Sportrückblick 2019 Diese Sportler werden uns fehlen
Wir erinnern uns in der Bildergalerie noch einmal an die Sportler, die 2019 entweder ihre große Karriere wie Basketball-Held Dirk Nowitzki beendet haben oder die Weltstars wie Formel-1-Legende Niki Lauda, die im zurückliegenden Jahr gestorben sind.
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Goodbye, Dirkules: Basketball-Superstar Dirk Nowitzki verabschiedete sich im April in einer hoch emotionalen Feierstunde von den Fans der Dallas Mavericks und von der großen Bühne des Sports.
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Der Motorsport hat 2019 einen seiner Größten verloren. Niki Lauda starb am 20. Mai mit 70 Jahren, nachdem er sich von einer Lungentransplantation im August 2018 nie vollständig erholt hatte. Lauda wurde dreimal Formel-1-Weltmeister, unvergessen ist der Feuerunfall auf dem Nürburgring 1976, als sein Ferrari lichterloh brannte und der Österreicher nur knapp überlebte. Nach seiner Rennfahrerkarriere wurde er Luftfahrt-Unternehmer, doch er kehrte bald zum Motorsport zurück. In den 1990ern als Formel-1-Experte beim Sender RTL, 2010 wurde er Berater des Formel-1-Teams von Mercedes. Er holte 2013 den mittlerweile sechsmaligen Weltmeister Lewis Hamilton zu Mercedes.
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Auch ein anderer Sport-Riese ging in diesem Jahr – aber er beendete lediglich seine Karriere: Dirk Nowitzki. Als der gebürtige Würzburger im April nach dem Spiel gegen die San Antonio Spurs seinen Abschied vom Sport erklärte, hatte nicht nur der 41-Jährige selbst Tränen in den Augen. Der Deutsche, das German Wunderkind, geht als einer der besten Basketballer in die Geschichte der NBA ein. Von 1998 bis 2019 kämpfte er für die Dallas Mavericks um Punkte und Rebounds – in der Saison 2006/07 bekam Nowitzki als erster Europäer den Most Valuable Player Award (MVP) für den wertvollsten Spieler der Hauptrunde verliehen. In den Finals 2011 gewann er mit den Mavericks als erster Deutscher die Meisterschaft und wurde mit dem Finals MVP Award für den wertvollsten Spieler der Finalserie ausgezeichnet. Mit der deutschen Nationalmannschaft gewann „Dirkules“ WM-Bronze 2002 und EM-Silber 2005.
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Am 6. Februar starb die Manager- und Schalke-Legende Rudi Assauer im Alter von 74 Jahren, in den Jahren davor litt er an Alzheimer. Der ehemalige Fußball-Profi (Borussia Dortmund und Werder Bremen) feierte seinen größten Triumph als Manager mit Schalke 04, als die Königsblauen 1997 den Uefa-Pokal gewannen. Als Fußballfunktionär und Werbeträger pflegte Assauer durch Auftreten und Aussagen lange Zeit das Image des selbstbewussten Geschäftsmannes und Machos. Eine dicke Zigarre war sein Markenzeichen.
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Die Welt des Fußballs hat Uli Hoeneß verloren, zumindest als mächtigen Denker und Lenker des FC Bayern München – und als die sogenannte Abteilung Attacke. Als er 1979 verletzungsbedingt mit 27 Jahren seine Profi-Laufbahn beenden musste, wurde er Manager des FC Bayern. Der gebürtige Ulmer stellte den Club auf eine gesunde wirtschaftliche und sportliche Basis – schließlich wurde aus den Bayern der unangefochtene Branchenführer in Fußball-Deutschland. Von 2009 bis 2014 war er Club-Präsident, er trat wegen der Freiheitsstrafe wegen Steuerhinterziehung von den Ämtern als Vereins-Präsident und als Vorsitzender des Aufsichtsrats der FC Bayern München AG zurück. Nach der Haftentlassung übte er beide Ämter von 2016 bis 2019 aus. Im November stellte sich Hoeneß nicht mehr zur Wahl, nun ist der 67-Jährige nur noch Aufsichtsratsmitglied der FC Bayern München AG.
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Skisprung-Olympiasieger Matti Nykänen verstarb am 4. Februar mit 55 Jahren. Die Todesursache wurde nicht genau benannt und nur als „krankheitsbedingt“ umschrieben. Es soll eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse gewesen sein. Der Finne hatte nach seiner bemerkenswerten Karriere, in der er vier olympischen Goldmedaillen, fünf WM-Titel und vier Gesamtweltcup-Siege feierte, ein turbulentes Leben geführt. Er war fünfmal verheiratet, kämpfte sich als wenig erfolgreicher Sänger und Stripper durch, er saß dreimal im Gefängnis wegen versuchten Totschlages sowie Misshandlung seiner Frau – und er hatte regelmäßig Alkohol- und Herzprobleme.
