Coronavirus und das Rätsel der Warteschlange Warum Bierkäufer seltener vorgelassen werden
Je länger die Schlangen und Wartezeiten in der Corona-Krise, desto eher fragt man sich: Soll man drängeln? Oder: Ist die kürzere Warteschlange im Supermarkt wirklich die schnellste? Tipps, Tricks und eine Typologie zum besseren Vorankommen.
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Foto Yann Lange
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Aua. Abstand halten!
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Die reuigen Impulskäufer:Ein verhuschtes Wesen mit hysterischem Gesichtsausdruck, Rucksack, Sandalen und wirrem Haar. Nicht selten ein weibliches Wesen, das während der Wartezeit die Selbstkontrolle überkommt, alles mit dem Smartphone-Rechner durchkalkuliert und die Waren in die Regale zurück räumt. Gerne mal ein Daddy mit Kleinkind, das auch noch anfängt zu schreien, weil es ja seine Süßigkeiten bekommen möchte, für die offenbar kein Budget vorgesehen ist. Ganz traurig, das.
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Die müffelnde Schwallbacke: Telefoniert und lacht laut in sein Smartphone, steht breitbeinig da, kratzt sich an unappetitlichen Stellen seines ausladenden Körpers, dreht sich ständig um die eigene Achse, hat selbst im Supermarkt eine Sonnenbrille auf. Trägt gerne einen Trainingsanzug, der eigentlich auf den Sondermüll gehört. In der Corona-Krise gibt er die neuesten Infektionszahlen durch, verbreitet Panik in der Schlange, hat aber die Gesichtsmaske dekorativ auf den Kopf statt über Mund und Nase gestülpt.
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Das blockierender Alptraumpaar: Sie treten immer gemeinsam auf. Einer wartet in der Schlange, während der andere Einkäufe erledigt und wie ein Flummi umherspringt. Sie rufen arbeiten Einkaufslisten ab, geben sich zwischendurch Küsschen, erzählen sich deutlich vernehmbar, was sie demnächst kochen werden. Weil die Menge an Artikeln während des Wartens durch das fortlaufende Anhäufen ständig wächst, ist am Ende der Warenberg auf dem Band riesig und die hinter ihnen Anstehenden haben das Nachsehen.
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Die gerissene Dränglerin: Nicht selten eine jüngere Frau, die leider weiß, dass Attraktivität weniger Wartezeit bedeutet. Die Vorstadtschönheit stellt sich deshalb nie hinten an, sondern lungert neben der Reihe der Wartenden herum. Sie hat nie einen Einkaufswagen oder Korb, sondern trägt die Sachen auf ihren Händen, um Mitleid zu erregen. Mit kajalumrandeten Kuhaugen blickt sie den Kavalier alter Schule an, der sie unter Protest der hinteren Wartenden vorlässt.