Film- und Fußball-Kult Die beste Elf des deutschen Films
Jogis beste Elf bei er EM in Frankreich? Darüber kann man streiten. Im Kino ist die Frage längst entschieden: Die Crew von „Das Boot“ hat Filmgeschichte geschrieben.
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Die ganz Harten vom „Boot“ (von links): Bernd Tauber,Heinz Hoenig, Hubertus Bengsch, Jürgen Prochnow, Klaus Wennemann, Herbert Grönemeyer, Martin Semmelrogge. Gestresst und genervt vom ständigen Eingesperrtsein, den britischen Wasserbomben, den Durchhalteparolen der Nazis und den Panikattacken der Kameraden fristen die Männer ihr feucht-tristes Dasein in der stählernen Enge von U 96.
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Jürgen Prochnow: Der am 10. Juni 1941 in Berlin geborene Schauspieler wird nur mit „Herr Kaleun“ (Kapitänleutnant) angesprochen. Bester Spruch im Film: „KaLeun: Na Männer. Alles klar? Besatzung: Jawohl, Herr Kaleun!“ Die Rolle als Kommandant von U 96 ist für ihn der internationale Durchbruch. Er geht nach Hollywood, spielt unter David Lynch in „Der Wüstenplanet“ (1984), an der Seite von Eddie Murphy („Beverly Hills Cop II“, 1987), Ralph Fiennes („Der englische Patient“, 1996), Harrison Ford („Air Force One“, 1997) und Tom Hanks („The Da Vinci Code – Sakrileg“, 2006).
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Herbert Grönemeyer: Der am 12. April 1956 in Göttingen geborene Grönemeyer spielt den anfangs romantischen, aber sehr schnell desillusionierten Kriegsberichterstatter Leutnant Werner („Mann auf Brücke“). Eine Klasse-Leistung, doch den Sänger mit dem Nuschel-Sprechgesang zog es in die U-Musik. Mit mehr als 13 Millionen in Deutschland verkauften Alben ist er einer erfolgreichsten deutschen Barden. Er ist politisch aktiv und sozial engagiert. Sein mimisches Talent zeigt er in weiteren Filmen wie „Väter und Söhne“ (1985) und „A Most Wanted Man“ (2014).
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Sky du Mont: Der am 20. Mai 1947 in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires als Spross der Verlegerfamilie DuMont geborene Beau spielt den smarten Leutnant Müller. Er trat in TV-Serien als Schönling und Gentleman auf („Der Alte“, „Derrick“, „Forsthaus Falkenau“), spielte an der Seite von William Holden, Gregory Peck und Rod Steiger und bewies komödiantisches Talent in „Der Schuh des Manitu“ (2001) und „(T)Raumschiff Surprise – Periode 1“ (2004). Heute ist er das bekannteste TV-Gesicht für Schnapspralinen und in vierter Ehe mit dem blonden Ex-Modell Mirja Becker (49) verheiratet.
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Martin Semmelrogge: Als 2. Wachoffizier ist der Mann mit der Quäk-Stimme der Witzbold an Bord. Unvergessenes Filmzitat: „Der ist so verkrampft, der kann mit den Arschbacken Nüsse knacken.“ Am 8. Dezember 1955 in Bad Boll geboren, 1975 war er in „Tadellöser Wolff“ zu sehen. In „Schindlers Liste“ (1993) trat er neben Liam Neeson auf. Danach ging’s steil bergab. Er landete „Hinter Gittern – Der Frauenknast“ (1998/99) und 2013 auf Plätz fünf bei „Promi Big Brother“. Wiederholt wurde er wegen Verkehrsdelikten, Drogenbesitz und Ladendiebstahl verknackt. 2014 meldete er Insolvenz an.
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Günter Lamprecht: Schon bevor er Kapitän der „Weser“ („Nun sagen sie doch mal,wie ist es so in der Tiefe,wenn die Feind oben lauert?“) wurde, war der am 21. Januar 1930 in Berlin geborene Orthopädiehandwerker eine Legende. Er spielte in „Die Ehe der Maria Braun“ (1978), „Die große Flatter“, „Fabian“ (1979) und „Berlin Alexanderplatz“ (1980). Von 1991 bis 1995 schlüpfte er in die Rolle des knurrigen „Tatort“-Kommissars Franz Markowitz. Später schrieb er erfolgreich Bücher („Und wehmütig bin ich immer noch“, 2002; „Ein höllisches Ding, das Leben“, 2007).