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Am 12. Februar wurde der ehemalige Torhüter Gordon Banks mit 81 Jahren in die Ewigkeit abberufen. Der Engländer, der vor allem für Leicester City und Stoke City spielte, wurde 1966 im Endspiel von Wembley gegen Deutschland Weltmeister. 1972 verlor er nach einem Verkehrsunfall ein Auge und musste seine Profi-Karriere beenden. Der 73-malige Nationalspieler führte ein wenig spektakuläres Leben, so trat er auch ab: Über Nacht schlief Gordon Banks friedlich ein.
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Am 24. März absolvierte Laura Dahlmeier ihr letztes Biathlon-Rennen, im Massenstart in Oslo wurde sie 16. – und nicht völlig überraschend erklärte die Partenkirchnerin am 17. Mai ihr Karriereende mit nur 25 Jahren. Zwischen 2015 und 2019 gewann Dahlmeier sieben WM-Titel sowie zwei olympische Goldmedaillen und eine Bronzene – und war die Vorzeigefrau des deutschen Biathlon. Aktuell ist sie als TV-Expertin bei einigen Weltcup-Stationen im Einsatz, daneben frönt sie ihrem Hobby als leidenschaftliche Kletterin und Bergsteigerin.
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Charlie Whiting war im Motorsport, vor allem in der Formel 1, ein Begriff – der Brite war von 1997 bis zu seinem Tod am 14. März der Chef-Regelhüter des Automobil-Weltverbandes Fia sowie Renndirektor, Sicherheitsbeauftragter und Leiter der technischen Abteilung der Formel 1. Mit 66 Jahren erlag er in Melbourne am Donnerstag vor dem Großen Preis von Australien 2019 einer Lungenembolie.
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Der frühere Handball-Profi Jens Tiedtke starb am 9. Oktober nach langer schwerer Krankheit (Hirntumor) einen Tag vor seinem 40. Geburtstag. Der gebürtige Koblenzer absolvierte in seiner Karriere 459 Bundesligaspiele, in denen er 1314 Tore erzielte. Für die deutsche Nationalmannschaft, mit der er 2005 WM-Fünfter wurde, war der Kreisläufer in 64 Länderspielen 92 Mal erfolgreich. Tiedtke, der 2016 die Karriere beendet hatte, spielte beim TV Großwallstadt, TUSEM Essen, HC Wuppertal, SG Willstätt/Schutterwald, SG Wallau-Massenheim und die HSG Wetzlar.
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Martin Lauer war schnell und musikalisch. Der einstige Hürden-Weltrekordler, Europameister und Staffel-Olympiasieger von Rom 1960 starb am 6. Oktober im Alter von 82 Jahren. Seine Sternstunde erlebt der Sprinter am 7. Juli 1959: Im Zürcher Letzigrund knackte er die Weltrekorde über 110 Meter (13,2 Sekunden) und 120 Yards Hürden, als Zugabe schaffte er die Bestmarke über die selten gelaufenen 200 Meter Hürden (22,5). Der gebürtige Kölner gewann bei den Olympischen Spielen 1960 in Rom die Goldmedaille mit der 4x100 Meter-Staffel. Als Country-Sänger („Taxi nach Texas“, „Die letzte Rose der Prärie“) verkaufte er nach seiner Sportlerkarriere fast sechs Millionen Tonträger.
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Am 20. Dezember starb der viermalige Schwimm-Olympiasieger Roland Matthes in Wertheim nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 69 Jahren. Der 1950 in Pößneck (Thüringen) geborene Matthes war der bis heute erfolgreichste Rückenschwimmer der Welt – er gewann für die DDR bei den Spielen 1968 in Mexiko-Stadt und 1972 in München jeweils Gold über 100 und 200 Meter. Zudem holte er bei Olympia jeweils zweimal Silber und Bronze. Zwischen April 1967 und August 1974 blieb er auf Rückenstrecken ungeschlagen. Nach seiner Karriere arbeitete Matthes als Orthopäde, nach der Wende 1989 führte ihn der Weg zunächst nach Kaiserslautern, ehe für zwei Jahre als Arzt am Olympiastützpunkt der Fechter in Tauberbischofsheim arbeitete. 1995 eröffnete Matthes in Marktheidenfeld eine orthopädische Praxis. Seit 2011 trägt eine Schwimmhalle in Erfurt seinen Namen.
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Selten wurde ein Holländer in Deutschland so geliebt (zumindest unter den Fans des FC Bayern) wie Arjen Robben, der von 2009 bis 2019 für den deutschen Fußball-Rekordmeister kickte. Der Linksfuß absolvierte 199 Partien für die Münchner und erzielte dabei 99 Treffer. Seine größte Tat für die Bayern: Im Champions-League-Finale 2013 gegen Borussia Dortmund traf er in der 89. Minute zum 2:1-Siegtreffer. 2010 wurde er mit Oranje Vizeweltmeister. Seit Herbst trainiert Robben die F2-Junioren des TSV Grünwald, in seinem Wohnort unmittelbar südlich der Münchner Stadtgrenze.
