Burkhard Kosminski im Stuttgarter Schauspiel Kurswechsel mit glücklicher Hand
Man versteht, was gespielt wird: In seinem ersten Jahr als Intendant hat Burkhard Kosminski das Stuttgarter Schauspiel wieder konsolidiert – eine künstlerische Bilanz der Saison 2018/19
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Foto Matthias Horn
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Als hätte Aischylos „House of Cards“ geschrieben: die von Robert Icke bearbeitete „Orestie“ mit Matthias Leja (links oben) und Sylvana Krappatsch (Mitte).
Foto Matthias Horn
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Zum Saisonauftakt gab’s Wajdi Mouawads „Vögel“ mit herausragenden Darstellern wie Itay Tiran und Evgenia Dodina, inszeniert vom neuen Hausherrn Burkhard Kosminski.
Foto David Baltzer
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Kosminskis zweite neue Inszenierung war Shakespeares „Othello“ mit Itay Tiran in der Titelrolle, Matthias Leja als Jago und Katharina Hauter (auf dem Videobild) als Desdemona. Itay Tiran verlässt das Ensemble und wechselt zum Burgtheater Wien.
Foto Jens Volle/Lichtgut
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Die „Probegrube“ von Tobias Rehberger hätte eigentlich vorm Saisonstart aufgebaut sein sollen, das Projekt auf der Theaterwiese verzögerte sich aber. Das Warten hat sich gelohnt. Rehberger hat mit „Probegrube“ eine begehbare Installation geschaffen. Sie lädt dazu ein, über Stadtplanung im Besonderen und über Pläne im Allgemeinen nachzudenken, die nach der Umsetzung anders funktionieren als gedacht.
Foto Monika Rittershaus
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Achim Freyer, den langjährige Theatergänger noch aus der Intendanz von Claus Peymann kennen, kam hingegen pünktlich nach Stuttgart und inszenierte E.T.A. Hoffmanns romantisches Kunstmärchen „Der goldne Topf“ als fantastischen Bilderbogen.
Foto Björn Klein
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Noch ein Märchen: das witzige, manchmal sanft melancholisch inszenierte Familienstück „Der gestiefelte Kater“, das Susanne Lietzow inszenierte. Mit Fabian Raabe als Kater (links), Sebastian Röhrle als Zauberer und Felix Strobel als Hans (im Hintergrund).
Foto Bernhard Weis
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Ein Publikumsrenner war die Gemeinschaftsproduktion von Schauspiel, Ballett und Oper: „Weills „Sieben Todsünden“ mit der feministischen Punk-Ikone Peaches (dritte von oben), umrahmt von Melinda Witham, Louis Stiens und – vorne – Josephine Köhler.
Foto Michiel Devijver
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Ein Kritikerdarling für Stuttgart: Als Koproduktion mit dem Genter Theater lief „Lamm Gottes“ von Milo Rau.
Foto Björn Klein
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Mit Roland Schimmelpfennig kehrte ein vielgefragter Dramatiker aus der Zeit von Friedrich Schirmer zurück nach Stuttgart: „100 Songs“, von Schimmelpfennig selbst inszeniert, erwies sich als raffiniert gebautes Stück über Liebe und Terror. Im Bild (von links): Reinhard Mahlberg, Robert Rozic, Sebastian Röhrle, Katharina Hauter, Alexandra von Schwerin, Anne-Marie Lux.
Foto Björn Klein
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Stuttgart ist wieder ein Ort für Gegenwartsdramatik. Neben dem Schimmelpfennig-Drama überzeugte „Café Populaire“, ein pointenreiches Stück über Wohnungsmisere, Einsamkeit und intellektuelle Borniertheit von Nora Abdel-Maksoud. Im Bild: Felix Strobel als Püppi.
Foto Björn Klein
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Noch ein neues Stück war im Kammertheater zu sehen: Nis-Momme Stockmanns „Das Imperium des Schönen“, inszeniert von Tina Lanik. Im Bild (links von unten nach oben): Marielle Layher, Katharina Hauter und Daniel Fleischmann sowie (rechts von unten nach oben), Nina Siewert, Martin Bruchmann und Marco Massafra.
Foto Björn Klein
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Prominente Uraufführung mit bekannten Gesichtern: Verena Buss war in Schirmers Ensemble in Stuttgart, jetzt kehrte sie als Gast zurück für Clemens J. Setz’ „Abweichungen“. Inszeniert wurde die Uraufführung von Elmar Goerden. Neben ihr im Bild: Sven Prietz.
