Gin, Linsen, Seife und mehr Die schönsten Weihnachtsgeschenke aus Stuttgart und Region
Statt Dinge zu verschenken, die von weit her kommen, kann man an Weihnachten auch auf regionale Produkte setzen. Das Klima und lokale Händler danken es einem. Wir haben zwölf Geschenkideen aus Stuttgart und der Region gesammelt.
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Ein Geschenk verschönt das Fest: Aus der Region Stuttgart kommen zum Beispiel Gin, Marmelade, Holzfiguren, Linsen und nachhaltige Duschprodukte.
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Wer in der Region Stuttgart wohnt, hat beim Thema Gin die Qual der Wahl. Einige der besten Sorten werden hier hergestellt – und die eignen sich hervorragend als Geschenk für Liebhaber eines guten Getränks. Da gibt es zum Beispiel den Applaus-Gin, der in Stuttgart produziert wird. Die Sorte Goldmarie kostet knapp 40 Euro, andere Applaus-Sorten weniger als 35 Euro. Schon mehrere Preise gewonnen hat der Ginstr, der Cannstatter Mineralwasser enthält. Im Onlineshop von Ginstr kostet er rund 30 Euro. Man bekommt ihn aber auch in diversen Supermärkten. Aus Weil der Stadt (Kreis Böblingen) stammt der Heckengäu Dry Gin. Eine Flasche mit Wacholder vom Büchelberg kostet rund 30 Euro. Und auch in Waldenbuch (ebenfalls Kreis Böblingen) wird Gin produziert. Die Fruchtsaftmanufaktur Widmaier hat 2019 den Schönbuch-Gin auf den Markt gebracht. Eine Flasche kostet rund 35 Euro.
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Zu einem guten Käse passt ein guter Wein – und Marmelade. Davon ist Tanja Leis überzeugt. Sie stellt in Stuttgart die sogenannte Käsemarmela her, also Fruchtaufstriche zu Käsesorten. Laut ihr passt zum Beispiel Holunderblüten-Aufstrich hervorragend zu Winzerkäse und zu pfeffrigen Sorten, Weinbergpfirsich-Aufstrich zu Ziegen- und Blauschimmelkäse, Kumquat zu Bergkäse, Pecorino und Parmesan. Die Produkte gibt es bei einigen Wein- oder Feinkosthändlern in der Region zu kaufen, auf diversen Märkten sowie online. Alle Verkaufsmöglichkeiten sind hier aufgeführt.
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Die einst legendäre Ludwigsburger Porzellanmanufaktur produziert schon lange nicht mehr, zu kaufen gibt es ihre Erzeugnisse aber noch immer. Und zwar keineswegs nur vergoldete Kaffeetassen oder bemalte Riesenvasen zu horrenden Preisen. In einem Lagerraum des Residenzschlosses finden sich zum Beispiel Espressotassen, Salz- und Pfefferstreuer, Kännchen und Teller, die durchaus für den täglichen Gebrauch geeignet sind. Und durchaus erschwinglich. Das günstigste Überbleibsel aus der Produktion kostet zwei Euro. Der Vollständigkeit halber: Auch Sammler und Liebhaber können dort fündig und mehrere tausend Euro los werden. Zutritt gibt es nur mit einem Termin, zu vereinbaren unter 07141/186400.
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Wem das Heckengäu noch fremd oder gar fremd geworden ist, der kann sich ranschmecken. Mit den Heckengäulinsen, die natürlich auch sonst zu empfehlen sind. Zumal es ein kleines Wunder ist, dass es sie überhaupt gibt. Die Linse war aus diesem Landstrich verschollen, bis der Landwirt Andreas Kindler sich vor mehr als zehn Jahren an ihre Rekultivierung machte. Begonnen hat der Renninger als Pionier auf zwei Hektar. Inzwischen wächst die Frucht zwischen dem Ludwigsburger Süden und Herrenberg auf den Feldern vieler Landwirte auf rund 200 Hektar – und zwar ganz ohne Pflanzenschutzmittel und Düngung. Die Linsen schmecken in Salaten, Suppen – und auch zu Spätzle mit oder ohne Saiten. Mehr Infos gibt es hier online.
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Wenn schon Nationalgericht, dann richtig. Und dazu gehört nicht nur, dass die Spätzle zu den Linsen selbst gemacht sind, sondern selbstgepresst – und zwar mit dem Spätzle-Schwob. Erfunden hat ihn anno 1939 der Schlossermeister Robert Kull aus Bad Cannstatt, der seine „Teigpresse an einem mit Teigaustrittlöchern versehenen Topf mit einem Handstempel“ auch patentieren ließ. Inzwischen sorgt Claudia Papert dafür, dass Spätzle auch dann wie Spätzle aussehen, wenn sich eine nicht mit allen Wassern gewaschene Hausfrau daran versucht. Sie hat sie insolvente Firma 2011 übernommen und produziert und vertreibt von Schorndorf-Weiler aus den Spätzle-Schwob, den es inzwischen in den buntesten Farben gibt. Sogar eine goldschimmernde Weihnachtsedition ist dabei.
