Der VfB Stuttgart nach 19 Spieltagen Bilanz des Grauens
Ob Punkte, Tore oder Gegentore; ob Laufleistung oder Chancenverwertung – die Bilanz des VfB Stuttgart bietet kaum Lichtblicke. Mit 14 Punkten nach 19 Spieltagen steht der Tabellen-16. so schlecht wie noch nie in seiner Bundesliga-Historie da.
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Und wieder nichts. Das 1:4 in München war für den VfB bereits die 13. Niederlage im 19. Saisonspiel.
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14 Punkte nach 19 Spieltagen markieren einen Negativrekord in der Bundesliga-Historie des VfB Stuttgart. Hochgerechnet auf 34 Spieltage käme der VfB mit diesem Punkteschnitt auf 25 Zähler, was in der Vergangenheit stets den Sturz in die Zweitklassigkeit zur Folge hatte. Selbst in den beiden Abstiegsjahren stand der Verein zum selben Zeitpunkt besser da: 2015/16 mit 21 Punkten nach 19 Spieltagen, in der Saison 1974/75 waren es auf die Drei-Punkte-Regel umgerechnet 16.
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– 27. Was nach einem Kälterekord in irgendeinem bayerischen Alpental klingt, kennzeichnet das Torverhältnis der Stuttgarter. Minus 27! Nach 19 Spieltagen! Schlechter noch als im Abstiegsjahr 2016 nach 34 Spielen. 15 geschossene Tore sind Ligatiefstwert. Gegentore hat aktuell nur der 1. FC Nürnberg mehr kassiert als der VfB (42). „Wir müssen defensiv besser stehen und weniger zulassen. Offensiv brauchen wir mehr Umschaltbewegungen und Schnelligkeit über außen“, analysiert Trainer Markus Weinzierl die Lage.
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In zehn von 19 Spielen kassierte der VfB drei Tore oder mehr. Auch das gab es in der VfB-Historie noch nie. Was auffällt: Oft hagelte es mehrere Gegentreffer innerhalb kurzer Zeit. Wie in Hoffenheim (0:4) oder Mönchengladbach (0:3), wo sich die Mannschaft nach ordentlichen Auftritten binnen Minuten selbst zerlegte. Oder gegen Borussia Dortmund (0:4) oder Eintracht Frankfurt (0:3), als das Spiel nach frühen Rückständen im Prinzip entschieden war, bevor es richtig losgehen konnte.
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Die Chancenverwertung des VfB ist zum Haare-Raufen. In München verpassten Anastasios Donis und Nicolas Gonzalez jeweils die große Gelegenheit auf den zweiten Treffer. „Wir waren mal wieder nicht effizient genug“, stöhnte Markus Weinzierl angesichts der chronisch anhalten Torschusspanik seiner Mannschaft. Nur 17 Prozent seiner Gelegenheiten nutzen Topstürmer Mario Gomez (Foto) und Kollegen – so schlecht ist sonst niemand in der Liga. Zum Vergleich: Spitzenreiter Borussia Dortmund macht aus 42 Prozent seiner Chancen ein Tor.
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Der VfB erspielt sich gar nicht mal so wenige Chancen. 164 mal feuerten die Weiß-Roten im bisherigen Saisonverlauf in Richtung des gegnerischen Gehäuses. Deutlich öfter als so mancher Konkurrent im Tabellenkeller. Nur mit der Zielgenauigkeit hapert es beträchtlich. Denn so oft am Tor vorbei wie Gomez, Gonzalez, Donis (Foto) und Co schießt sonst keiner. Nur 34,1 Prozent, also in etwa jeder dritte Torschuss, war auch wirklich ein Schuss aufs Tor. Auch in dieser Bilanz ziert der VfB das Tabellenende.
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Spätestens seit Tayfun Korkut wird der Punkteschnitt eines VfB-Trainers gern als Referenzgröße herangezogen. Zur Erinnerung: Der Ex-Coach wurde ob seiner zahlenmäßigen Ausbeute von 1,0 Punkten pro Spiel vor seiner Verpflichtung von vielen VfB-Fans kritisch beäugt. Markus Weinzierl spielte in seinen zwölf Begegnungen als VfB-Coach im Durchschnitt 0,75 Zähler ein. So schlecht erging es vor ihm nur Armin Veh bei dessen zweitem Stuttgarter Engagement 2014/15. Der trat damals nach seinem zwölften Spiel zurück.
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Christian Gentner (Foto) unterlief bei der 1:4-Niederlage in München bereits das vierte Stuttgarter Eigentor in dieser Saison (wenngleich der Schuss von Serge Gnabry zum 2:1 wohl auch so den Weg ins Tor gefunden hätte). Vor Gentner hießen die Unglücksraben Santiago Ascacibar, Benjamin Pavard und Ron-Robert Zieler. Der Weg zum Eigentorrekord der Bundesliga ist nicht mehr weit. Den hält ebenfalls der VfB Stuttgart – mit sieben in einer Saison (der Abstiegsspielzeit 2015/16).
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217 misslungene Flanken listen die Datenanalysten von Opta für den VfB auf. Das System, mit hohen Bällen aus dem Halbfeld für Gefahr vor dem gegnerischen Tor zu sorgen, darf zum jetzigen Zeitpunkt als gescheitert erachtet werden. Auch, weil Mario Gomez sich meist besonderer Bewachung erwehren muss. Hohe Bälle kommen meist gar nicht bei ihm an. Mit insgesamt 288 Flanken ist Lang, Hoch, Weit beim VfB das Mittel der Wahl. Ballbesitzspezialisten wie Borussia Mönchengladbach (173) oder Borussia Dortmund (142) flanken deutlich weniger.
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Unter Tayfun Korkut war die schlechte Laufleistung das große Thema. Markus Weinzierl hat dem Team zwar Beine gemacht, gut sind die Werte aber noch immer nicht. 2169 gelaufene Kilometer bedeuten Platz 17, 3830 Sprints Platz 15, 11912 intensive Läufe Platz 16 im Bundesliga-Ranking. Grundsätzlich besteht folgender Zusammenhang: Wer mehr läuft – vor allem: wer mehr sprintet – hat mehr Erfolg.
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Langweilig wird es Ron-Robert Zieler eigentlich nie. 106 Schüsse bekam der Stuttgarter Torhüter in dieser Saison auf seinen Kasten. Nur die Abwehrreihen des FC Augsburg und von Hannover 96 waren noch löchriger. Die fehlende Balance zwischen Abwehr und Angriff hat das Trainerteam auch nach 19 Spieltagen noch nicht in den Griff bekommen. Traut sich der VfB offensiv mal mehr zu, steht dem Gegner meist Tür und Tor offen.
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Der VfB gewann etwas mehr als die Hälfte aller Zweikämpfe, 50,7 Prozent. Ein an sich guter Wert, der im Ligavergleich nur von vier Teams übertroffen wird. Damit führt der Tabellen-16. eine alte Fußballweisheit ein Stück weit ad absurdum, wonach Fußballspiele über Zweikämpfe gewonnen werden. Es müssen nur die entscheidenden sein.