Champions League Darum steht Pep Guardiola unter riesigem Druck
Trainer Pep Guardiola steht mit Manchester City am Scheideweg in der Champions League – mal wieder. Was treibt diesen Mann an – und was lief zuletzt regelmäßig schief in der Königsklasse?
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Trainer Pep Guardiola und die große Frage: Steht Manchester City in der Königsklasse nochmal auf?
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Platz zehn: Der FC Bayern München gewinnt 2013 die Champions League – endlich, wie man es aus Sicht der Generation Schweinsteiger/Lahm/Robben/Ribéry wohl sagen muss. 2010 im Endspiel von Madrid noch gegen Inter Mailand verloren, 2012 das bittere Finale dahoam gegen den FC Chelsea – nun war es im deutschen Finale im Londoner Wembleystadion gegen Borussia Dortmund (2:1) so weit. Eine goldene Bayern-Generation setzte über Jahre international Maßstäbe – wäre aber ohne den großen internationalen Titel im Vereinsfußball unvollendet geblieben. In ihrer Triple-Saison 2012/13 schrieben die Bayern dann deutsche Fußballgeschichte. Unvergessen ist dabei die Demontage des großen FC Barcelona im Halbfinale mit einem 4:0 im Hinspiel von München und einem 3:0 im Camp Nou.
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Platz neun: Inter Mailand holt 1964 und 1965 den Europapokal der Landesmeister – das Bild zeigt das Finale 1965 gegen Benfica Lissabon im heimischen San Siro. An der Seitenlinie steht ein argentinischer Trainer, der den Catenaccio salonfähig machte. Helenio Herrera machte Schluss mit den romantischen Vorstellungen vom Fußball: „Nichts als Geschwätz“, sei das Gerede vom attraktiven Spiel. Aufgrund seines nüchternen Ergebnisfußballs bezeichneten die Romantiker Herrera als „Totengräber des Fußballs“, was ihm selbst aber mal sowas von egal war. Denn der Erfolg mit den zwei großen internationalen Titeln gab Herrera recht. 1967 stand er mit Inter sogar zum dritten Mal im Finale um den Europapokal der Landesmeister, unterlag jedoch Celtic Glasgow mit 1:2. Egal: Seine Mannschaft geht später als „La Grande Inter“ in die Geschichte ein – sie prägt die erfolgreichste Ära des Vereins.
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Platz acht: Da ist das Ding – für Benfica Lissabon. 1961 und 1962 holt der portugiesische Traditionsclub den Henkelpott, hier feiern die Spieler ihren ersten Triumph gegen den FC Barcelona im geschichtsträchtigen Berner Wankdorfstadion. Sie tun das übrigens ohne ihren jungen Superstar Eusebio, der für diese Saison noch keine Spielgenehmigung für internationale Partien hatte. Ein Jahr später sollte sich das ändern – und wie! Der damals 19-jährige Eusebio war bei der Titelverteidigung gegen Real Madrid der überragende Mann und erzielte die entscheidenden Tore zum 4:3 und 5:3.
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Platz sieben: Der AC Mailand setzt 1989 und 1990 Maßstäbe. Unser Bild zeigt Superstar Ruud Gullit 1989 beim Torerfolg im Finale von Barcelona gegen Steaua Bukarest – er wirbelt mit seinen niederländischen Landsmännern Marco van Basten und Frank Rijkard Fußball-Europa auf. Angeleitet wurde das Milan-Ensemble von Trainer-Legende Arrigo Sacchi, der das taktische Level auf ein neues Niveau hob. „Wir haben verteidigt, indem wir attackiert und Druck ausgeübt haben“, sagt der damalige Mittelfeldspieler und heutige Startrainer Carlo Ancelotti. Konkret bedeutete das: Sacchis Mannschaften spielten ein damals noch völlig neuartiges 4-4-2, der Abstand zwischen Verteidigung und Mittelfeld betrug nie mehr als 25 bis 30 Meter. Die hoch stehende Verteidigung – und die Abseitsfalle – übten so großen Druck auf die Gegner aus, die es nicht gewohnt waren, über den Platz gehetzt zu werden.
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Platz sechs: Ein Mann, ein Titelgarant. Trainer Bob Paisley führt den FC Liverpool 1977, 1978 und 1981 zum Triumph im Europapokal der Landemeister und sorgt so für die international größte Ära des Traditionsclubs von der Merseyside. Als der legendäre Bill Shankly im Dezember 1959 Trainer bei den Reds wurde, machte er Paisley schon zu seinem Co-Trainer und seiner rechten Hand. 1974 dann erklärte Shankly seinen Rücktritt, Paisley übernahm – und führte die Reds international auf ein neues Level.
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Platz fünf: Drei Europapokale der Landesmeister schmücken das Münchner Olympiastadion im Jahr 1976 – aus gutem Grund. Dreimal nacheinander holt der FC Bayern zwischen 1974 und 1976 den berühmten Henkelpott. Es ist neben dem WM-Titel 1974, den Deutschland sinnigerweise im Münchner Olympiastadion erringt, die internationale Krönung für Sepp Maier, Franz Beckenbauer, Paul Breitner, „Katsche“ Schwarzenbeck, Uli Hoeneß, Gerd Müller und all die anderen Bayern-Ikonen, die für die erfolgreichste internationale Ära des heutigen Rekordmeisters stehen. Unvergessen ist vor allem der erste Landesmeister-Triumph 1974 in Brüssels Heysel-Stadion gegen Atlético Madrid, als der Vorstopper vom Kaiser, Katsche Schwarzenbeck, kurz vor Schluss in der Verlängerung aus der Distanz abzog und mit seinem 1:1 das Wiederholungsspiel erzwang, das die Bayern dann mit 4:0 gewannen.
