Das Bad Berg Buch über das Neuner und seine Bergianer
In Interview und Fotostrecke: Was das Bad Berg erhaltens- und liebenswert macht.
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Das Bad Berg hat Kultcharakter - was das in die Jahre gekommene "Neuner" so liebenswert macht und vor allem ob es erhaltenswert ist, wollten wir von bekannten "Bergianern" wissen. Unsere Bildergalerie zeigt zudem besondere Momente im Berg. Mit der Kamera eingefangen von Dominik Thewes.
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Galao-Wirt Reiner Bocka: "Berg heißt Ruhe und Entspannung. Es ist der einzige Ort in Stuttgart, an dem ich absolut abschalten kann. Wer den Stuttgartern das Neuner nimmt, hat nicht verstanden, dass Mineralwasser eines der höchsten Naturgüter ist, das die Stadt seinen Bürgern geben kann. Wer dieses Wasser verhindert, vermischt oder verfälscht, ist es nicht wert, ein Stuttgarter genannt zu werden."
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Bad-Berg-Bademeisterlegende Lothar Letat: "Die Badegäste sind ein Schlag für sich, die Gartenanlage mit den Rosen ist sehr schön und sollte auch weiterhin gepflegt werden. Doch ganz ehrlich: das Bad Berg ist ein Sommerbad. Wenn das Quecksilber auf 30 Grad klettert, ist es voll, ansonsten kann man die Gäste zählen. Wenn es sich nicht mehr trägt, dann sollte man es im Winter schließen."
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Modedesignerin Silla Maier: "Das Bad Berg hat diesen ganz gewissen Charme, der immer die Sinne beflügelt, die Menschen, die Ruhe und DAS kühle Nass! Deshalb dürfen die Tore des Neuner auch niemals geschlossen werden. Denn wahre Schätze sollte man hüten und natürlich sollten die Stadtoberen vor einer weiteren riesengroßen Dummheit bewahrt werden."
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VfB-Kenner, Model, Schauspieler, Tausendsassa Bruno Stickroth: "Bereits mein Vater Leo war ein begeisterter Bergianer. Die Tageskartenpreise hier sind einfach unschlagbar. An manchem superheißen Sommertag habe ich den "frühen Fisch" gemacht und schon um 6 Uhr morgens meine Runden im Berg gedreht. Dann hat es sich für mich so angefühlt, wie zwei Tage Urlaub. Phänomenal ist auch der Biergarten. Wo sonst kann man in Badehose sitzen und Kaffee trinken und Kuchen essen? Einziges Manko: Als Sonnenanbeter zieht es mich nicht im Winter ins Neuner. Wenn es sich nicht rentiert, dann muss man eben in den sauren Apfel beißen und die Öffnungszeiten in den kalten Monaten reduzieren."
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Dennoch: "Das Neuner muss bleiben", sagt Bruno Stickroth. "Auf jeden Fall. Sonst würde es mir das Herz rausreißen und ein Stück meines Lebens fehlen. Wo sonst gibt es Wasser, das man trinken und in dem man unbedenklich planschen kann?" Was das Berg für viele so liebenswert macht, zeigen die ...
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... Impressionen unserer Bildergalerie. Wer genau hinschaut, entdeckt überall den nostalgischen und manches Mal ...
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... leider auch maroden Charme des Neuner. Das Champagnerwasser ...
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... tröpfelt aus wenig luxuriösen Duschköpfen.
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Der Weg zum kühlen Nass ist nicht gerade mit Marmor ausgelegt und manches Mal ...
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... lädt das "Planschbecken" nicht zum Abtauchen ein.
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Dennoch fängt Fotograf Dominik Thewes in seinen Bildern jene Details ein, die die Bergianer an ihrem Kultbad so lieben. Die Retroliegen am Beckenrand etwa. Auf denen ergattert an Hochsommertagen nur derjenige einen Platz an der Sonne, der früh aus den Federn kommt.
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Einen Hauch von römischem Badetempel versprühen die in Stein gemeißelten Adonisse.
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Sich treiben lassen geht für viele nirgends derart gut wie im Berg. Entschleunigung scheint hier etwas zu sein, das die Gäste mit dem Eintrittsticket lösen.
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Besonders die Stimmung am frühen Morgen im noch menschenleeren Bad hat süchtig machenden Charakter.
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Die Hartgesottenen gehen schon mal auf Tauchstation in dem durchschnittlich 21 Grad kalten Mineralwasser.
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Ausruhen mit oder ohne ...
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... Dach über dem Kopf ist danach umso schöner.
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Wer mag, steigt nach getaner körperlicher Ertüchtigung auf die altmodisch anmutende Waage, um festzustellen, ob ein Stück Kuchen der Bikinifigur schadet.
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Wer es mit der Nascherei im Biergarten des Neuners übetrieben hat, muss Strafrunden drehen. Doch Vorsicht! Mit vollem Magen ist eher treiben lassen angesagt.
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Schließlich muss jeder noch so schöne Badetag im Berg einmal enden. Doch beim Umziehen in diesen - an Badetempel von anno dazumal erinnernden - Kabinen fällt der Abschied nur halb so schwer.