Ausflüge Region Stuttgart Das sind die schönsten Schlösser und Burgen
Rund um Stuttgart gibt es Hunderte mittelalterlicher Adelssitze. Viele Schlösser, Burgen und Ruinen lohnen einen Ausflug. Wir haben in unserer Bildergalerie einige der schönsten versammelt. Hier lässt sich eintauchen in längst vergangene Zeiten.
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Foto Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg/Achim Mende
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Das Schloss Favorite in Ludwigsburg liegt zwischen Residenzschloss und Schloss Monrepos.
Foto Lichtgut/Max Kovalenko
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Die Auswahl der zwei schönsten Schlösser in der Landeshauptstadt fällt schwer. Also konzentrieren wir uns auf zwei Bauwerke am Stadtrand – oder besser im Wald gelegen, die beide einen Besuch wert sind. Das Schloss Solitude gilt als das persönliche Lieblingswerk von Herzog Carl Eugen. 1763 begann die Planung des Jagd- und Lustschlosses: Für den Entwurf der Gesamtanlage und der Innengestaltung beauftragte der Herzog eine Arbeitsgruppe unter Hofbaumeister Philippe de la Guêpière – und wirkte tatkräftig mit. Der Hauptbau, das eigentliche Lustschloss, diente repräsentativen Zwecken. Der Herzog und sein Gefolge bewohnten die südlichen Nebengebäude. Von 1764 bis 1768 ließ Herzog Carl Eugen die Solitudeallee als Verbindungsachse zum Residenzschloss in Ludwigsburg bauen. Die mehr als 13 Kilometer lange Strecke führt als exakte Gerade bis nach Ludwigsburg, ist bis heute fast vollständig erhalten und als asphaltierter Feldweg teils begehbar.Das Schloss Solitude kann besichtigt werden, jeden Samstag und Sonntag sowie an Feiertagen von 11 bis 16 Uhr.
Foto Lichtgut/ Ferdinando Iannone
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Nicht ganz so prunkvoll, aber dennoch etwas ganz Besonderes ist das Bärenschlössle, keine zwei Kilometer Luftlinie von Schloss Solitude entfernt, ein Kleinod mit hohem Publikumsaufkommen. 1768 als Lustschloss von Herzog Carl Eugen von Württemberg als zweigeschossiger Pavillon ganz aus Stein im altrömischen Stil errichtet, dient das Bärenschlössle heute als beliebtes Ausflugsziel und -restaurant. Und wer noch nicht dort gewesen ist und die drei Seen umrundet hat, der sollte das schleunigst nachholen. Denn das Bärenschlössle gehört ohne Zweifel zu den Muss-Zielen in Stuttgart.
Foto Simon Granville
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Die Auswahl zwei aus vielen fällt auch im Kreis Ludwigsburg sehr schwer – denn es gibt auch hier zig kleinere und größere Burgen und Schlösser, die allesamt ihren Charme haben. Konzentriert man sich deshalb auf Ludwigsburg, macht man auch schon wieder alles falsch, denn eigentlich bilden der Residenzschloss Ludwigsburg (unser Foto), das benachbarte Schloss Solitude und Schloss Monrepos bei allen Unterschiedlichkeiten eine Einheit. Das Residenzschloss gehört zu den größten noch erhaltenen Barockschlössern Europas. Und mit drei neuen musealen Glanzstücken – der Barockgalerie, dem Mode- und dem Keramikmuseum – ist es zugleich auch eines der größten Kulturzentren. Aber nicht nur die Größe und die Museen allein begründen den internationalen Rang dieses Ensembles. Einzigartig ist auch, dass die fürstlichen Appartements aus den Zeiten des Barock, des Rokoko und des Empire als Einheit aus Raum, wandfester Dekoration und reicher Möblierung erhalten sind. Drei Generationen von Herrschern, Baumeistern, Künstlern und Kunsthandwerkern haben die Räume gestaltet. Geöffnet ist das Schloss täglich von 10 bis 17 Uhr, in die Innenräume kommt man aber nur mit einer Führung.
Foto picture alliance /dpa/Marijan Murat
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Das Seeschloss Monrepos und der dazugehörige Park samt See haben so viel Charme, dass man versucht ist, das Areal zum Lieblingsort in der Region zu wählen. Schon der jagdbegeisterte Herzog Eberhard Ludwig ließ an dem See bei Ludwigsburg-Eglosheim 1714 ein Jagdhaus bauen. Als dreißig Jahre später Herzog Carl Eugen an die Regierung kam, sollte daraus ein Seehaus werden – am Ende wurde es ein Seeschloss. Seine heutige Gestalt erhielt es unter Herzog Friedrich II. Er ließ das Schloss von seinem Baumeister Nikolaus Friedrich von Thouret im Stil des Klassizismus umgestalten. Besonders im Sommer ist das Seeschloss ein beliebtes Ausflugsziel. Auf dem See kann man Rudern oder Tretbootfahren, auch Angler und ganz gewöhnliche Spaziergänger kommen auf ihre Kosten. Einziger Wermutstropfen: Das Schloss selbst kann nicht besichtigt werden. Der Park ist aber ganzjährig und kostenlos nutzbar.
