Große Skandale in Baden-Württemberg Worum ging es bei der „Stuttgarter Ohrfeigenaffäre“?
Plus-Serie Seit 1991 war Erwin Teufel Ministerpräsident. Sein großer Plan: 2006 noch einmal antreten und endlich die absolute Mehrheit für die CDU zurückerobern. Der Traum platzte – wegen einer Ohrfeige im Ratskeller.
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Von 1991 bis 2005 hat Erwin Teufel Baden-Württemberg regiert – länger als jeder andere Regierungschef vor oder nach ihm. Die Landtagswahl 2006 hatte Teufel bereits fest im Visier, als ihm im Jahr 2004 ein ungewöhnlicher Vorfall zum Verhängnis wurde. Unsere Bildergalerie zeigt die wichtigsten Protagonisten und den Verlauf der Ereignisse.
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Der Skandalabend des 24. Oktober 2004, der mit einer Ohrfeige im Ratskeller enden sollte, begann mit der Wiederwahl des Stuttgarter Oberbürgermeisters Wolfgang Schuster (CDU). Dieses Bild zeigt ihn im Jahr 2013 bei seiner Verabschiedung in der Stuttgarter Liederhalle.
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Schuster setzte sich damals im zweiten Wahlgang gegen die SPD-Bundestagsabgeordnete Ute Kumpf durch.
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Schuster (links) hatte dies Christoph Palmer (rechts, ebenfalls CDU) zu verdanken, der damals Minister im Staatsministerium war. Nach der gewonnenen Wahl waren die beiden im Siegesrausch.
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Acht Jahre zuvor war ihm bereits der Wahlsieg gegen den Grünen Rezzo Schlauch gelungen.
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Palmer (links) war ein enger Vertrauter des damaligen Ministerpräsidenten Erwin Teufel (rechts). Übrigens: Christoph Palmer ist ein Cousin des heutigen Tübinger Oberbürgermeisters Boris Palmer von den Grünen.
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Als sich das Geschehen am Abend der OB-Wahl in den Ratskeller verlagerte, passierte es: Christoph Palmer, damals 42 Jahre alt, ...
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... ohrfeigte den CDU-Bundestagsabgeordneten Joachim Pfeiffer. Im Bild ist Pfeiffer bei einer Rede im Bundestag im Jahr 2010 zu sehen.
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Auch Susanne Eisenmann (links), damals die Fraktionschefin der Gemeinderats-CDU, ...
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... und Michael Föll (CDU), damals der Erste Bürgermeister der Landeshauptstadt, waren dabei.
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Wie es soweit kam? Der Bundestagsabgeordnete Pfeiffer galt als Anhänger Günther Oettingers (im Bild). Der damalige Vorsitzende der Landtagsfraktion arbeitete schon lange daran, den Ministerpräsidenten Erwin Teufel aufs Altenteil zu schicken – als „Prinz Charles“ der Landespolitik wurde Oettinger deshalb schon gehänselt. Christoph Palmer hingegen hielt zu Teufel. Mit der Wiederwahl Schusters sah er auch den Ministerpräsidenten Teufel gestärkt. Teufel wollte 2006 noch einmal als Spitzenkandidat antreten, um sich seinen Traum zu erfüllen und endlich die absolute Mehrheit für die CDU zurückzuerobern. Der Weg schien frei, wenn da nicht Oettinger und seine Korona wären, die Macht im Blick und zu jeder Intrige bereit. So erklärte sich Palmers Brass gegen Pfeiffer.
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Nach dem Eklat im Ratskeller trat Palmer zurück und auch Teufel (im Bild) erklärte am nächsten Tag, er werde nicht mehr als Spitzenkandidat antreten und ein halbes Jahr später, also im April 2005, zurücktreten.
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In der Folge setzte Teufel (links) viel daran, zu verhindern, dass Oettinger (rechts) neuer Ministerpräsident wird.
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Sein Plan war es, Kultusministerin Annette Schavan als Nachfolgerin zu installieren.
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Auch der damalige Landesgeneralsekretär Volker Kauder (CDU) gehörte zum Teufel-Schavan-Lager.
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Auf sechs Regionalkonferenzen traten Schavan und Oettinger gegeneinander an. Am Ende siegte Oettinger: Am 21. April 2005 wählte ihn der Landtag zum Ministerpräsidenten, im Jahr darauf gewann er die Landtagswahl und holte 44,2 Prozent für die CDU.
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Doch die alten Gegner kämpften weiter. Zu ihnen gehörte auch Stefan Mappus.
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Nach fünf Jahren schien Teufel gerächt: Oettinger (im Bild) ging als EU-Kommissar nach Brüssel.
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Doch Mappus (links) blieb nur gut ein Jahr im Amt des Ministerpräsidenten.
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Mit der Landtagswahl 2011 übernahm der Grüne Winfried Kretschmann das Amt.