Facebook-Partys „So etwas gibt immer nur Ärger“
Was steckt wirklich hinter dem vermeintlichen Massenkult Facebook-Party? Und was fasziniert Jugendliche daran? Eine Umfrage via Facebook-Chat sollte Klarheit bringen – förderte aber eher unerwartete Ergebnisse zu Tage.
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Facebook-Partys als Modesport nach dem Komasaufen? Das sehen die Jugendlichen zum Teil etwas anders.
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Facebook-Partys sind ein vergleichsweise junges Phänomen. Ob aus Versehen oder ganz bewusst – sie werden schnell zu Massenveranstaltungen mit meist folgenreichem Ausgang. Wir haben eine Chronologie der illegalen Feten zusammengestellt.
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3. Juni 2011 in Hamburg – wie alles begann. Die Hamburgerin Thessa hatte versehentlich vergessen, ihre Geburtstagsparty als private Veranstaltung zu markieren. Und schon wollten etwa 1500 Menschen mit ihr gemeinsam feiern ...
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... Was aussieht wie der Eingang zu einem Rockkonzert, ist in Wirklichkeit die Straße zum Wohnhaus der 16-Jährigen. Massenweise pilgerten hunderte Facebook-User aus ganz Deutschland zu Thessa – ein neues Phänomen war geboren. Die Aktion verlief recht friedlich. Thessa ist inzwischen für viele Vorbild. Und auch die Polizei betritt Neuland.
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Völlig aus dem Ruder lief eine Straßenparty in Wuppertal nur einige Tage später, am 17. Juni 2011. Es flogen Flaschen und Bengalische Feuer wurden gezündet. Am Ende wurden 41 Menschen in Gewahrsam genommen, es gab mehr als ein Dutzend Verletzte und 100 Polizisten waren bis 2 Uhr im Einsatz.
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Auch beschauliche Orte wie die kleine Gemeinde Numborn im Saarland bleiben nicht von Partys verschont. Am 23. Juli 2011 strömten etwa 2000 Jugendliche auf die vermeintliche Party von Meikel. Sie hinterließen Schäden an Häusern und große Müllberge. Wieder kam es zu Festnahmen und Anzeigen.
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Auch Facebook Partys machen mal Pause – Winterpause. Im Sommer und Herbst 2011 hatte es bis dahin etwa sechs eskalierte Partys und etliche friedliche gegeben. Den Schlusspunkt setzte eine unbeabsichtigte Party am 7. Oktober 2011 in Erfurt-Bischleben. Kurios: Die Polizei war am Ende gezwungen rund 50 Jugendliche zu Fuß auf der Landstraße in Richtung Innenstadt nach Hause zu begleiten. Die öffentlichen Verkehrsmittel fuhren nach 24Uhr nicht mehr.
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Aus ganz anderen Gründen wollte die CSU auf der Trend-Welle Facebook mitschwimmen – keineswegs um Randale zu veranstalten. Horst Seehofer beschritt neue Wege in Sachen Stimmenfang und veranstaltete am 8. Mai 2012 seine erste Facebook-Party in der Nobeldisko P1 in München...
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... Gekommen sind statt der in Facebook angekündigten 2500 nur rund 500 Personen. Volksnähe und Offenheit habe man zeigen wollen, so Seehofer.
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Die Liste der ins Wasser gefallenen Facebook-Partys allein in diesem Sommer ist lang. Vor allem Ulm, Konstanz und Freiburg erregten in Baden-Württemberg Aufsehen mit geplatzten illegalen Partys. Im Falle des Auszubildenden in Konstanz, der ins städtische Freibad einlud, legte die Stadt eine Rechnung von gut 200 000 Euro vor.
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„Die Facebook-Party findet nicht statt“, verkündete die Anzeige am S-Bahnhof Backnang. Doch von den Botschaften ließen sich die knapp 1000 Jugendlichen und das „Project X Plattenwald“ nicht abhalten. Das Ergebnis der Massenparty an einem Grillplatz waren Sachbeschädigungen, Auseinandersetzungen und Verunreinigungen.
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Der Hintergrund des Massentreffens ist ein Film aus den USA. „Project X“ thematisiert die Eigendynamik von Partys, die in völliger Zerstörung und Chaos enden.
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Gleicher Schauplatz – aber beim zweiten Anlauf der Freiluftfete am 27. Juli verlief alles ruhiger. Die Polizeipräsenz am und um den Backnanger Bahnhof fing mutmaßliche Besucher frühzeitig ab. Auf Facebook hatten sich rund 3000 Personen angekündigt.