Fiebermessen vor der Bundestagswahl Gerchsheim: Frankenwein, Madonnen und ein Syrer
Vor den Bundestagswahlen sind unsere Reporter die A81 entlang durch Baden-Württemberg gefahren. Und haben die Menschen gefragt, was sie bewegt. Dieses Mal: Gerchsheim.
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Foto Hanna Spanhel
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1500 Menschen Leben in Gerchsheim. Im letzten Jahr haben die Schule und die Sparkasse zugemacht, das macht den Menschen Sorgen.
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Gerchsheim liegt direkt an der Grenze zu Bayern, oder besser gesagt: Franken. Die Nähe hört man schon am fränkischen Dialekt.
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Als Pfarrer Damian Samulski vor 20 Jahren nach Gerchsheim kam, hat sein Vorgänger zu ihm gesagt: „Auf dem Land ist die Welt noch in Ordnung.“
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Eigentlich seien die Leute hier auch zufrieden, sagt Samulski, es gebe ja fast alles im Ort.
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Madonnen finden sich in Gerchsheim an vielen Häusern
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Es gibt einen Metzger, einen Bäcker, einen kleinen Lebensmittelladen, ein paar Vereine und einen Kindergarten. Für die älteren und für die jungen Leute sei das besonders wichtig, sagt Pfarrer Samulski.
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Haitham Hasan ist vor mehr als zwei Jahren aus Syrien nach Deutschland geflüchtet. Er hat im Ort einen Job als Fleischer bekommen.
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Er habe sehr viel Glück gehabt mit Gerchsheim, sagt Hasan. Zwei Ersatzfamilien hat er gefunden, und die Leute im Ort seien sehr hilfsbereit. Nach der Arbeit in der Metzgerei kümmert er sich um seine Bienenvölker und um einen Garten. Er mag das Landleben.
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Die Arbeit sei besonders wichtig, um gut im neuen Land anzukommen, sagt Haitham Hasan. So bekomme man Respekt von den Leuten – und müsse kein Geld vom Staat annehmen.
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Ortsvorsteher Heinz Schmitt hat sich um die Integration der Flüchtlinge gekümmert, die nach Gerchsheim kamen. „Wenn man sich gegenseitig hilft und sich kennt im Ort, kann man die Leute schnell in Arbeit bringen“, sagt er.
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Früher war Gerchsheim noch sehr landwirtschaftlich geprägt. Inzwischen gibt es nur noch einen Milchbauern. Doch der wird seine Kühe wohl im Winter verkaufen, sagt er.
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„Die Flüchtlinge, die bei uns sind, schaffen es schon, Gerchsheimer zu werden“, sagt der Landwirt. Das sei in der Stadt nicht so leicht wie auf dem Land. Und was denkt er über die große Politik? Reden und schimpfen könne man viel, sagt er. Aber wer das selbst mal machen würde, in Berlin, der würde es wohl auch nicht besser hinbekommen.
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„Wir nehmen dem Planeten zu viel weg“, sagt der Bauer. Die großen Kreuzfahrtschiffe, die hunderte Tonnen Schweröl tanken, und die Flughäfen mit tausenden Kubik Flugkerosin täglich. „Das geht auf keiner Kuhhaut, hätte man früher gesagt.“
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In der Tankstelle am Ortseingang ist abends Stammtischzeit.
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Hier sitzen sie zusammen und reden über Fußball oder über die Politik. Über die Schule, die dicht gemacht wurde, oder über Flüchtlinge. „Wir mussten jeden aufnehmen, der kam“, sagt einer. In Gerchsheim gehe das ja gut mit der Integration, weil jeder sich kenne und helfe.