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Platz vier: „Totaalvoetbal“. Ajax Amsterdam. Johan Cruyff. Braucht’s noch mehr? Aber bitte doch! Von 1971 bis 1973 hieß der Sieger im Europapokal der Landesmeister stets Ajax – aus guten Gründen. Der Begriff des totalen Fußballs wurde vorher und hinterher von Ajax (hier ein Bild mit Pokal aus dem Jahr 1973), der niederländischen Nationalelf und vom FC Barcelona auf den Platz gebracht. Am schönsten und erfolgreichsten setzte aber wohl Ajax alles um auf dem Rasen. Die wichtigsten Voraussetzungen, die die Mannschaft benötigte, waren dabei Geschwindigkeit und die Fähigkeit, das Spiel zu beschleunigen. Ajax-Verteidiger Barry Hulshoff erinnerte sich mal so daran: „Wir diskutierten nur über Geschwindigkeit. Johan Cruyff redete stets davon, wohin die Spieler laufen, wo sie stehen und wann sie sich nicht bewegen sollten.“ Ajax spielte Pressing, klar, und mit kurzen, schnellen Pässen sollte das Mittelfeld überbrückt werden. Das gelang formidabel – mit dem genialen Taktgeber, Einfädler und Vollstrecker Johan Cruyff, der später als Spieler und Trainer des FC Barcelona mit seiner „Totaalvoetbal“-Idee weitere Maßstäbe setzte.
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Platz drei: Die Königlichen, die Galaktischen, sie überrollen Fußball-Europa von 2016 bis 2018. Dreimal heißt der Sieger der Champions League Real Madrid– mit einem Trainer: Zinedine Zidane, der frühere Virtuose am Ball, führt Madrid zum ganz besonderen Triple. In den Finals haben nacheinander der Stadtrivale Atlético, Juventus Turin und Jürgen Klopps FC Liverpool das Nachsehen. Mit dabei bei Real ist übrigens auch immer Toni Kroos, der seiner weltmeisterlichen Karriere noch drei internationale Kronen aufsetzt. Das Spiel Reals ist spielerisch nicht immer voll überzeugend – wenn’s drauf ankommt, ist die Startruppe um ihren Vorkämpfer Sergio Ramos (hier im Bild mit Pokal 2018) aber immer da. Und weil das Team schon 2014 den Henkelpott holte, reicht es auch knapp für den Platz auf unserem Stockerl vor dem Ajax Amsterdam der frühen Siebziger-Jahre.
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Platz zwei: Die Profis des FC Barcelona lassen ihren Coach Pep Guardiola hochleben – unvergessen sind die Bilder der Finalnächte von Rom 2009 und London 2011, als der katalanische Coach mit dem Henkelpott in den Händen von seinen Profis in die Höhe geworfen wurde, nachdem seine Jungs auf dem Platz um die genialen Passmaschinen Xavi und Andres Iniesta sowie dem Zauberfloh namens Lionel Messi ein jeweils bemitleidenswertes Manchester United im Endspiel auseinandernahmen. Angeleitet von dem Mann an der Seitenlinie, der spätestens nach dem Triumph von 2011 als der mit Abstand beste seiner Zunft galt. Weil er schon von 2008 an, seinem ersten Profijahr als Coach des FC Barcelona, den besten Fußball spielen ließ. Beim Anblick der wunderbaren Barca-Auftritte vibrierten alle Fußballherzen im Tiki-Taka-Rhythmus. Deshalb reichen zwei Siege in der Königsklasse für Platz zwei. Weil Barca das schöne Spiel erfolgreich werden ließ. Und Maßstäbe setzte wie kaum ein Team zuvor.
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Platz eins: Was für ein Bild. Was für ein Spiel. Was für ein Angreifer. Was für eine Mannschaft. Was für eine Ära. Der große Alfredo die Stefano erzielt hier also für Real Madrid ein Tor beim 7:3-Erfolg im Finale gegen Eintracht Frankfurt im Glasgower Hampden Park am 19. Mai 1960. Am Ende macht di Stefano drei Buden, der große Ungar Ferenc Puskas trifft viermal. Die Real-Mannschaft begeisterte mit ihrer spielerischen Dominanz ganz Fußballeuropa, sie tanzte mit ihrem technisch genialen Fußball regelrecht durch die Abwehrreihen. Gepaart mit den blütenweißen Trikots wurde daher schnell ein Begriff für das Team gefunden, der noch heute weltberühmt ist: Das weiße Ballett, es tanzte und traf, wie es wollte. Von 1956 bis 1960, also fünfmal nacheinander, gewinnt Real den Europapokal der Landesmeister – was in unserer Rangliste ganz klar Rang eins bedeutet.