Chronik für Stuttgart 1942 „... dass keine Schöne ins Konzentrationslager abgeführt wird“
Im Oktober 1942 sorgen sich die Stuttgarterinnen über Stoffmangel. In der Nazizeitung „NS-Kurier“ werden ihre Leserbriefe mit einem unpassenden Kommentar abgetan. Unsere Chronik schildert den Alltag im Jahr 1942.
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Foto Stadtarchiv Stuttgart
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Kurze Röcke? Lange Röcke? Im Herbst 1942 ist das vor allem eine Frage des verfügbaren Stoffs. Weitere Eindrücke aus dem Leben in Stuttgart 1942 zeigt die Bildergalerie.
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Kinder aus kinderreichen Familien werden im Spätsommer 1942 in die Liederhalle eingeladen – möglicherweise zeigt dieses Bild genau diesen Anlass.
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Der württembergische Landesbischof Theophil Wurm verliert 1942 seinen Sohn im Krieg. In der Markuskirche hält er den Trauergottesdienst selbst.
Foto privat
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Seit 1942 kriegt man Schuhe nur noch gegen Bezugsschein – hier ein Beispiel aus einem privaten Bestand.
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Eine Luftschutzsirene in der Katzenbachstraße in Vaihingen – seit September 1942 gibt es ein neues Signal in Stuttgart, eine Art Voralarm für überfliegende feindliche Flugzeuge.
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Ende August 1942 wird die Dinkelacker-Brauerei (hier der Blick von der Hohenstaufenstraße aus) aus der Luft angegriffen
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Im August 1942 neu eröffnet: ein Wohnheim für alleinstehende Frauen in der Wernlinstraße 6 in Stuttgart-West.
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Mitte August 1942 startet die Theatersaison mit Schillers „Wallenstein“. Das Kleine Haus des Staatstheaters ist anders als das benachbarte Opernhaus im Krieg zerstört worden
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Das „Olgäle“ im alten Gebäude am damaligen Standort im Westen, hier von der Hasenbergstraße aus gesehen, feiert im August 1942 sein hundertjähriges Bestehen.
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Zwei Polizisten inspizieren ein Zelt an der Heilbronner Straße. Lebt hier ein Obdachloser? Jedenfalls sind im Sommer 1942 Tausende Familien in Stuttgart auf Wohnungssuche.
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Keine Zeit für den Gottesdienst? Hier eine Ansicht von der Paul-Gerhardt-Kirche am oberen Ende der Rosenbergstraße in Stuttgart-West. Jedenfalls legt sich der evangelische Landesbischof ...
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Theophil Wurm im Juli mehrmals mit den Nazi-Machthabern an. Bis 1943 lebt er im dritten Haus von oben in der Silberburgstraße 187.
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Im rechten Teil des Bilds standen bis Ende der 1930er Jahre die Stuttgarter Synagoge sowie die jüdische Schule. Die Schule wird Mitte Juli 1942 geschlossen.
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Auf vielen der Fotos aus Stuttgart 1942 sieht man Schüler auf dem Heimweg, viele in Lederhosen und mit geschultertem Schulranzen.
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Als dieses Bild im Sommer 1942 entsteht, ist das Schillerdenkmal bereits abgebaut. Wo man es Mitte Juni hingebracht hat, zeigt das folgende Foto.
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Die Statue überlebt der Krieg im 1942 neu errichteten Wagenburgtunnel. Der wurde zunächst als Bunker gebaut und später für den Verkehr geöffnet. Die geplante zweite Röhre wurde jedoch nie fertiggestellt.
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Die Markthalle spielt im Sommer 1942 eine wichtige Rolle für die Versorgung mit Lebensmitteln. Weil die zu dieser Zeit knapp sind und bestimmte Kunden eine Vorzugsbehandlung genießen, wird über die Zugangsregeln diskutiert.
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Auch die Müllabfuhr kann im Juni 1942 nicht normal arbeiten. Sie kommt nur einmal pro Woche.
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Die Straßenbahnen sind 1942 stärker genutzt als in den Vorkriegsjahren. Auch deshalb sind Fahrräder seit Juni 1942 von der Beförderung endgültig ausgeschlossen.
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Am 23. Mai wird in der Stadthalle ein neuer Europameister im Mittelgewicht gekürt: Jupp Besselmann aus Köln. Er gewinnt nach Punkten gegen den Italiener Mario Casadei. Heute hat an dieser Stelle der SWR im Funkhaus seinen Sitz.
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Im Kunstverein (hier das Kunstgebäude am Schlossplatz) ...
Foto Stadtarchiv Stuttgart
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... wird die Frühjahrsschau des Kunstvereins eröffnet.
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Derweil wird für Schüler an weiterführenden Schulen (hier das Eberhard-Ludwigs-Gymnasium) bestimmt, dass sie bei schlechten Noten in Deutsch und Geschichte nicht versetzt werden.
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In der Liederhalle werden derweil noch Konzerte gegeben.