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Otto Sander: Der am 30. Juni 1941 in Hannover geborene Schauspieler war ein ganz Großer des deutschen Films. Vor seiner Rolle als Kapitänleutnant Philipp Thomsen („Arschbacken zusammen, Eier einklemmen“) spielte er in Meisterwerken wie „Die Blechtrommel“ (1979). Es folgten „Eine Liebe in Deutschland“ (1983), „Rosa Luxemburg“ (1986), „Der Himmel über Berlin“ (1987), „Das Versprechen“ (1995). Ein Jahr vor seinem Tod (12. September 2013) spielte der geniale Hörspielsprecher in der Filmkomödie „Bis zum Horizont, dann links!“ einen abgedrehten Rentner.
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Klaus Wennemann: Die Rolle als Leitender Ingenieur („Das sollten Sie mal dem Sani zeigen. Sie haben Filzläuse“) war dem am 18. Dezember 1940 in Oer-Erkenschwick geborenen Wennemann auf den Leib geschrieben. Eigenbrötlerisch blieb der Mime auch danach – in „Rote Erde“ (1983), „ Abwärts“, „Neuner“ (1990), „Der Fahnder“ (1984-1993); „Schwarz greift ein“ (1994/95). Ein echter Ruhrpottler, liebenswürdig, mit Ecken und Kanten und einer der erfolgreichsten aus der „Boot“-Crew. Der Vater von zwei Söhnen starb 7. Januar 2000 an einem Lungenkarzinom.
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Heinz Hoenig: Als Funkmaat Hinrich („Sackratten. Ne ganze Armee Sackratten“) ist der am 24. September 1951 in Landsberg geborene Schauspieler von der schweigsamen Truppe. Ein Schaffer-Typ, der Schlosser lernte und als Street-Worker jobbte. Auch für ihn war „Das Boot“ der Durchbruch. Es folgten TV- und Filmauftritte („Der große Bellheim“,1993; „Die Sieger“, 1994; „Der Schattenmann“, 1996). Seine größten Erfolge feierte der Box-Fan in Otto Walkes Blödel-Streifen („7 Zwerge – Männer allein im Wald“, 2004; „7 Zwerge – Der Wald ist nicht genug“, 2006).
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Uwe Ochsenknecht: Bootsmann Lamprecht („Ich will euch Beine machen, bis euch das Wasser im Arsch kocht“) wurde Ochsenknecht – geboren am 7. Januar 1956 in Biblis – über Nacht zu einem der populärsten deutschen Schauspieler. Seit 1977 steht er vor der Kamera und mimt meist skurrile Typen („Männer“, 1985; „Schtonk!“, 1991; „Die Udo Honig Story“, 2015; ). Zu seinen besten Filmen gehören „Ein Mann für jede Tonart“ (1992) und „Kaspar Hauser“ (1993). Seit 1992 macht der Universal-Schauspieler auch als Sänger lautstarke Karriere.
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Jan Fedder: Geboren am 14. Januar 1955 als Sohn eines Kneipenbesitzers aufgewachsen in St. Pauli spielt er den Bootsmaat Pilgrim („Schlechte Nachrichten Männer: Schalke hat verloren, 5:0“). Auf „Das Boot“ folgten diverse TV-Auftritte („Unsere Hagenbecks“, 1992; „Heimatgeschichten“, 1995-1999; „Neues aus Büttenwarder“, seit 1997; „Der Hafenpastor“, 2012; „Großstadtrevier“). Er spricht Herbert in den „Werner“-Comic-Filmen und ist Leadsänger der Band Big Balls. Nachdem er 2012 ein Mundhöhlenkarzinom überlebte, hat er das Rauchen aufgegeben.
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Claude-Oliver Rudolph: Der am 30. November 1956 in Frankfurt geborene Rudolph spielt den Dieselheizer Ario („Schmeckt wie Scheiße, nee?“). Der Mann mit dem vernarbten Boxergesicht, der Philosophie und Psychologie studiert hat, spielte schon mit 18 bei Theaterregisseur Peter Zadek und ist Drehbuchautor und Regisseur. Nach „Das Boot“ war er auf Neben-Rollen als Schläger („Der König von St. Pauli“, 1998), Prügler („The Wrestler“, 2008) und Bösewicht in diversen Kino- und TV-Filmen abonniert. Auch im wirklichen Leben liebt er es hart beim Karate und Boxen.