Astronomie Fenster in die Anfangszeit des Alls
Eine schwache Wärmestrahlung erfüllt seit dem Urknall den Kosmos. Ihr Bild, das an moderne Kunst erinnert, zeigt die Keimzellen der ersten Galaxien. Was lernen Physiker aus den roten, gelbe, grünen und blauen Punkten?
10 Bilder
Foto Esa/Planck Collaboration
1 / 10
Die Wärmestrahlung, die seit dem Urknall das Universum erfüllt, hat der europäische Satellit Planck so genau kartiert wie noch nie. An den roten Stellen des Himmels ist es ein wenig wärmer, an den blauen etwas kälter als im Durchschnitt.
Foto 2MASS
2 / 10
Auf diesem Bild ist besser erkennbar, wie Aufnahmen des Universums üblicherweise orientiert sind: Sie sind immer so gedreht, dass die Scheibe der Milchstraße waagerecht in der Mitte liegt. Da sich auch das Sonnensystem in dieser Scheibe befindet, erscheint sie fast als Strich. Der helle Fleck in der Mitte ist das hell leuchtende Zentrum der Galaxie.
Foto Esa/Planck Collaboration
3 / 10
An einer Stelle ist der Himmel kälter, als es zu erwarten wäre. Damit man diesen „kalten Fleck“ (cold spot) besser erkennen kann, ist er eingekreist und die Farben des Bildes sind verstärkt worden. Noch ist offen, ob sich diese Struktur allein dem Zufall verdankt oder ob mehr dahinter steckt.
Foto dpa
4 / 10
Für sein Kirchenfenster im Kölner Dom hat der Künstler Gerhard Richter einen Computer das Farbmuster nach dem Zufallsprinzip festlegen lassen. Da bei diesem Verfahren Strukturen entstehen können, hat Richter nachträglich hier und da eingegriffen, um sie zu verwischen. Das Bild, das der Satellit Planck aufgenommen hat, zeigt solche zufällig entstandenen Strukturen im jungen Universum – und die Physiker sind genau daran interessiert.
Foto Thales/Esa
5 / 10
Der Satellit Planck in einem Testraum: noch ist der runde Spiegel, der die Mikrowellenstrahlung aufnehmen soll, nicht installiert. Er wird später in der silbrigen Abschirmung versteckt. Der Satellit ist etwa vier Meter hoch und wiegt fast zwei Tonnen.
Foto Esa/CNES/Arianespace
6 / 10
Planck ist am 14. Mai 2009 zusammen mit dem Satelliten Herschel gestartet. Eine Ariane-5-Rakete hat sie vom Weltraumbahnhof Kourou in Südamerika ins All gebracht. Im August 2009 hat Planck seine eigentliche Arbeit aufgenommen.
Foto Esa
7 / 10
Der Satellit Planck umkreist nicht die Erde, sondern ist etwa 1,5 Millionen Kilometer entfernt platziert worden. Von seinem Beobachtungspunkt aus (der Lagrange-Punkt 2 genannt wird) schaut er mit seinem Teleskop nie in Richtung Erde oder Sonne.
Foto Esa/Medialab
8 / 10
In dieser Illustration sind die Hitzeschilde des Satelliten Planck abgenommen, um zu zeigen, welchen Weg die Mikrowellenstrahlung zu den Instrumenten nimmt.
Foto Esa
9 / 10
So sieht der Himmel für den Satelliten Planck aus, wenn man alle Strahlungsquellen berücksichtigt – also auch diejenigen im Vordergrund, die nichts mit dem jungen Universum zu tun haben, das Planck eigentlich fotografieren soll. Waagerecht in der Mitte machen sich die Sterne der Milchstraße bemerkbar. Unten rechts sind die beiden Magellanschen Wolken eingekreist – zwei Nachbargalaxien der Milchstraße.
Foto Esa/Plank Collaboration
10 / 10
Der europäische Satellit Planck hat zwei amerikanische Vorgänger: COBE startete 1989, WMAP 2001. Mit jedem Satelliten stieg die Auflösung der Aufnahmen: Gezeigt ist jeweils ein gleich großer Ausschnitt aus dem Gesamtbild des Universums.