Automatisierung in Berufen Welche Jobs als erstes wegfallen könnten
Acht Millionen Menschen arbeiten derzeit in Berufen, in denen mindestens 70 Prozent der Tätigkeiten von Computern oder Maschinen erledigt werden könnten. Was bedeutet das? Und wer ist am stärksten betroffen?
11 Bilder
Foto dpa
1 / 11
In den vergangenen vier Jahren ist die Zahl der Beschäftigten bei Banken bundesweit um fünf Prozent auf 455 000 gesunken. Grund ist der Siegeszug der Algorithmen und Computer.
Foto dpa
2 / 11
Kraftfahrzeugmechatroniker: 80 ProzentDer Kfz-Mechatroniker (die Prozentzahl bezieht sich auf die Personenkraftwagentechnik) ist der beliebteste Ausbildungsberuf bei Männern. Die Zahl der Beschäftigten ist in den vergangenen Jahren leicht auf rund 325 000 gestiegen. Doch die Automatisierbarkeit ist hoch. Ob Fahrzeugdiagnose oder Kraftfahrzeugelektronik: Vieles könnte maschinell erledigt werden. Vor allem bei der Wartung und Reparatur hat der Mensch gegenüber der Maschine einen Vorteil.
Foto dpa
3 / 11
Friseur/in: 0 Prozent140 000 Beschäftigte zählt die Branche, der Bruttolohn von 1500 Euro im Schnitt entspricht nur gut der Hälfte aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Der Vorteil: Keine der neun Kerntätigkeiten – darunter beraten, schneiden, föhnen und färben – gilt derzeit als ersetzbar. Die persönliche Betreuung zahlt sich auch beim Trinkgeld aus.
Foto dpa
4 / 11
Fachverkäufer Bäckerei: 40 ProzentDie Kunden beraten, Lebensmittel und Getränke zubereiten, Waren präsentieren und verkaufen: Der persönliche Kontakt spielt bei Fachverkäufern in Bäckereien die entscheidende Rolle. Doch vieles ließe sich auch hier schon von Robotern ersetzen wie die Annahme und Auszeichnung von Waren oder die Abrechnung. Auch experimentieren Bäckereien mit automatischen Kassensystemen. 40 Prozent der Kerntätigkeiten der rund 166 000 Beschäftigten gelten schon heute als ersetzbar.
Foto dpa
5 / 11
Bürokauffrau/-mann: 67 ProzentMit 1,6 Millionen Beschäftigten einer der beliebtesten Berufen in allen Branchen und eine klassische Frauendomäne. Schon früh zählten hier elektronische Datenverarbeitung und Computer eine entscheidende Rolle. Während Personalwesen und Korrespondenz weiterhin Kernaufgabe von Menschen sind, könnte unter anderem die Post- und Sachbearbeitung, Buchführung und Verwaltungsarbeiten von Computern übernommen werden.
Foto dpa
6 / 11
Altenpfleger: 14 ProzentMit dem demografischen Wandel steigt auch der Bedarf an Altenpflegern. Die Beschäftigtenzahl nahm seit 2012 um rund 20 Prozent auf fast 300 000 zu. Während in Japan auch Roboter in der Pflege Verbreitung finden, sind sie in Deutschland noch nicht akzeptiert. Hier helfen Computer vor allem bei der Dokumentation und Pflegplanung. Um die Grundpflege, Rehabilitation, Sterbebegleitung oder Beratung der Angehörigen kümmern sich immer noch Menschen.
Foto dpa
7 / 11
Vernichten oder schaffen Computer Jobs?Das lässt sich nicht seriös sagen. Die Studie zeigt, in welchem Ausmaß Computer bestimmte Tätigkeiten eines Berufs ersetzen könnten. Das heißt also nicht, dass deswegen der Beruf selbst entbehrlich wird. Ein hoher Prozentsatz bedeutet aber, dass die Art der Tätigkeiten in einem Beruf sich für den Menschen wesentlich ändern könnte.
Foto dpa
8 / 11
Lager- und Transportarbeiter: 86 ProzentEin Beispiel dafür ist die Logistikbranche, in der besonders viele Menschen von Robotern ersetzt werden könnten. Bei einem Lager- und Transportarbeiter ließen sich von Robotern schon heute die Waren sortieren, beladen, verpacken und kommissionieren. Dennoch ist die Zahl der Beschäftigten durch den Boom beim Paketversand in den vergangenen vier Jahren um fast 20 Prozent auf mehr als 900 000 gestiegen. Zumindest kurzfristig wiegen hier die niedrigen Löhne wohl die Rationalisierungskosten auf.
Foto dpa
9 / 11
Lehrer (Sekundarstufe I): 11 ProzentWissen, Verhaltensweisen und Werte zu vermitteln, erfordert didaktisches und methodisches Geschick. Die allermeisten Tätigkeiten der rund 144 000 Lehrer der Sekundarstufe I in Deutschland beruhen auf der persönlichen Interaktion und erfordern neben Fachkenntnissen ein feines Gespür für Psychologie. Computer könnten unter anderem schon die Lernziele kontrollieren, doch noch ist die Digitalisierung an den Schulen nicht weit fortgeschritten.
Foto dpa
10 / 11
Hausarzt: 0 ProzentDie rund 128 000 Hausärzte in Deutschland sind für die Patienten die erste Anlaufstelle, wenn es um die Gesundheit geht. Der Hausarzt ist meist der persönliche, vertrauensvolle Lotse im Gesundheitssystem. Die Diagnose, Therapie und Betreuung der gängigsten Beschwerden wollen Patienten keinem Computer überlassen. Computer nutzt der Arzt immer häufiger als Hilfsmittel, sie ersetzen aber seine Kerntätigkeiten derzeit noch nicht.
Foto AdobeStock
11 / 11
Unternehmensberater: 13 ProzentEine Branche im Wachstum: Die Zahl der Beschäftigten stieg in den vergangenen vier Jahren um mehr als 20 Prozent auf fast 70 000. Hinter der Beratung von Unternehmen und Organisationen, beim Projektmanagement oder wenn es um Rationalisierungen geht, möchten die Auftraggeber Menschen als Verantwortliche haben. Aber auch hier werden Hilfsmittel wie bei der Kosten- und Leistungsrechnung immer wichtiger.