Einzelkritik zum DFB-Team Müllers Tor reicht nicht zum Sieg – Flicks Serie reißt in Holland
Erst war es ein gelungener Auftritt der DFB-Elf, im zweiten Durchgang gerät die deutsche Mannschaft aber unter Druck. Wir haben alle mindestens 15 Minuten eingesetzten Spieler mit einer detaillierten Einzelkritik bewertet.
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Thomas Müller (links) traf für Deutschland.
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Manuel Neuer (Note 3): Gegen Israel am Samstag pausierte der Keeper noch, jetzt im Prestigeduell von Amsterdam, stand Neuer, na klar, wieder zwischen den Pfosten – und hatte wenig zu tun. Trotz der niederländischen Drangphase in der Schlussphase kaum geprüft und daher kaum auffällig. Beim Ausgleich zum 1:1 machtlos.
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Thilo Kehrer (Note 3,5): Hört, hört! Der Legionär von Paris St Germain absolvierte alle Länderspiele unter dem Bundestrainer Hansi Flick – und zeigte als Rechtsverteidiger gegen die Niederlande in der Abwehr eine solide Leistung. Hatte in Hälfte zwei aber Glück, dass sein hartes Einsteigen im Strafraum gegen Depay nicht mit einem Elfmeter bestraft wurde. Nach vorne wie so oft mit Luft nach oben
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Antonio Rüdiger (Note 3): Der Abwehrmann des FC Chelsea lieferte in Amsterdam einen stabilen Auftritt ab, auch wenn zwischen ihm und dem neuen Nebenmann Schlotterbeck in der Zentrale mitunter Lücken klafften. Kam beim Ausgleich zum 1:1 einen Tick zu spät, schuld daran war er nicht.
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Nico Schlotterbeck (Note 3): Nach seinem starken Länderspieldebüt mit dem Schönheitsfehler namens „dicker Patzer kurz vor Schluss gegen Israel“ nun mit der nächsten Bewährungschance. Der Innenverteidiger des SC Freiburg machte seine Sache meist ordentlich, wenn auch nicht so stark wie vor der 93. Minute gegen Israel. Der Gegner war halt auch ein stärkerer. Aber Schlotterbeck wuchs mit seinen Aufgaben.
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David Raum (Note 3,5): Raums Traum geht weiter. Nach dem Startelfeinsatz in Sinsheim gegen Israel durfte der Linksverteidiger gegen Holland wieder von Beginn an – und knüpfte zumindest offensiv nicht an seinen starken Auftritt vom Samstagabend an. Kam auf links vorne kaum zum Zug, bis er eine Großchance in Minute 48 vergab. Stand aber links hinten sicher – bis er bei der Flanke vor dem 1:1 den Vorlagengeber Dumfries nicht am Kopfball hinderte, da er, genau: falsch gestanden hatte.
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Jamal Musiala (Note 2): Der Jungstar des FC Bayern scheint sich unter Flick auch in der DFB-Elf festzuspielen. Musiala zeigte in Amsterdam, warum. Der Münchner riss das Spiel an sich, fiel mit gewohnt geschmeidigen Bewegungen und technisch hochwertigen Aktionen auf. Auch defensiv bärenstark – und vorne in der Entstehung des 1:0 mit einem Rückpass beteiligt. In dieser Form ist Musiala aus der deutschen Startelf nicht wegzudenken.
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Ilkay Gündogan (Note 2,5): Der Mittelfeldmann von Manchester City formulierte jüngst seinen klaren Anspruch auf einen Stammplatz in der DFB-Elf. Am Dienstagabend nun zeigte er, dass auch was dahintersteckt. Umsichtig, präsent, stabil, das war Gündogan in Amsterdam. Überragend, das war er aber nicht.
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Thomas Müller (Note 2,5): Wenn er fit ist, dann spielt der Thomas – sagte Bundestrainer Hansi Flick. Also spielte der Thomas auch in Amsterdam. Und der Thomas, der spielte, zunächst nicht so gut. Auf komischen Pfaden war der Raumdeuter unterwegs. Oder anders: Müller war stets bemüht, aber glücklos. Bis, ja bis er mit einem satten Linksschuss kurz vor der Pause ins Glück traf. Merke: wer trifft, der hat recht. Immer! Lag später dann auch mit seinen Laufwegen öfters richtig – ehe er zum Schluss eher abtauchte.
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Kai Havertz (Note 3): Der Champions-League-Sieger des FC Chelsea ist eine der großen Offensivhoffnungen mit Blick auf die WM im Winter in Katar. Jetzt stellte Havertz im Test am Dienstagabend seine Qualitäten nur bedingt unter Beweis. Ballsicher, das war er, der Offensivmann, aber oft auch nicht zwingend genug. In den Kleinigkeiten, die so wichtig sind, in Zweikämpfen auf engem Raum, war der Ex-Leverkusener allerdings gewohnt stark.
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Leroy Sané (Note 3,5): Zuletzt gegen Israel saß der Offensivmann noch auf der Bank, nun sollte er dribbeln, sprinten und schießen gegen die Niederlande – was Sané mal besser und mal schlechter hinbekam. Ein paar Halbchancen hatte der Münchner. Aber auch, bis auf eine starke Anfangsphase in Hälfte zwei, viel Leerlauf.
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Timo Werner (Note 3,5): Sechs Spiele, sechs Tore unter dem Bundestrainer Flick, das nennt man wohl eine Traumquote. Allerdings: die Gegner waren eher keine starken. Jetzt, gegen den starken Gegner namens Niederlande machte Werner erst nicht so viel richtig. Und als er per Kopf die Latte traf, stand er knapp im Abseits. Dann aber mit einem starken Pass an der Entstehung des 1:0 beteiligt. Seine Torquote allerdings verschlechterte sich. Sechs aus sieben, das ist die neueste Werner-Losung.
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Florian Neuhaus (kam in der 69. Minute für Jamal Musiala, Note 3): Der Mönchengladbacher Mittelfeldmann konnte nach seiner Einwechslung in der 69. Minute keine entscheidenden Impulse mehr setzen.
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Julian Brandt (kam in der 69. Minute für Kai Havertz, Note 3): Fiel nicht weiter auf.
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Lukas Nmecha (im Bild), Benjamin Hinrichs, Christian Günter und Julian Draxler keine Note, da zu spät eingewechselt.