Finanzen in der Corona-Pandemie So steht der VfB Stuttgart im Bundesliga-Vergleich da
Außer dem FC Bayern und dem SC Freiburg kann derzeit kein Bundesligaclub Gewinne verbuchen – die meisten ächzen unter Millionenverlusten. Doch Corona trifft die Bilanzen der Vereine sehr unterschiedlich.
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Spiele vor leeren Rängen, hier in Stuttgart, haben die Bundesligisten seit 2020 um Millioneneinnahmen gebracht.
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Trotz Stadionneubau (hier im Bild) konnte der SC Freiburg die Saison 2020/21 mit einem finanziellen Plus abschließen: 9,8 Millionen Euro Gewinn nach Steuern (Vorsaison: 0,1 Mio.). Auch der Umsatz stieg trotz Corona von 89,2 auf 110,1 Millionen Euro.
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Auch der FC Bayern München unter dem neuen AG-Vorstandsvorsitzenden Oliver Kahn machte 2020/2021 ein leichtes Plus: 1,9 Millionen Euro Gewinn nach Steuern (in der Vorsaison 2019/2020 waren es noch 9,8 Millionen). Der Umsatz ging jedoch von 698,4 auf 643,9 Millionen Euro zurück. Nach Konzernangaben haben die Bayern wegen der Corona-Pandemie insgesamt bis zu 150 Millionen Euro weniger eingenommen als geplant.
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Die SpVgg Greuther Fürth (hier beim 0:0 gegen den VfB Stuttgart) konnte 2020/2021 den finanziellen Verlust zwar auf 460 000 Euro nach Steuern begrenzen. In der Vorsaison waren es noch minus 3,96 Millionen bei einem Umsatz von 22,6 Millionen Euro gewesen. Doch als Tabellenschlusslicht ist der Abstieg in die Zweite Bundesliga fast sicher. Die coronabedingten Ausfälle kompensierte man unter anderem durch Spielerverkäufe.
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Obwohl der FC Augsburg seit Pandemiebeginn Umsatzeinbußen von 35 Millionen Euro verzeichnet hat, steht der Verein 2020/2021 nur mit einem Verlust von 0,8 Millionen Euro da (Vorsaison: 0,9 Millionen Euro Gewinn nach Steuern). Der Umsatz sank jedoch von 98,6 auf knapp 81 Millionen Euro.
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Arminia Bielefeld (hier vertreten durch Andres Andrade und Masaya Okugawa im Zweikampf mit Bochums Elvis Rexhbeca) schließt die Saison 2020/2021 mit einem Verlust von 3,8 Millionen Euro bei rund 50 Millionen Euro Umsatz ab – ähnlich wie die Vorsaison, die die Bielefelder mit minus 3,4 Millionen beendet hatten.
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Alexander Wehrle, bald Vorstandschef in Stuttgart, schloss das Jahr 2020/2021 als Geschäftsführer des 1. FC Köln zwar mit einer Umsatzsteigerung von 122,5 auf 140,6 Millionen Euro ab und konnte den großen Verlust des Vorjahres von 23,8 Millionen auf 3,9 Millionen Euro senken. Doch insgesamt verlor Köln durch Corona 73 Millionen Euro an Umsatz, davon allein 53 Millionen in der Saison 2020/2021.
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Der VfL Bochum konnte seinen Umsatz zwar von 33 Millionen Euro in der Saison 2019/2020 auf rund 60 Millionen Euro in der Saison 2020/20201 steigern, machte jedoch 5,1 Millionen Euro Verlust (Vorsaison: minus 3,1 Millionen). Bis Oktober 2021 betrug der wirtschaftliche Schaden durch Corona insgesamt rund acht Millionen Euro.
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Für den 1. FSV Mainz 05 sind die Verluste während Corona deutlich gestiegen: Während man die Saison 2019/2020 erstmals seit Jahren im Minus abschloss und 2,2 Millionen Euro Verlust machte, belief sich das Minus in der vergangenen Sais n sogar auf 10,2 Millionen Euro. Ebenso ging der Umsatz von 115,6 Millionen auf 96,9 Millionen zurück.
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Bei Eintracht Frankfurt kippte die finanzielle Situation vom ersten ins zweite Pandemiejahr: Konnte man 2019/2020 noch einen Gewinn von 18,7 Millionen Euro und einen Umsatz von 278,1 Millionen Euro verbuchen, brach der Umsatz in der Folgesaison 2020/2021 auf 160,4 Millionen Euro ein. Zugleich machte die Eintracht insgesamt ein Minus von 36,1 Millionen Euro. Der Gesamtverlust aus der Coronazeit beträgt nach eigenen Angaben sogar 45 Millionen Euro.