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Emiliano Sala war nur 28 Jahre alt, als er am 8. Februar starb. Der Fußball-Profi wollte am 21. Januar von Frankreich aus zu seinem neuen Verein Cardiff City nach Wales fliegen. Über dem Ärmelkanal verschwand die Propellermaschine mit dem Argentinier und dem Piloten plötzlich von den Radarschirmen. Die Maschine wurde nach fast zweiwöchiger Suche am Meeresgrund geordnet, im Inneren eine Leiche entdeckt. Die Obduktion des aus dem Wrack geborgenen Körpers räumte letzte Zweifel aus: Es handelte sich um Emiliano Sala.
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Am 17. März sagte Felix Neureuther dem Alpinen Skizirkus „servus“ – nach 13 Einzel-Weltcupsiegen, fünf WM-Medaillen (darunter Gold mit der Mannschaft 2005) sowie drei zweiten Plätzen im Slalom-Gesamtweltcup (2013, 2014, 2015). Der ganz große Einzelerfolg blieb der Sohn des Skirennläufer-Ehepaares Rosi Mittermaier/Christian Neureuther jedoch verwehrt, sei es aufgrund von Verletzungen oder weil er in Marcel Hirscher den überragenden Technikspezialisten zum Gegner hatte. Den Draht zum Skizirkus lässt Felix Neureuther nicht abreißen: Als Experte wird der 35-Jährige immer wieder im Fernsehen auftauchen, auch in den Social Media wird die Frohnatur regelmäßig präsent sein.
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Die langjährige Nationalspielerin Heidi Mohr (104 Länderspiele/83 Tore) erlag am 8. Februar im Alter von 51 Jahren ihrer Krebs-Erkrankung. Die Fußballerin aus Weinheim war Europameisterin (1989, 1991), Vize-Weltmeisterin (1995) und Europas Fußballerin des Jahrhunderts. 2019 wurde Heidi Mohr in die Hall of Fame des deutschen Fußball-Museums in Dortmund aufgenommen. Im August wurde an dem Haus in Weinheim, in dem sie zuletzt gelebt hatte, eine Gedenkplatte enthüllt.
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Anfang Oktober beendete Bastian Schweinsteiger seine große Karriere bei Chicago Fire in der US-Soccer-Liga – der ehemalige Kapitän der deutschen Nationalmannschaft war 2014 Fußball-Weltmeister geworden sowie achtmal deutscher Meister, siebenmal deutscher Pokalsieger, einmal Club-Weltmeister, einmal Champions-League-Sieger und einmal Europa-League-Sieger. Die weiteren Erfolge werden aus Platzgründen nicht aufgezählt. Schweinsteiger spielte vor allem für den FC Bayern München, aber auch für Manchester United und Chicago. Der 121-malige Nationalspieler ist mit der ehemaligen serbischen Tennisspielerin Ana Ivanović verheiratet, das Paar hat zwei Söhne (*2018 und * 2019).
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Heinz Fütterer, ein ganz großer deutscher Sprinter, starb am 10. Februar im Alter von 87 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit in seiner Heimatgemeinde Illingen. Der ehemalige 100-Meter-Star wurde in den 1950er Jahren nur der „weiße Blitz“ genannt – der Sportler aus Illingen, der zum Karrierebeginn für Germania Bietigheim startete, war so schnell wie Leichtathletik-Legende Jesse Owens. Fütterers größte Erfolge waren drei EM-Titel 1954 und 1958, die Einstellung des 100-Meter-Weltrekords von Jesse Owens 1954 (10,2 Sekunden), ein Hallenweltrekord über 60 Meter (6,5 Sekunden) sowie eine olympische Bronzemedaille 1956 mit der 4-x-100-Meter-Staffel. Er erzielte 536 internationale Siege und wurde von 1953 bis 1955 kein einziges Mal besiegt.
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Raymond Poulidor hat viele Rad-Rennen gewonnen. Zum Beispiel die Spanien-Rundfahrt und Paris-Nizza. Das prestigereichste hat er aber nie gewonnen: die Tour de France, er trug auch nie das Gelbe Trikot. Am 13. November ist der ehemalige Radprofi mit 83 Jahren gestorben. Der Franzose galt als der ewige Zweite, dreimal endete die Tour für ihn auf diesem Rang, zudem wurde er fünfmal Dritter. Poulidor gilt in Frankreich bis heute als Synonym für Pechvogel. Der in seiner Heimat sehr beliebte Mann war Anfang Oktober 2019 mit Herzproblemen ins Krankenhaus eingeliefert worden, er starb wenig später zu Hause.