Foto Thomas Aurin
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Noch einmal Elmar Goerden, der als Regisseur in Stuttgart unter Schirmer bekannt wurde. Er inszenierte Ibsens „Wildente“. Im Vordergrund: Anne-Marie Lux.
Foto Björn Klein
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Szene aus „Thaddäus Troll“ mit (von links) Sebastian Röhrle, Giovanni Funiati, Jannik Mühlenweg, Benjamin Pauquet, inszeniert von Gernot Grünewald, den man in der Schirmer-Intendanz als Schauspieler kennengelernt hatte.
Foto Matthias Horn
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Neue Regisseure brachte der Kosminski auch mit: In Robert Ickes „Orestie“ nach Aischylos überzeugte neben Matthias Leja (links) auch Sylvana Krappatsch (vorne Mitte), die lange an den Münchner Kammerspielen engagiert war. . .
Foto Thomas Aurin
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. . . und die in Stuttgart noch ein Antikendrama spielte: „Medea“ mit Krappatsch als Titelheldin und Benjamin Pauquet als Jason, inszeniert von Mateja Koleznik. Unter Kosminski arbeiteten deutlich mehr Regisseurinnen als unter seinem Vorgänger Armin Petras.
Foto Björn Klein
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Der Regisseur Oliver Frljic hat ein Europa Ensemble gegründet, das aus Schauspielern aus verschiedenen Ländern besteht. Die erste, etwas selbstbezügliche, aber spielfreudige Produktion im Kammertheater hieß „Imaginary Europe“. Im Bild (von links): Tenzin Kolsch, Tina Orlandini, Claudia Korneev und Adrian Pezdirc.
Foto Thomas Aurin
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Oliver Frljic inszenierte im Schauspielhaus auch einen Klassiker, opulent und dunkel romantisch, aber nicht immer stringent: Shakespeares „Romeo und Julia“.
Foto Thomas Aurin
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Und noch ein moderner Klassiker, sich erhebend auf einem Berg voller Bluejeans: Georg Schmiedleitners Inszenierung der „Weber“ von Gerhart Hauptmann im Bühnenbild von Volker Hintermeier.
Foto Thomas Aurin
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Zum Saisonabschluss im Schauspielhaus: Cilli Drexels lustige Inszenierung von Dürrenmatts „Die Physiker“. Im Bild (von links): Klaus Rodewald, Marco Massafra und Benjamin Pauquet.
Foto Julian Baumann
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Unter den neuen Regisseuren war auch Zino Wey zu entdecken, der Horváths „Jugend ohne Gott“ inszenierte hat. Im Bild: Julian Lehr und Celina Rongen.
Foto David Baltzer
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Nicht alle neuen Regiehandschriften überzeugten: Molières „Menschenfeind“ in der Regie von Bernadette Sonnenbichler bot vor allem eine schrille Kostümshow.
Foto Björn Klein
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In einem sperrigen Bühnenbild spielte das Jelinek-Stück „Wolken.Heim“. Regie führte Friederike Heller, die unter Hasko Weber „Väter und Söhne“ inszeniert hatte. Im Bild: Celina Rongen, im Hintergrund Christiane Roßbach und Therese Dörr.
Foto Gianmarco Bresadola
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Weitergeführt wurde die Kooperation mit der Stuttgarter Schauspielschule – Szene aus „Rage“ von Simon Stephens, inszeniert von Sophia Bodamer mit Antonia Wolf und Carina Thumer.
Foto Björn Klein
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Nachdenken über Tschechows „Platonow“: Auch mit der Ludwigsburger Theaterakademie ging die Kooperation weiter. Hier konnten sich Schauspielstudenten in einer Inszenierung von Klemens Hegen ausprobieren. Im Bild: Leon Haller (links) und Lia von Blarer.
Foto Thomas Aurin
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Mitgebracht aus Mannheim hatte der Intendant „Bernarda Albas Haus“ von Federico García Lorca, inszeniert von Calixto Bieito. Im Bild (von links): Jelena Kunz, Elke Twiesselmann und Anke Schubert. Mit Horváths „Italienischer Nacht“ eröffnet Bieito die nächste Saison.
Foto Björn Klein
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Noch ein Mannheimer Mitbringsel: Kosminskis Inszenierung von Theresia Walsers sprachwitziger Groteske „Ich bin wie ihr, ich liebe Äpfel“. Im Bild (von links): Sven Prietz, Anke Schubert, Paula Skorupa. Bei den Salzburger Festspielen wird Kosminski das neue Walser-Stück „Die Empörten“ uraufführen. Im Januar kommt die Inszenierung nach Stuttgart.