Dicke Luft in Stuttgart Das denken Stuttgarter über den Feinstaubalarm
Dicke Luft in Stuttgart und keinen kümmert’s. Oder doch? Wir haben bei Passanten nachgefragt, was sie vom freiwilligen Feinstaubalarm halten und was sie anders machen würden.
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Fünf Stuttgarter Passanten erzählen uns, wie sie den Feinstaubalarm finden und was sie anders machen würden. Klicken sie sich durch unsere Fotostrecke.
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Dirk Zimmermann (22) ist Studierender und erlebt den Feinstaub täglich: „Ich laufe jeden Tag vorbei an der Theo, die ist ja eine Hauptverkehrsader. Man merkt richtig: du kriegst in der Stadt kaum Luft. Ich finde den Feinstaubalarm deshalb von der Idee her gut. Wahrscheinlich wird’s aber nur mit einem Fahrverbot klappen. Sonst wird sich das nie ändern. Viele sehen sonst keinen Grund, das Auto stehen zu lassen.“ Auch seine Freundin zweifelt an der Wirksamkeit der Maßnahme: „Ich habe noch nie von jemanden gehört, der wegen des Feinstaubalarmes auf die Bahn umgestiegen ist.“
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Petra Kornmeier (55) ist im Maschinenbau-Export tätig. Sie hat Mitleid mit den Menschen in der Stadt: „Man sollte sich wirklich an den Feinstaubalarm halten. Mich betrifft der Alarm selbst nicht, denn ich fahre zur Arbeit mit den Öffentlichen und auch privat. Wenn man das Jahresticket hat, bekommt man ja auch Vergünstigungen. Aber stimmt schon, einzelne Fahrten sind teuer. Das Verkehrsnetz in Stuttgart ist jedenfalls sehr gut. Vielleicht müssen viele Menschen aber trotzdem das Auto nehmen, weil sie nicht anders können.“
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Hans-Peter Attinger (75) befürwortet den Feinstaubalarm. Der Rentner kennt vergleichbare Maßnahmen aus anderen Ländern: „Ich denke schon, dass das eine gute Idee ist. Wir fahren schon lange nicht mehr mit dem Auto nach Stuttgart. Ich kenn’s aus dem Ausland, zum Beispiel aus Singapur. Das ist der ÖPNV eben gut. Hier in Stuttgart muss der ÖPNV viel besser und billiger werden. Sonst steigt eh niemand um. Und wenn das auch nicht mehr hilft, muss man die Autos voll auslasten. In manchen Ländern darf man nicht in die Stadt fahren, wenn weniger als drei Leute im Auto sitzen. So würden auch mehr Menschen Fahrgemeinschaften bilden.“
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Nick Kwidzinski (28) kommt aus Köln. Der Studierende aus dem Rheinland kennt den berüchtigten Feinstaubalarm nur aus den Medien: „Das hört sich doch sinnvoll an. Eigentlich sollte man das in allen Städten einführen. In Köln habe ich davon jedenfalls noch nichts gehört und da ist sicher auch schlechte Luft. Ich könnte mich jetzt natürlich rauswinden und sagen, dass ich nicht auf das Auto angewiesen bin. Unter dem Feinstaub leiden aber letztlich alle.“
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Detlef Börstler (52) arbeitet bei der evangelischen Gesellschaft Stuttgart (Eva). Er denkt, dass es mit Freiwilligkeit alleine nicht funktioniert: „Der Feinstaubalarm bringt eh nichts, weil sich niemand dran hält. Ich komme aus Nordrhein-Westfalen und da war es früher ganz normal, dass man am Wochenende das Auto stehengelassen hat. Ich finde, es sollte ein generelles Fahrverbot für Privatleute geben, wenn die Grenzwerte zu hoch sind. Natürlich darf davon die Wirtschaft nicht beeinträchtigt werden. In anderen Ländern haben sie das doch auch irgendwie geschafft. “