Deutschland bei der Fußball-EM Hummels meldet sich zurück
Wer so einen Ersatz-Ersatzmann hat, kann sich glücklich schätzen. Mustafi überzeugt bei der Beförderung in die EM-Startelf und feiert sogar sein Tordebüt. Jetzt ist Fingerspitzengefühl von Löw gefragt – wegen Mats Hummels.
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Momentan noch auf der Bank: Mats Hummels.
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Manuel Neuer: Als Kapitän führte der Torhüter die Mannschaft aufs Feld und war auch ansonsten von Beginn an schwer beschäftigt. Mit schöner Flugparade verhinderte er schon fünf Minuten einen möglichen Rückstand, glänzend auch seine Reaktion beim Kopfball von Khacheridi (27.). Dass auf Neuer Verlass im Ernstfall ist, das wusste eh schon jeder – jetzt hat er es noch einmal unter Beweis gestellt. Note 2
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Jonas Hector: Bevor Mustafi traf, hatte der Kölner die große Chance, das erste Tor zu schießen, was mindestens genauso überraschend gewesen wäre. Doch traf er mit rechts aus bester Position den Ball nicht richtig. Seine eigentlichen Aufgaben auf der linken Abwehrseite erfüllte Hector weitgehend gewissenhaft. Note 3
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Shkodran Mustafi: Viel Geld wäre sicher zu gewinnen gewesen, hätte man vorausgesagt, dass ausgerechnet er das erste deutsche EM-Tor schießen würde. Nur als Ersatz vom Ersatz war der Spanien-Legionär nach den Ausfällen von Hummels und Rüdiger in die Mannschaft gekommen, seine Nervosität war zu Beginn zu spüren, als er gleich den Ball verlor. Und dann das: formvollendet sein Kopfball zum 1:0 nach der Freistoßflanke von Kroos. In der Rückwärtsbewegung jedoch nicht nur mit Licht, sondern auch einiger Schatten. Note 3
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Jerome Boateng: Der Abwehrchef brauchte einen Moment, um sein Fußgelenk im türkisfarbenen Schuhwerk richtig einzustellen – Diagonalpässe flogen in der Anfangsphase ins Aus. In seinem Revier im Abwehrzentrum aber war Boateng zur Stelle und musste mehrmals retten, einmal sogar auf der Torlinie. Bei fast jeder Standardsituation der Ukrainer wurde es gefährlich – und meist war es der Münchner, der am richtigen Fleck stand und Fehler seiner Nebenleute ausbügelte. Note 2
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Benedikt Höwedes: Als vermeintliche Notlösung hatte der Schalker 2014 alle sieben WM-Spiele über die volle Distanz bestritten und kehrte nun auch bei der EM in die Startformation zurück. Nicht mehr links wie in Brasilien, sondern rechts spielt er jetzt, auch wenn er noch immer kein Außenverteidiger moderner Prägung ist. Vorne setzte er lange Zeit nur wenige Akzente und hatte hinten vor allem vor der Pause Mühe, seinen Abwehrseite im Griff zu halten. Ungewiss, ob er auch diesmal so viel Einsatzzeiten bekommt, auch wenn er im zweiten Abschnitt eine gefährliche Flanke schlug. Note 4
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Toni Kroos: Der Champions-League-Sieger war vor allem lange Zeit der große Chef im deutschen Mittelfeld – bei ihm sieht Fußball immer so hinreißend einfach aus. Permanent am Ball, mit klugen Pässen und bisweilen sogar sehr robust im Zweikampf. Kroos lieferte die Vorarbeit zum 1:0 und war auch sonst an fast jeder gefährlichen Aktion beteiligt. Nach der Pause nicht mehr ganz so dominant. Note 2
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Sami Khedira: Seinem Nebenmann Toni Kross überließ der frühere Stuttgarter vor allem in der ersten Hälfte wesentliche Teile des Aufbauspiels und trat nur gelegentlich in Erscheinung. Einmal sogar frei vor dem Tor, als er nach brillantem Kroos-Zuspiel an Torwart Pyatov scheiterte. Die vielen offenen Räume, die sich den Ukrainern vor der Pause eröffneten, konnte Khedira, von der Offensive zu wenig unterstützt nicht schließen. In der zweiten Hälfte, als die Deutschen das Spiel besser kontollierten, wurde er dominanter und wusste mit einem gefährlichen Distanzschuss zu gefallen. Note 3
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Thomas Müller: Kurz vor der Pause holte der Münchner bei einer Flanke zum Volleyschuss aus, doch der Ball tropfte auf seinen Kopf. Bezeichnend für Müllers Leistung an diesem Abend: er betrieb einigen Aufwand, doch der Ertrag war sehr überschaubar. Hat sich die großen Momente vermutlich für die nächsten Spiele aufgehoben. Note 4
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Mesut Özil: Vom Bundestrainer wurde der Spielmacher zuletzt in den höchsten Tönen gelobt – nur eingeschränkt konnte er die große Wertschätzung rechtfertigen. Özil war zwar im Spiel nach vorne viel unterwegs, er ist in körperlich guter Verfassung, die zündenden Ideen aber vielen ihm nicht ein. Dass er das Spiel nach hinten meist verweigerte, war auch ein Grund für die brenzligen Situationen in der ersten Hälfte. Am Ende zeigte er mit dem tollen Pass auf Schweinsteiger seine beste Aktion überhaupt. Note 3
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Julian Draxler: Dass der Wolfsburger schnell ist und über eine gute Technik verfügt, das stellte er im Spiel nach vorne ab und zu unter Beweis. Versuchte viel, manches klappte, manches nicht. Stark ausbaufähig sein Defensivverhalten, mit unnötigen Ballverlusten leitete Draxler gelegentliche Konter des Gegners ein. Note 3
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Mario Götze: Als Stürmer aufgeboten versuchte der Münchner weite Wege zu gehen, wich auf die Seiten aus, ließ sich nach hinten fallen, wollte unberechenbar sein. Ein Einsatz fehlte es ihm nicht, wohl aber an der Durchschlagskraft. Zu einer echten Torchance kam Götze nicht. Note 4
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Andre Schürrle: Kam für Draxler ins Spiel und versuchte mit seiner Schnelligkeit, die Entscheidung herbeizuführen. Doch blieb das einem anderen vorbehalten.
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Bastian Schweinsteiger: Was für ein Einstand! Wochenlang haben alle gerätselt, ob er bei der EM eine Hildfe sein kann – und dann trifft der Kapitän kurz nach seiner Einwechslung zum 2:0 und setzt zum großen Jubelsprint an. Eine schöne Geschichte.