Fußball der Frauen Vom Verbot zum Boom: Der lange Weg zur Anerkennung
Fußballerinnen hatten in Deutschland lange einen schweren Stand. Wir blicken auf die Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte bis zur gegenwärtigen Euphoriewelle zurück.
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Der erste große Erfolg: Bundestrainer Gero Bisanz (links) übergibt Ursula Lohn (2.v.r.) den Pokal für den EM-Sieg 1989. In unserer Bildergalerie lassen wir die Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte Revue passieren.
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23. September 1956: Etwas mehr als ein Jahr nach dem DFB-Verbot findet in Essen das erste inoffizielle deutsche Frauen-Länderspiel statt. Die Gastgeberinnen besiegen ein Team aus den Niederlanden mit 2:1.
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18 000 Zuschauer sind bei der Premiere vor Ort. Möglich macht das der Kaufmann Willi Ruppert. Er erkennt das Interesse der Frauen an dem Sport und gründet 1956 zunächst den „Westdeutschen Damen-Fußball-Verband e.V.“, anschließend den „Deutschen Damen-Fußball-Bund e.V.“.
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8. September 1974: Vier Jahre, nachdem der DFB das Verbot aufgehoben und den Fußball der Frauen in seine Satzung mitaufgenommen hatte, richtet er die erste deutsche Meisterschaft der Frauen aus. Im Endspiel stehen sich in Mainz der TuS Wörrstadt und die DJK Eintracht Erle Gelsenkirchen gegenüber.
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Wörrstadt um Kapitänin und Torschützin Bärbel Wohlleben (Mitte) siegt mit 4:0. Die Ausrichtung dieser Meisterschaft kommt einem weiteren Meilenstein gleich. Wohllebens Distanzschuss zum zwischenzeitlichen 3:0 wird in der ARD-Sportschau zum Tor des Monats gewählt.
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10. November 1982: Das neugegründete DFB-Team absolviert in Koblenz ihr erstes offizielles Länderspiel. Die Elf von Trainer Gero Bisanz setzt sich gegen die Schweiz mit 5:1 durch. Kurios: Noch im Vorjahr fand eine inoffizielle WM in Taiwan statt. DFB-Funktionär Horst R. Schmidt nahm eine Einladung an, ohne überhaupt ein Nationalteam zu haben. Die damals erfolgreiche SSG 09 Bergisch Gladbach reiste an – und kam sensationell als Turniersieger zurück. Es folgte die Gründung des Nationalteams.
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Bei der Premiere gegen die Schweiz trifft Silvia Neid (Mitte), von 2005 bis 2016 Nationaltrainerin, doppelt. Sieben Jahre später gewinnt sie mit der Bundesrepublik Deutschland die Heim-EM gegen Norwegen. 1991 behauptet sich Deutschland wieder gegen die Skandinavierinnen.
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1995 bis 2016: Deutschland wird bis 2013 sechsmal in Serie Europameister, 2003 und 2007 Weltmeister und 2016 in Rio de Janeiro Olympiasieger. Neid legt ihr Traineramt anschließend nach über zehn Jahren nieder. Auf diesem Bild bejubeln Kapitänin Birgit Prinz (Mitte) und Co. den EM-Triumph 2009 – nach einem 6:2-Erfolg im Finale gegen England.
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Auch im Vereinsfußball entwickelt sich in dieser Zeit viel. Ab der Saison 1997/98 wird die bis dahin zweigleisige Bundesliga zu einer Zwölfergruppe. Das Bild zeigt eine Szene aus der Partie zwischen der SG Praunheim (rote Trikots) und den Sportfreunden aus Siegen. Fünf Jahre später, 2002, gründet die Uefa den Women’s Cup, der seit der Spielzeit 2009/10 Women’s Champions League heißt.
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Der mittlerweile aufgelöste 1. FFC Frankfurt feiert in diesem Wettbewerb zwischen 2001 und 2015 vier Siege. Auf dem Bild erzielt Celia Sasic im Mai 2015 den Führungstreffer gegen Paris. Die Hessinnen siegen mit 2:1. Neben ihnen triumphieren auch der 1. FFC Turbine Potsdam, der VfL Wolfsburg (beide zwei Titel) und der FCR 2001 Duisburg (ein Titel) international.
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31. Juli 2022: Bei der Europameisterschaft im vergangenen Jahr erreicht die Nationalmannschaft das Finale, in dem England nach der Verlängerung die Oberhand behält. Die Euphorie rund um das Turnier ist groß. Die Endspiel-Übertragung aus London verfolgen in der ARD durchschnittlich etwa 17,9 Millionen Menschen im Fernsehen.
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Der nächste Höhepunkt für die DFB-Frauen um Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg steht schon in diesem Sommer an, wenn 32 Nationalteams für die Weltmeisterschaft nach Australien und Neuseeland reisen.