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Selbst eine schnöde Plastikkarte macht war her, wenn sie stilvoll verpackt ist. In der kleinen Ledermanufaktur, die Annelie Groß seit zehn Jahren in Ludwigsburg unterhält, gehören solche kleinen Brieftaschen zu den Topsellern. Groß hat Modedesign studiert und sich in der in der ur-ur-ur-großväterlichen Lederwerkstatt ihr kleines Reich eingerichtet. Mehr aus Liebhaberei denn zum Broterwerb entstehen dort auch Gürtel, Taschen und andere Unikate.
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Alpakas sind bekannt für ihre feine Wolle und dafür, dass sie so lustig spucken können. Weniger bekannt ist eine ausgesprochen wertvolle Fähigkeit der Alpakas: Sie können aus, mit Verlaub, Scheiße Gold machen. Zumindest indirekt – indem ihr Kot als Dung verwendet wird. Marcus Deuring hat damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Das natürliche Düngemittel ist reich an Kali, Phosphor und Stickstoff und geruchsneutral. Deuring, der im Bottwartal sechs Alpakas hält, die er für Ausflüge, Streichelstunden oder Seminare vermietet. Aus dem was die Tiere abwerfen lässt er Wolle machen, Mützen und Strümpfe, die er in seinem Hofladen verkauft. Den Dung stellen er und seine Frau selbst her. Er eignet sich für Zimmerpflanzen wie für Gemüsesetzlinge, kann in Form von Kötteln zur Langzeitnutzung ausgebracht werden oder zermahlen für den schnellen Energieschub. 500 handverlesene und sonnengetrocknete Gramm kosten 4,50 Euro. Seife, aus Alpaka-Keratin, gibt es bei Deurings übrigens auch.
Foto gms/Margarete Ostheimer
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Kaum jemand, der sie nicht kennt: die Holzspielfiguren der Firma Ostheimer aus Zell unter Aichelberg (Kreis Göppingen). Es gibt Tiere, Familien, Bauernhöfe, Ritter, Burgen, Fahrzeuge, Häuser, Bäume – und eine Weihnachtskrippe. Die Ostheimer-Figuren sind nicht billig, die zwölfteilige Krippe kostet mehr als 400 Euro, die betende Maria 33 Euro. Die Hölzer stammen aus heimischen Wäldern und die Figuren sind im Sinne der anthroposophischen Weltanschauung gestaltet. Die Figuren gibt es online sowie in vielen Spielzeugläden, Buch- sowie Geschenkgeschäften in der Region Stuttgart.
Foto Eibner-Pressefoto/Roger Buerke/Eibner-Pressefoto/Roger Buerke
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In Gemeinschaften, in denen Menschen mit Behinderung arbeiten und leben, werden Produkte hergestellt wie Holzspielzeug, Kerzen, Seifen, Bienenhotels, Nudeln oder Musikinstrumente. Die Dorfgemeinschaft Tennental in Deckenpfronn (Kreis Böblingen) verkauft unter anderem über den Dorfladen (Foto), in dem es auch Bio-Gemüse gibt. Die Karl-Schubert-Werkstätten haben die Nudelmanufaktur in Filderstadt sowie einen Onlineshop. Und beim BHZ Stuttgart gibt es einen Verkauf in Feuerbach sowie ein Onlinebestellformular.
Foto Julia Bosch/Julia Bosch
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Wer auch im Badezimmer ein gutes Gewissen haben möchte und sich mit Produkten einshampoonieren, die vegan, plastik- und palmölfrei sind, der hat hier die Wahl: Da gibt es zum Beispiel den Duschbrocken von Johannes Lutz (Foto) und Christoph Lung, der online sowie in Drogerien erhältlich ist.
Foto Lichtgut/Max Kovalenko
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Die Stuttgarterin Lena Scholpp (Foto) hat mit drei Frauen ein Shampoopulver entwickelt, das man zu Hause in einer alten Flasche anrührt und das dann flüssig wird. Dieses gibt es im Onlineshop caretwice.com. Eine gute Adresse für verpackungsfreie Drogerieartikel ist übrigens OhnePlaPla, Fürstenstraße 5 in Stuttgart.
Foto Stadtmarketing Leonberg/Eva Schickler
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Ein Haustier zum Fest? Die Leonberger erleichtern diese Entscheidung ungemein. Ihr Leonberger ist zwar ein echter Hund respektive eine Hunderasse. Gezüchtet Mitte des 19. Jahrhunderts von Stadtrat Heinrich Essig aus einer Kreuzung zwischen Neufundländer, Bernhardiner und Pyrenäenberghund. Doch bei dem Hund, den sie in ihrem i-Punkt zum Verkauf anbieten, handelt es sich um eine 90 Zentimeter hohe Skulptur aus Kunststoff. Sie kostet 400 Euro und wurde von Ottmar Hörl kreiiert. Der Konzeptkünstler hat für eine Großinstallation hundert solcher Leonberger erschaffen, die 2019 die Altstadt bevölkerten. Einige von ihnen suchen noch ein neues Zuhause, es darf auch außerhalb von Leonberg sein. Gassi gehen ist nicht nötig, nur ab und zu abstauben.