Energiewende Mieter sparen mit hausgemachtem Strom
Weil die Einspeisung von Ökostrom ins öffentliche Netz weniger attraktiv wird, steuern Versorger um.
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Im Sommer kommt der Strom vor allem vom Dach, im Winter aus dem Blockheizkraftwerk.
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Hans-Joachim Lehmann,Wohnungsbaugesellschaft Wobak: Mieterstrommodelle machen generell sowohl volkswirtschaftlich als auch aus Umweltsicht Sinn. Abgesehen davon sind sie betriebswirtschaftlich attraktiv. Wir als kommunales Wohnungsbauunternehmen engagieren uns sehr im geförderten Wohnungsbau. Um hier zinsvergünstigte Darlehen vom Land zu bekommen, müssen wir ein Drittel unter der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen. Da kommt schnell die Frage auf, wie man die Baukosten begrenzen kann, sonst rechnet sich das nicht. Die Heizungsanlage bietet sich an, und Mieterstrommodelle sind ideal geeignet, einen kompetenten Partner mit ins Boot zu holen: Die Investitionskosten bleiben so nicht nur beim Mieter hängen, und er kriegt ein attraktives Angebot. Im Mietwohnungsbau ist das die Zukunft. Da bin ich sicher.“
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Sonja Kurfis, Mieterstrom-Kundin: „Ich habe mich sofort entschieden, das Mieterstromangebot anzunehmen. Die Idee, dass ich selbst etwas zur Energiewende beitragen kann, gefiel mir auf Anhieb. Und es ist mir sympathisch, so genau zu wissen, woher mein Strom kommt. Dass ein Blockheizkraftwerk Wärme und Strom zugleich produziert, finde ich hochinteressant. Ich hatte früher schon einen Ökostromtarif, aber der war natürlich unpersönlich. Die Preisersparnis bei dem Angebot ist schön – aber das war kein Entscheidungsgrund für mich. Ach, und man kann irgendwann in Zukunft die Waschmaschine dann laufen lassen, wenn gerade viel eigener Strom anfällt und es besonders günstig ist? Toll! Wenn es die richtigen Geräte dafür zu kaufen gibt und sie nicht zu teuer sind, werde ich mir das bestimmt angucken!“
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Gordon Appel,Stadtwerke Konstanz: „Für uns als Stadtwerke sind Mieterstromangebote in mehrerlei Hinsicht hochinteressant. Zunächst mal ist das Geschäftsmodell angesichts sinkender EEG- und KWK-Vergütungen attraktiv. Die Einnahmen aus dem Mieterstrom sind leicht höher, als wenn wir den Strom ins öffentliche Netz einspeisen würden. Und da wir sehr früh dran sind mit unseren Projekten, haben wir einen Erfahrungsvorsprung vor Wettbewerbern – nicht zuletzt auch, was die Nutzung intelligenter Messsysteme angeht, die wir ja einsetzen. Abgesehen davon erhöhen Mieterstrommodelle in der Regel die Akzeptanz der Energiewende vor Ort – einfach, weil sie erlebbar wird. Und schließlich tragen die Tarife – die ja auch noch günstiger sind als die üblichen Preise – zur Imagepflege der Stadtwerke Konstanz bei.“