Foto Staatliche Schlösser und Gärten/Achim Mende
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Sie ist die Wiege von Baden-Württemberg. Aber nicht nur, weil sich auf der Burgruine Hohenneuffen am 2. August 1948 die Regierungschefs der damaligen Länder Baden, Württemberg-Baden und Württemberg-Hohenzollern zu einer Drei-Länder-Konferenz trafen und dort der Zusammenschluss zu Baden-Württemberg besiegelt wurde, lohnt sich ein Ausflug. Denn es locken auch eine fantastische Aussicht vom Albrand hinunter auf Kirchheim, Nürtingen und auf die Filderebene. Der Hohenneuffen ist das größte Ruinenensemble der Schwäbischen Alb und geht in seinem Kern auf eine hochmittelalterliche Burg zurück. Die vor 1140 erbaute Höhenburg war durch eine mehr als drei Meter starke Schildmauer und eine innere Ringmauer geschützt, die beide noch teilweise erhalten sind. Die Burg war Sitz der Herren von Neuffen, bis sie 1301 in den Besitz der Grafen von Württemberg überging. Nach vielen Veränderungen wurde die Burg Anfang des 18. Jahrhunderts noch einmal verstärkt und das Verteidigungssystem modernisiert.
Foto Horst Rudel
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Eine hübsche Geschichte verbindet sich mit dem Kirchheimer Schloss am Rande der Kirchheimer Altstadt. Es wurde als eine Vierflügelanlage in den Jahren 1538 bis 1556 erbaut, war Sitz der Herzöge von Württemberg und diente Herzog Carl Eugen als Jagdschloss. Nach seinem Tod im Jahre 1793 zog seine Witwe Franziska von Hohenheim in das Schloss (1795 –1811). Im Jahre 1811 überließ König Friedrich I. von Württemberg das Schloss seinem ältesten Bruder, Herzog Ludwig, und dessen Familie als Wohnsitz. Nach dem Tod des Herzogs bewohnte die Herzoginwitwe Henriette (1817–1857) allein das Schloss. Ihr soziales und kulturelles Wirken ist bis heute in Kirchheim unvergessen. Die Fürstenzimmer im Schloss wurden unlängst renoviert. Mit ihren kostbaren Möbeln und Gemälden vermitteln sie einen lebendigen Eindruck von den Wohnverhältnissen der beiden prominentesten Bewohnerinnen des Kirchheimer Schlosses: Franziska und Henriette. Geöffnet ist das Schloss bis zum 1. November, mittwochs und samstags von 14 bis 17 Uhr, sonn- und feiertags von 13.30 bis 17.30 Uhr.
Foto Werner Sippel
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Das Schloss Dätzingen bildet die Ortsmitte des gleichnamigen Grafenauer Ortsteils (Kreis Böblingen). Entstanden ist es aus einem ehemaligen Bruderhaus des Johanniterordens, das bereits 1263 erwähnt wurde. 1607 wurde schließlich das erste Gebäude des Schlosses gebaut. 130 Jahre später wurde es zum vierflügeligen Bauwerk samt Innenhof erweitert. Auch das Schloss Dätzingen hat einige Besitzerwechsel erlebt: 1806 kamen Dätzingen und damit auch das Schloss in den Besitz des Königreichs Württemberg, bereits vier Jahre später schenkte König Friedrich das Bauwerk seinem Günstling Graf Carl Ludwig von Dillen. Immerhin seit 121 Jahren ist das Schloss nun im Besitz der Gemeinde Grafenau, die es als Kulturzentrum mit Heimatmuseum nutzt. Jeden dritten Sonntag im Monat öffnet das Museum um 14 Uhr seine Tore. Dann lohnt sich auch der Besuch des ummauerten Schlossgartens.
