Betriebshelfer in der Landwirtschaft Was tun, wenn der Bauer krank ist?
Der Milchbauer Martin von Berg hat Leukämie. Ihm fehlt die Kraft für seine Arbeit. Doch eine Kuh kann man nicht abschalten wie einen Computer. Wer hält den Hof am Laufen, während von Berg im Krankenhaus ist?
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„Man muss mit den Kühen schwätzen – wie mit Hunden“, sagt Steffen Frank. „Dann wissen sie, dass du da bist und ihnen nichts passiert.“
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Eigentlich würde Martin von Berg heute Morgen an Steffen Franks Stelle das Vieh versorgen. Martin von Berg gehört der Hof in Satteldorf nahe Crailsheim. Anfang der 1990er Jahre hat er ihn nach dem Tod seines Vaters übernommen. Doch seit gut einem Jahr fehlt von Berg die Kraft für seine Arbeit. Mehrere Chemotherapien hat er hinter sich. „Danach fühlst du dich, als würde dich jemand von hinten festhalten“, sagt er. Vor gut einem Jahr bekam von Berg die Diagnose Leukämie. „Eine Welt ist zusammengebrochen“, sagt seine Frau Daniela.
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Etwa 80 Kühe haben die von Bergs. Mit der Milch, die jeden zweiten Tag von der Crailsheimer Molkerei abgeholt wird, verdienen sie ihren Lebensunterhalt. Eine Kuh kann man nicht abschalten wie einen Computer oder eine Maschine. Sie muss fressen, trinken und gemolken werden, jeden Tag. Deshalb vermittelt der Maschinenring, eine deutschlandweite Selbsthilfeorganisation für Bauern, bei Krankheitsfällen sogenannte Betriebs- oder Haushaltshelfer. Steffen Frank ist einer von ihnen.