Bedrohte Tierarten Gewinner und Verlierer im Tierreich 2020
Ohne Schutzprogramme haben viele Tierarten auf der Welt keine Chance. Beispiele, wie Auflagen langfristig ein Aussterben verhindern können, gibt es auch. Umweltschützer ziehen zum Jahresende traditionell Bilanz.
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Ein Feldhamster schaut nach seiner Auswilderung auf einer Ackerfläche bei Mannheim aus einem Rohr.
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VERLIERER – Störe: Mit dem Schwertstör gilt der erste Vertreter dieser Gruppe in der Neuzeit als ausgestorben. 85 Prozent der Arten dieser uralten Tierordnung sind bedroht. Dammbauten versperren ihnen den Weg zu ihren Laichgebieten. Zudem werden Störe wegen ihrer Eier (Kaviar) gefangen.
Foto WDR/BBC/ARD Das Erste/obs
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VERLIERER – Tintenfische: Der Appetit auf Meerestiere wird immer größer – vor allem in Europa. Im Indischen Ozean stieg die Zahl der unregulierten Tintenfischereien in den vergangenen fünf Jahren nach WWF-Angaben um mehr als 800 Prozent. Das reißt auch Löcher in die natürliche Nahrungskette. Denn Tintenfische sind typische Beutetiere von Thunfischen.
Foto Wikipedia commons/NOAA-PIRO Observer Program
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VERLIERER – Makohaie: Die schnellsten Haie der Welt sind ebenfalls zu Gejagten geworden. Die nordatlantische Population ist so überfischt, dass es fünf Jahrzehnte bis zur Erholung dauern könnte. Strenge Schutzmaßnahmen sind 2020 gescheitert.
Foto David Mariuz/AAP/dpa
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VERLIERER – Koalas: Fast drei Milliarden Wirbeltiere litten 2020 unter den verheerenden Buschbränden in Australien. Sie machten zum Beispiel den Koalas zu schaffen. 60 000 von ihnen waren massiv betroffen – zum Beispiel auf der Insel Fraser Island.
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VERLIERER – Lemuren: Von den insgesamt 107 heute noch lebenden Arten der possierlichen Äffchen gelten 103 als bedroht. Ihre Wälder auf Madagaskar und den vorliegenden Inseln werden gerodet und in landwirtschaftliche Flächen umgewandelt. Auch Jagd dezimiert die Tiere.
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VERLIERER – Europäische Feldhamster: Er gilt seit diesem Jahr in der Roten Liste als vom Aussterben bedroht und könnte die nächsten 30 Jahre nicht überleben. Als Grund sehen Umweltschützer vor allem die intensive Landwirtschaft, die den putzigen Tieren ihren Lebensraum nimmt.
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GEWINNER – Kegelrobben: In Deutschland nahezu ausgerottet, macht die Wurfsaison 2020 Hoffnung: Allein auf Helgoland wurden bis Anfang November mehr als 500 Junge geboren – ein neuer Rekord. Auch in der gesamten Ostsee erholen sich die Bestände. Wurden dort Anfang der 1980er Jahre nur noch 2500 Tiere gezählt, sind es nun rund 38 000.
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GEWINNER – Wisente: Vor fast 100 Jahren wurde der letzte freilebende Bulle im Kaukasus geschossen. Dank internationaler Zuchtprogramme in Zoos und Wiederansiedlungsprojekten kehren die Tiere langsam zurück. Die positive Entwicklung quittierte die Rote Liste 2020 mit einer Herabstufung der Gefährdungskategorie.
Foto Frank May/dpa
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GEWINNER – Spitzmaulnashörner: Mitte der 90er Jahre waren die Bestände des Spitzmaulnashorns in Afrika auf rund 2400 Tiere eingebrochen. Durch Lebensraumschutz, Umsiedlungsprogramme und Anti-Wilderei-Arbeit sind es nun wieder 5600 Tiere. Im Jahr 2020 wurde das hauptsächlich in Namibia lebende Südwestliche Spitzmaulnashorn auf der Roten Liste auf „gering gefährdet“ herabgestuft. Die Art als Ganzes gilt aber weiter als vom Aussterben bedroht.
Foto Wikipedia commons/Elapied/CC BY-DSA 2.0 fr.
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GEWINNER – Seegurken: Seit 2020 beugt endlich ein Artenschutzabkommen der Überfischung vor – zumindest für drei besonders wertvolle Arten. Seegurken, die in Asien als Delikatesse gelten, sind Helfer in der Klimakrise. Sie beugen der Versauerung der Meere vor, wenn sie durch ihre Verdauung gereinigten Sand produzieren, der den pH-Wert am Grund erhöht.
Foto Patrick Pleul/dpa
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GEWINNER – Elche: Im Frühjahr wurde in Deutschland eine Elchkuh mit Jungtier gesichtet – die Entdeckung macht Hoffnung, dass sich die größte Hirschart hier wieder zu Hause fühlt.