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Gar nicht rosig sieht die Finanzlage für Hans-Joachim Watzke (Mitte), Geschäftsführer bei Borussia Dortmund, aus: Der BVB verzeichnete 2020/2021 einen Verlust von 73 Millionen Euro, nachdem die Bilanz schon 2019/2020 mit 44 Millionen Euro im Minus stand. Der Umsatz ging von 370,2 auf 334 Millionen Euro zurück. Unter anderem sank der Gewinn aus Transfererlösen von rund 40 auf 15,4 Millionen Euro.
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Beim VfB Stuttgart bezifferten Vorstandschef Thomas Hitzlsperger und Finanzvorstand Thomas Ignatzi das coronabedingte Finanzloch in den vergangenen Wochen auf 80 Millionen Euro, das angesichts zweier Geisterspiele zuletzt nochmals angewachsen ist. Bei der Jahreshauptversammlung im Sommer waren es noch 56 Millionen, wobei Umsatzeinbußen von 74 Millionen Euro durch Einsparungen von 18 Millionen nur teilweise aufgefangen werden konnten. Die Jahresergebnisse zeigen dementsprechend für 2020 einen Verlust von 28,4 Millionen Euro nach Steuern (2019 war es noch ein Gewinn von 9,4 Millionen gewesen). Der Gesamtumsatz schrumpfte von 172 Millionen im Jahr 2019 auf 97,6 Millionen Euro.
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Auch Borussia Mönchengladbach (hier mit Breel Embolo im Zweikampf mit Hoffenheims Florian Grillitsch) schloss das Coronajahr 2020 mit einem Verlust ab: Am Ende fehlten 16,8 Millionen Euro, 2019 stand noch ein Gewinn von 12,2 Millionen in der Bilanz. Der Umsatz brach von 213 Millionen auf 163,4 Millionen Euro ein. Zahlen für 2021 liegen bislang noch nicht vor.
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Bayer Leverkusen (hier im Bild: Sportchef Rudi Völler) veröffentlicht als Werksclub grundsätzlich fast keine Zahlen über die eigene Finanzlage – Aufschluss gibt nur der jährliche Transparenzbericht der DFL, aus dem sich immerhin Gewinne und Verluste entnehmen lassen. So lag das Minus für 2020 bei 0,8 Millionen Euro. Auch im Vor-Corona-Jahr 2019 stand dem jedoch nur ein schmaler Gewinn von 0,7 Millionen Euro gegenüber. Der Umsatz dürfte sich deutlich jenseits der 200 Millionen Euro pro Jahr bewegen.
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Zumindest in der ersten Pandemiesaison 2019/2020 konnte die TSG Hoffenheim mit Mehrheitseigner Dietmar Hopp (Bild) trotz der Umstände noch einen Rekordgewinn von 56 Millionen Euro nach Steuern einfahren (2018/2019 waren es noch 18 Millionen) und den Umsatz von 164 Millionen auf 229 Millionen Euro erhöhen. Zahlen für 2020/2021 sind jedoch noch nicht bekannt.
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Von „dramatischen“ Verlusten um die 60 Millionen Euro sprach Oliver Mintzlaff, Vorstandschef bei RB Leipzig, kürzlich in einem Interview. Die Jahresbilanz ist jedoch bislang nur für 2019/2020 bekannt, als man bei 322 Millionen Euro Umsatz noch rund 3,4 Millionen Euro Gewinn einfahren konnte.
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Beim 1. FC Union Berlin summieren sich die Verluste in der Saison 2020/2021 auf fast 10,4 Millionen Euro bei einem Umsatz von 71,2 Millionen. In der Vorsaison lag der Umsatz bei 70,4 Millionen, der Verlust nur bei 8 Millionen Euro. Insgesamt sollen von März bis Dezember 2020 12,4 Millionen Euro an Einnahmen weggebrochen sein.
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Ähnlich wie in Leverkusen werden beim VfL Wolfsburg kaum Zahlen herausgegeben. Der DFL-Transparenzbericht lässt jedoch erkennen, dass der Verlust nach Steuern in der Saison 2019/20 bei rund 21 Millionen Euro lag – nach knapp 45 Millionen Euro Minus in der Spielzeit 2018/2019. Auch hier dürfte sich der Jahresumsatz im Bereich von 200 Millionen Euro bewegen.
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Am Ziel vorbeigeschossen – wie hier Suat Serdar und Myziane Maolida – sind auch die Finanzen von Hertha BSC Berlin. In der Saison 2019/2020 machte die Hertha einen Verlust von ganzen 59 Millionen Euro bei einem Umsatz von 122,2 Millionen. Man nahm knapp 36 Millionen Euro weniger ein als geplant und musste seine Schulden auf knapp 142 Millionen Euro erhöhen. 2020/2021 sank nicht nur der Umsatz auf 105,2 Millionen Euro, sondern der Verlust summierte sich auf ganze 78 Millionen Euro – wovon etwa die Hälfte allein auf Corona zurückgeführt werden.