Die Bundestagswahl im Landkreis Ludwigsburg Was vom Abend übrig bleibt
Die Bundestagswahl ist vorbei, die Ergebnisse sind da. Nicht alles, was am Wahlabend passiert ist, hat es in die Analyse-Texte geschafft. Wir haben deswegen nochmal Anekdoten und Beobachtungen aus dem Landkreis Ludwigsburg gesammelt.
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Der Bundestag wird bunter: sieben Parteien in sechs Fraktionen ziehen ein. Auch im Landkreis Ludwigsburg ging es heiß her. Wir haben Eindrücke vom Wahlabend gesammelt.
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Der Krauthof in Hoheneck war in jüngster Zeit, zumindest wenn sich dort die AfD-Anhänger versammelten, eine Tabuzone für Pressevertreter. Am Sonntag gaben sich die selbsternannten „Merkel-Jäger“ volksnah und ließen wenigstens die Fotografen in ihre Nähe. Für fünf Minuten öffneten Martin Hess und Gefolgsleute ihre Wirtshaushinterzimmertüre und jubelten auf Kommando fürs Bild. Dann schickten sie die Öffentlichkeit wieder hinaus in – die klare Nacht.
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Unser Fotograf konnte, während er hinauskomplimentiert wurde, noch einen Schnappschuss von der AfD-“Siegertorte“ (so von einem Anhänger genannt) machen.
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Bei der CDU-Wahlparty in Gerlingen wäre die 18-Uhr-Prognose fast ins Wasser gefallen: Im Hotel Bonjour war der Beamer überfordert und zeigte nur einen blauen Bildschirm mit Kreisen im Stil des Tatort-Titels. Kurz vor 18 Uhr immer noch kein Bild – die gesamte Anhängerschaft pilgerte ins Hotelfoyer, wo ein Fernseher lief. So konnte das erste deprimierende Ergebnis doch noch live verfolgt werden. Mit dabei auch Klaus Herrmann, ehemaliger Landtagsabgeordneter, sozusagen mit Heimvorteil in Gerlingen. „Wir müssen die Menschen wieder gewinnen“, rätselt er über die Ursachen. Es gibt Rothaus-Bier bei der CDU und Cola.
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Bei den Genossen hingegen legt man vegane Sojabällchenauf und versüßt sich die Niederlage mit Kuchen. Eine Martin-Schulz-Figur aus Pappe steht ziemlich verloren vor dem Haus der SPD in Ludwigsburg. Die Fraktionschefin im Gemeinderat, Margit Liepins, ringt minutenlang nach Worten: „Ich könnte jetzt sagen, wir haben unsere Erfolge nicht gut verkauft. Aber das erklärt es eigentlich auch nicht.“
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Auch die roten Schuhe eines SPD-Anhängers haben nicht geholfen.
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Die Linken haben ihre Party im Ratskeller Ludwigsburg gefeiert. Mit ihrem Wahlergebnis sei man endgültig in Baden-Württemberg angekommen, meint der Kandidat Peter Schimke (im Bild rechts) und wählte einen blumigen Vergleich: „Bisher waren wir beim Knäckebrot, jetzt kommen wir zum Hefezopf.“ Der Bietigheimer Kandidat Walter Kubach (im Bild links) blieb eher bodenständig – und bestellte schwäbisch-urige Maultaschen.
Foto kdrs.de
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Interessant ist der Blick auf einige statistische Ausreißer: In Hessigheim hat die SPD lediglich 11,3 Prozent erreicht. In Gerlingen ist die AfD mit 9,5 Prozent nur einstellig, die FDP hat hier die von Guido Westerwelle einst ausgerufenen 18 Prozent fast erreicht. In Vaihingen an der Enz gab es ein Herzschlagfinale um Platz zwei: Die SPD hat mit 14,5 Prozent knapp die Nase vor FDP (14,4) und Grünen (13,6 Prozent). Und in Remseck am Neckar liegt der Unterschied zwischen SPD und FDP gerade einmal bei fünf (!) Stimmen.
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Die Wahlbeteiligung ist in beiden Wahlkreisen übrigens bei über 80 Prozent, was deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 76,1 Prozent liegt. Deutlich mehr vor allem im Wahlkreis Neckar-Zaber (81,01 Prozent).