Derwall, Feldkamp, Löw Welche Deutschen vor Stefan Kuntz schon türkische Teams trainierten
Stefan Kuntz wird türkischer Nationaltrainer – wir zeigen in einer Bildergalerie die 19 deutschen Trainer, die vor ihm bereits bei Vereinen und der Nationalmannschaft in der Türkei engagiert waren.
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Karl-Heinz Feldkamp (links) und Joachim Löw trainierten 1999 zeitgleich die Istanbuler Lokalrivalen Beşiktaş und Fenerbahçe.
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Der erste deutsche Trainer bei einem türkischen Verein war Horst Buhtz. Er wechselte 1974 vom Wuppertaler SV zu Beşiktaş Istanbul, wo er bis 1976 blieb. Über Stationen bei Borussia Dortmund, dem 1. FC Nürnberg, Bayer 05 Uerdingen und Alemannia Aachen kam er schließlich 1983 zu den Stuttgarter Kickers. Im Bild: Buhtz während der Saison 1984/1985 in Stuttgart.
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1980 wechselte Friedel Rausch von Eintracht Frankfurt zu Fenerbahçe Istanbul, wo er zwei Jahre blieb. Nach weiteren Stationen im Ausland sowie in Deutschland kam er zu Borussia Mönchengladbach – hier beim Spiel gegen Bayer Leverkusen im April 1998. Er verhinderte dort den Abstieg, wurde jedoch schon im November wieder entlassen.
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Nach der deutschen Nationalmannschaft trainierte Jupp Derwall die Fußballer von Galatasaray Istanbul – und hinterließ hier einen bleibenden Eindruck. Als er 2007 verstarb, trauerten auch viele Türken. Er hatte die Mannschaft zwischen 1984 und 1987 zu zwei Meistertiteln und einem Pokalsieg geführt. Hier steht er im Februar 1999 in seiner Wohnung in St. Ingbert im Saarland.
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Auf Derwalls Nachfolger Mustafa Denizli folgte bei Galatasaray wieder ein Deutscher: Der ehemalige Nationalspieler Siggi Held fing 1989 dort an, blieb aber nur für eine Saison. Auf dem Bild nimmt er im Oktober 2009 Abschied von dem ehemaligen Fussball-Nationalspielers Rolf Rüssmann bei dessen Beerdigung in Gelsenkirchen.
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Sepp Piontek war bisher der einzige Deutsche, der die Nationalmannschaft der Türkei trainieren durfte. 1990 bis 1993 war er dort verpflichtet, zeitweise trainierte er parallel auch den türkischen Verein Bursaspor. Piontek war im Laufe seiner Karriere Trainer weiterer Nationalmannschaften in Haiti, Dänemark und Grönland. Das Bild zeigt ihn 1987 während seiner Zeit als dänischer Nationaltrainer.
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Holger Osieck gehörte zum Trainerteam von Franz Beckenbauer beim WM-Sieg der deutschen Nationalmannschaft 1990. Seinen ersten Posten als Cheftrainer bekam er 1991 beim VfL Bochum und wechselte von dort zum ersten Mal in die Türkei: zu Fenerbahçe Istanbul. Zwischendurch wechselte er zur japanischen Mannschaft Urawa Red Diamonds, 1997 wieder in die Türkei zum Verein Kocaelispor aus İzmit. Im Bild ist er 2007 wieder zurück bei den Urawa Red Diamonds, hier beim Spiel in Yokohama gegen den Etoile Sportive du Sahel.
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Nach fast 30 Jahren als Trainer in Deutschland mit kurzer Station in Kairo zog es Karl-Heinz Feldkamp in die Türkei. 1992 startete er bei Galatasaray, wo er mit der Mannschaft direkt Meister der türkischen Süper Lig wurde. Obwohl er seine Karriere danach beendete, holte Beşiktaş ihn sechs Jahre später doch noch mal nach Istanbul. Im Bild trainiert er die Mannschaft im März 1999.
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Als seinen Nachfolger bei Galatasaray hatte Feldkamp seinen ehemaligen Assistenten Reiner Hollmann empfohlen. Der hatte vor seinem Wechsel nach Istanbul den FC Carl Zeiss Jena trainiert – im Bild beim Spiel gegen Hannover 96 im August 1992. Bei Galatasaray verteidigte er den Titel und kam in der folgenden Saison mit seiner Mannschaft sogar ins Viertelfinale der Champions League.
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Im Juni 1994 kam Reinhard Saftig von Bayer 04 Leverkusen zum Verein Kocaelispor aus İzmit. Zur nächsten Saison wechselte er zu Galatasaray, wo er bis 1995 blieb. Seine nächste und letzte Station als Trainer führte ihn zurück nach Deutschland zum 1. FSV Mainz 05 – hier im Bild im August 1997.
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Ebenfalls 1994 wechselte Christoph Daum in die Türkei: vom VfB Stuttgart zu Beşiktaş Istanbul, wo er zunächst nur zwei Jahre blieb. Nach vier Jahren bei Bayer 04 Leverkusen kam er zurück zu Beşiktaş. Im Verlauf seiner Karriere hatte er außerdem zwei Stationen bei Fenerbahçe. Das Bild zeigt Daum 1992 mit Meisterschale des VfB Stuttgart.