Foto Gaetano Di Rosa
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Eigentlich sollte das Schloss Deufrigen bereits seit mehr als 40 Jahren das Rathaus der kleinen Gemeinde im Kreis Böblingen beherbergen. Doch da hatten die Verantwortlichen die Rechnung ohne den Denkmalschutz gemacht. Weil das alte Deufringer Rathaus unter Denkmalschutz steht, durfte es nicht abgerissen werden. Das wiederum führte dazu, dass die Gemeinde das 1977 erworbene Prachtstück nun als Bürgerhaus mit einem Jazzkeller nutzt. Unser Bild zeigt, dass die Bürger das Angebot angenommen haben. Zur Geschichte: Der heutige Schlossbau wurde 1592 unter dem Obervogt Jakob von Gültlingen von Heinrich Schickhardt erbaut. Bis 1699 war das Schloss Stammsitz der Gültlinger. Dann übernahm das Haus Württemberg. Von 1746 bis 1976 nutzte die evangelische Gemeinde das Schloss.
Foto Gottfried Stoppel
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Heiraten im Schloss, das ist für viele Verliebte der Höhepunkt der Romantik. Heiraten in einem ehemaligen Wasserschloss, das kann man in der Region nur im Schloss Lautereck in Sulzbach (Rems-Murr-Kreis). Einst war das im 16. Jahrhundert erbaute Wasserschloss umgeben von einer Ringmauer mit wassergefülltem Graben. Heute besteht das Schloss aus einem steinernen Erdgeschoss und zwei darüber liegenden Fachwerketagen. Zwei Ecktürme geben ihm einen burgähnlichen Charakter. Nach der Renovierung im Jahr 2008 wurde im Erkerzimmer des Schlosses ein schönes Trauzimmer eingerichtet. Dort kann man auch an Wochenenden und Feiertagen heiraten.
Foto Günther Weinert
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Was Deufringen nicht geschafft hat, das ist bei den beiden nun folgenden Schlössern Realität geworden. Sie sind mittlerweile die Rathäuser der Gemeinden, in denen sie beheimatet sind. Bei diesem achteckigen, im 18. Jahrhundert im klassizistischen Stil errichteten Schloss handelt es sich um das Wasserschloss von Oppenweiler. Während sich nur rund 100 Meter Luftlinie entfernt der Verkehr durch die Ortsmitte schiebt, ist das Wasserschloss eine idyllische Perle und liegt noch immer auf einer Insel, umgeben von einem Schlosspark, der seinerzeit vom berühmten Gartenarchitekten Friedrich Ludwig von Sckell entworfen wurde. Sckell hat auch den Englischen Garten in München und die Parkanlagen von Schwetzingen und Hohenheim gestaltet. Im Frühjahr und Herbst finden im Schloss Kunstausstellungen statt. Der Vorteil der Rathauslösung: Das Schloss kann während der Sprechzeiten des Rathauses jederzeit besichtigt werden.
Foto CF
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Das Schloss Donzdorf (Kreis Göppingen) ist nicht nur Rathaus. Das 1568 im Auftrag Hans von Rechbergs zu Hohenrechberg zu Illeraichen-Scharfenberg erbaute Schloss, ein dreigeschossiger Renaissance-Bau mit vier achteckigen Türmen, dient heute auch als Restaurant. In seiner langen Geschichte ist es mehrfach umgebaut worden: 1764 bis 1765 entstand südlich des Schlosses der Schlossgarten als barocke Gartenanlage. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde sie in ihre heutige Gestalt als englischer Landschaftsgarten umgewandelt. 1987 verkaufte Graf von Rechberg und Rothenlöwen das Schloss an die Stadt Donzdorf. Der Garten ist seit 1992 der Öffentlichkeit zugänglich und fungiert seit 1995 als Donzdorfer Verwaltungszentrum. Im Erdgeschoss befindet sich das von einem Architekten aus Venedig im venezianischen Stil entworfene Restaurant mit historischem Gewölbesaal.
Foto Horst Rudel
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Zugegeben, von der Burgruine Hohenstaufen ist nicht besonders viel zu sehen. Dafür befindet sich aber an einem historischen Ort: Mit seiner markanten Kegelform bildet der Hohenstaufen das Wahrzeichen Göppingens. Auf dem 684 Meter hohen Berg befindet sich die Ruine der Stammburg der Staufer, die um 1070 erbaut wurde und die im Bauernkrieg 1525 zerstört wurde. Von Kaiser Friedrich I. Barbarossa ist ein Aufenthalt „in castro stauff“ im Jahr 1181 urkundlich überliefert. Zudem ist der Hohenstaufen Mittelpunkt der Kulturroute „Straße der Staufer“. Ein fantastischer Blick über den gesamten Landkreis Göppingen entschädigt für die spärlichen Überreste. Ausstellungstafeln, Audioguides und der moderne Dokumentationsraum am Fuß des Berges lassen die Stauferzeit und ihre Burg vor dem geistigen Auge des Besuchers wieder lebendig werden.