Große Skandale in Baden-Württemberg Stefan Mappus’ Milliardengeschäft: Worum ging es im EnBW-Deal?
Zehn Jahre ist es her, dass Stefan Mappus die Öffentlichkeit mit dem Rückkauf der EnBW-Aktien überraschte. Vielen Beteiligten ist der Coup nicht gut bekommen – vorneweg dem Ex-Regierungschef.
11 Bilder
Foto dpa/Uwe Anspach
1 / 11
Stuttgart, Ende 2010: Der einstige baden-württembergische Ministerpräsident Stefan Mappus zeigte sich kurz nach dem Abschluss des EnBW-Deals zufrieden. Unsere Bildergalerie erklärt, worum es ging – und warum der Deal so umstritten war.
Foto dpa/Uwe Anspach
2 / 11
Gemeinsam mit Justizminister Ulrich Goll (links, FDP) und Finanzminister Willi Stächele (rechts, CDU) trat Stefan Mappus am 6. Dezember 2010 vor die Presse ...
Foto dpa/Uwe Anspach
3 / 11
... und ließ die Bombe platzen: das Land kaufe jenen Anteil an der EnBW zurück, den bisher der französische Staatskonzern EdF halte. Die Idee dahinter: Mit dem Deal sichere man sich den Versorger, der für den Südwesten zentral ist, und entziehe ihn dem Zugriff möglicher anderer Interessenten. Rund fünf Milliarden Euro koste das Aktienpaket, rechnete Mappus vor, finanziert werde es über Anleihen. Da die Zinsen gerade auf ein Rekordtief gesunken seien, ließen sie sich locker aus der Dividende der EnBW bezahlen.
Foto dpa/Uwe Anspach
4 / 11
Für Reporter, Fotografen und Kameraleute kam die Mitteilung überraschend. Im Vorfeld war nur mitgeteilt worden, dass es um eine wichtige Weichenstellung gehe.
Foto dpa/Uwe Aspacher
5 / 11
Alle Beteiligen hatten dichtgehalten – oder waren, wie der eigentlich zuständige Finanzminister Willi Stächele (rechts), erst in letzter Minute eingeweiht worden.
Foto dpa/Marijan Murat
6 / 11
Der Deal eignete sich scheinbar, um Mappus’ Ruf aufzupolieren – was der Ministerpräsident nach dem „Schwarzen Donnerstag“, dem eskalierten Polizeieinsatz auf der Stuttgart 21-Baustelle, auch bitter nötig hatte.
Foto dpa/Uwe Anspach
7 / 11
Doch schon bald wurde klar: Mappus hatte den Landtag umgangen, ...
Foto dpa/Marijan Murat
8 / 11
... der Finanzminister prüfte den Deal nur flüchtig – wohl wissend, dass ihn die Weigerung das Amt kosten würde. Ein halbes Jahr später erwischte es ihn als Landtagspräsidenten.
Foto dpa/Franziska Kraufmann
9 / 11
Auch Dirk Notheis, damals Deutschlandchef der Investmentbank Morgan Stanley und früher einmal Landesvorsitzender der Jungen Union, rückte zunehmend ins Blickfeld. Er war der zentrale Regisseur des Deals, der ihn schließlich seinen Job kostete.
Foto dpa/Franziska Kraufmann
10 / 11
Auch für Ulrich Müller, den Vorsitzenden des Untersuchungsausschusses, nahm der Deal kein gutes Ende. Weil er Mappus auf einem Parkplatz interne Unterlagen zusteckte, musste er abtreten.
Foto AFP/Thomas Kienzle
11 / 11
Und Mappus’ Nachfolger Winfried Kretschmann? Er hat vor einigen Jahren angekündigt, dass man die Aktien auf lange Sicht wieder verkaufen wolle. Doch davon ist heute keine Rede mehr.