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Zwei Monate verbrachte Horst Hrubesch 1997 bei Samsunspor in der Türkei. Danach stand er viele Jahre lang im Dienst des Deutschen Fußballbundes in verschiedenen Positionen, hauptsächlich als Nachwuchstrainer. Das Bild zeigt ihn beim A2-Länderspiel Deutschland gegen Frankreich im September 1999. Zur Saison 2020/2021 wechselte er als Nachwuchsdirektor zum Hamburger SV.
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Jörg Berger blieb ab 1997 jeweils nur kurz beim FC Basel, beim Karlsruher SC und bei Eintracht Frankfurt – hier beim Spiel gegen Schalke 04 im Jahr 1999. 2000 wechselte er zum türkischen Verein Bursaspor und zog mit seiner Familie nach Bursa. Doch auch hier blieb er nicht lang: Später erzählte er dem „Spiegel“, die Anstellung sei eine „geradezu gespenstische Erfahrung“ gewesen. Nach einem weiteren von bereits mehreren verlorenen Spielen sei „die Hölle“ losgebrochen, seine Familie und er seien unter Polizeischutz aus dem Stadion geleitet worden. Randalierer, ein Clubboss, der in einem Gespräch eine Pistole zog – Berger verließ das Land und musste seine Abfindung vor Gericht erstreiten.
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Auch der bisherige Bundestrainer Joachim Löw hat früh in seiner Karriere Erfahrungen in der Türkei gesammelt, 1999 wechselte er vom VfB Stuttgart zu Fenerbahçe Istanbul. Das Bild zeigt ihn (rechts) mit Karl-Heinz Feldkamp, der zur selben Zeit den Lokalrivalen Beşiktaş trainierte. Im März 1999 traten sie gemeinsam vor die Presse, bevor ihre Mannschaften zum ersten Mal gegeneinander antraten. Später trainierte Löw den Adanaspor und kam dann über Stationen in Österreich ins Trainerteam der deutschen Nationalmannschaft.
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Zunächst als Co-Trainer unter Feldkamp, später als Cheftrainer arbeitete Hans-Peter Briegel ab 1999 bei Beşiktaş Istanbul. 2001 wechselte er zu Trabzonspor, ebenfalls in der Türkei, bevor er Nationaltrainer von Albanien – im Bild im Jahr 2003 – und später von Bahrain wurde. 2007 kam er zurück in die Türkei und verbrachte noch fünf Monate bei MKE Ankaragücü.
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Werner Lorant kam 2002 zum ersten Mal in die Türkei, damals vom TSV 1860 München zu Fenerbahçe Istanbul. Das Bild zeigt ihn im Januar 2002 mit seiner Mannschaft in Antalya an der türkischen Riviera. Dort verbanden sechs Teams ihr Trainingslager in der Winterpause mit einer Reihe von Testspielen, zusammengefasst zum Antalya Cup 2001. Später führte Lorants Karriere ihn noch mehrmals in die Türkei: zu Sivasspor, Kayseri Erciyesspor und Kasımpaşa Istanbul.
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Vier Stationen in der Türkei hat auch Michael Skibbe hinter sich: 2008 bis 2009 bei Galatasaray, 2011 bei Eskişehirspor, 2012 bei Kardemir Karabükspor und 2015 wieder bei Eskişehirspor. Das Foto zeigt ihn bei einer Zwischenstation 2010 als Trainer von Eintracht Frankfurt, hier beim Spiel gegen den VfB Stuttgart.
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2009 war Jürgen Röber für ein halbes Jahr Trainer des Ankaraspor in der türkischen Hauptstadt. Er trat zurück aufgrund von unrechtmäßigen Absprachen zwischen seinem Verein und dem MKE Ankaragücü. 2015 kehrte er als Sportdirektor jedoch zurück. Das Bild zeigt Röber während seiner Zeit bei Borussia Dortmund 2007, hier beim Spiel gegen den Hamburger SV.
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In der türkischen Hauptstadt hatte auch Thomas Doll eine Station: von 2009 bis 2010 beim Club Gençlerbirliği Ankara. Dorthin war er von Borussia Dortmund gewechselt. Im Bild: Doll am 15. Spieltag der Fussball-Bundesliga in der Saison 2007/2008 beim Spiel gegen den VfB Stuttgart.
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Bernd Schuster wechselte 2010 zu Beşiktaş Istanbul. Am Tag der Aufnahme, im Februar 2011, verlor sein Verein gegen Fenerbahçe – keine Ausnahme. Sein Zweijahresvertrag wurde kurz darauf vorzeitig aufgelöst.
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Stefan Kuntz führt nun die Tradition deutscher Trainer in der Türkei nach längerer Pause wieder fort. Der bisherige Trainer der deutschen U21-Nationalmannschaft – hier mit dem EM-Pokal seiner U21-Mannschaft – wird Cheftrainer der türkischen Nationalmannschaft.