Der umtriebige Galerist Johann König „Wir sind alle Künstler“
Der Maler Gerhard Richter ist Trauzeuge seiner Eltern, Videokünstler Nam June Paik sein Patenonkel. Er verlor sein Augenlicht und wurde trotzdem Galerist. Zu Besuch bei Johann König in Berlin, der vom Erfolg, von den Schwierigkeiten im Kunstbetrieb erzählt – und warum es eine Reform braucht.
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Foto Lukas Gansterer
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Johann König wurde in den Medien schon als „der Popstar unter den Galeristen“ bezeichnet.
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Johann König lebt für die Kunst und mit der Kunst. „Für mich war es möglich, mich mit Kunst zu beschäftigen. Und die erfolgreichsten Projekte für mich waren die, die Grenzerfahrung mit Kunst ausgelotet haben. Wie etwa die Kugel von Jeppe Hein oder die unendliche Säule von Sailstorfer“, so König.
Foto privat
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Eine Kindheit in Köln mit Werken von Blinky Palermo, On Kawara und Andy Warhol Seine familiären Rahmenbedingungen waren natürlich ideal. „Als Kind war das sehr anstrengend, dass es nicht auch mal um etwas Anderes ging.“
Foto W. Schuermann
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Hier mit seinem Vater Kasper im Jahr 1983. „Heute bin ich froh, einen Beruf auszuüben, der sich gar nicht wie Arbeit anfühlt.“ Seine Motivation: andere Menschen für Kunst zu begeistern. Johann König erzählt von einem Stuttgarter IT-Unternehmen, das seine Räumlichkeiten mit Kunst ausstattet: „Und vielleicht hat das ja eine inspirierende Wirkung auf die Mitarbeiter.“
Foto Annette Kelm, Still Life with Spring, 2017, Courtesy the artist and KÖNIG GALERIE
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Annette Kelms „Still Life with Spring“(2017). Die Künstlerin Annette Kelm, gebürtige Stuttgarterin, wurde im Kunstmuseum Stuttgart gezeigt, eine Ausstellung im Außenministerium steht an. Ihre Werke waren bei der Biennale, sind im Guggenheim Museum oder der Londoner Tate zu sehen. „Wir versuchen, die Wahrnehmung der Künstler zu steuern und eine größere Aufmerksamkeit zu schaffen“, erklärt König.
Foto Propyläen
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Seine Biografie ist eine bewegte. Aufgeschrieben in dem Buch „Blinder Galerist“
Foto Roman März
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Naiv sei er gewesen, seine eigene Galerie zu eröffnen. „Wenn ich mir das genau überlegt hätte, hätte ich das wohl nicht gemacht“, so König. Eben hat er eine Ausstellung mit seinem Vater Kasper in St. Agnes kuratiert, was ihm einmal mehr die Unterschiede in der Arbeit klarmachte. „Von außen ist das alles Kunstbetrieb, aber es ist schon ein großer Unterschied, ob man als Kurator oder Galerist arbeitet“, sagt König.
Foto Hisao Suzuki
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Der Kunstbetrieb braucht den Nachwuchs. Doch die Bedingungen werden immer schwieriger, immer weniger Galerien kommen nach. „Die Karriere, die ich gemacht habe, kann man heute so nicht mehr machen. Die war nur durch die damaligen günstigen Rahmenbedingungen möglich“, erzählt König.