dadurch auf eine andere Bahn lenken lässt. Im Jahr 2005 wurde diese Mission ins Programm aufgenommen, noch sind die Planungen aber nicht weit fortgeschritten.
Foto Dan Durda/B612 Foundation
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Im Wissenschaftsmagazin „Nature“ ist vor einigen Jahren eine Studie zur Abwehr von Asteroiden erschienen. Darin wird eine Mission beschrieben, in der ein großes Raumschiff durch seine Schwerkraft einen Asteroiden langsam, aber sicher auf eine andere Bahn lenkt.