Geschichte der Inauguration in den USA Amtseid im Flugzeug, Flammenwerfer gegen Schneemassen
Amtseinsetzungen von Präsidenten in den USA sind Krönungsmessen für den Ersatzmonarch. John F. Kennedy hat den bekanntesten Satz der US-Geschichte gesagt, ein Präsident starb sogar nach der Zeremonie: Klicken Sie sich durch unsere Bildergalerie.
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Barack Obama: Am 20. Januar 2009 kam die Rekordzahl von 1,12 Millionen Menschen nach Washington, um den ersten Schwarzen im Weißen Haus zu feiern. Dieser Rekord bleibt unerreicht, nach den Jahren von George W. Bush wollte Obama die USA wieder in der Welt als guten Partner etablieren. Es gab allerdings auch rekordverdächtige Proteste – rechte und linke Aktivisten demonstrierten gegen die Amtseinsetzung.
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Thomas Jefferson: Der Verfasser der Unabhängigkeitserklärung und Mitbegründer der USA war der dritte Präsident. Am 4. März 1801 legte er Punkt 12 Uhr den Amtseid ab, die Kapelle der Marines begleitete die Zeremonie, beides ist bis heute üblich. Das Kapitol und die Hauptstadt Washington DC waren noch im Bau, erstmals fand hier die Amtseinsetzung statt. Zuvor waren Präsidenten in Philadelphia eingeschworen worden. Sein Vorgänger John Quincy Adams blieb nach einem erbittert geführten Wahlkampf gezielt fern, zum ersten Mal in der Geschichte des noch jungen Landes.
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William Henry Harrison: Trotz mehrfacher Warnungen bestand der Präsident am 4. März 1841 darauf, seine zweistündige Rede mit Analogien zum alten Rom ohne Jacke und Mütze unter freiem Himmel zu absolvieren, trotz niedriger Temperaturen und einsetzendem Regen. Anschließend nahm er an drei Bällen teil und feierte bis in den frühen Morgen. Das hatte Folgen: Drei Wochen später erkrankte er an einer Lungenentzündung und verstarb eine Woche später an dieser. Er hatte damit die kürzeste Amtszeit aller US-Präsidenten.
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John F. Kennedy: Am 20. Januar 1961 mussten die Straßen von der US-Army mit Flammenwerfern freigeräumt werden, denn in der Nacht zuvor hatte es 15 Zentimeter Neuschnee gegeben. Der bis dato jüngste Präsident der Geschichte verkörperte die Hoffnungen einer ganzen Generation auf Aufbruch und Reformen. In seiner Antrittsrede sagte er einen der meistzitierten Sätze der US-Geschichte: „Frage nicht, was ein Land für dich tun kann, sondern was du für dein Land tun kannst.“ Die außenpolitische Entspannungspolitik leitete er mit dem Satz ein: „Wir sollten niemals aus Angst heraus verhandeln. Aber wir sollten keine Angst haben zu verhandeln.“
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Lyndon B. Johnson: Die Amtseinführung 1963 erfolge nach einem der schrecklichsten Momente der US-Geschichte, der Ermordung von John F. Kennedy. Die Vereidigung fand am 22. November um 14.38 Uhr an Bord der Air Force One statt, in das Johnson direkt nach dem Attentat in Dallas um 12.30 Uhr gebracht wurde. Der Start der Präsidentenmaschine wurde aufgeschoben, bis Johnson seinen Eid abgeleistet hatte. Die Witwe Jaqueline Kennedy hatte noch das Blut ihres Mannes an ihrem rosafarbenen Chanel-Kostüm.
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Jimmy Carter: Er stand für die Generation der 68er und galt als Popstar-Präsident – so traten 1977 Aretha Franklin und Linda Ronstadt auf. Carter war der erste Präsident, der den Weg vom Kapitol zum Weißen Haus zu Fuß zurücklegte, um Volksnähe zu demonstrieren. Da am Tag zuvor das Metro-System Washingtons eingeweiht worden war und zur Inauguration freie Fahrt galt, stieg die Rekordzahl von 60 023 Fahrgästen in die Bahnen ein.
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Richard Nixon: Als sein Amtsnachfolger Gerald Ford eingeschworen wurde, fehlte Richard Nixon. Der Amtseid wurde im East Room des Weißen Hauses in aller Eile abgelegt – denn Nixon war war wegen der Watergate-Affäre zurückgetreten – er hatte in ein Parteibüro der Demokraten einbrechen lassen.
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Donald Trump: Schon die Amtseinsetzung des 45. US-Präsidenten war ein Fanal der Spaltung: Statt die Amerikaner zu einen, hielt er eine scharfe Wahlkampfrede. Später behauptete Trump, mehr Gäste bei seiner Inauguration als jeder Präsident vor ihm gehabt zu haben, was angesichts von Fotos klar widerlegbar war. Seine Sprecherin Kellyane Conway prägte das Wort der „alternativen Fakten“ deswegen. Am Tag nach Trumps Einsetzung demonstrierten beim Womens March wesentlich mehr Frauen gegen Trump.