Grüne im Landtag Winfried Hermann und 16 andere Novizen
Winfried Hermann ist einer von 17 neuen Abgeordneten der Grünen im Landtag. Hier stellen wir ihn und die 16 anderen tatsächlichen Novizen vor.
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Kein Witz: Winfried Hermann ist neu für die Grünen im Landtag. Der bisherige Verkehrsminister hat im Wahlkreis Stuttgart II das Direktmandat geholt, er war allerdings schon einmal (1984 bis 1988) Abgeordneter im Landtag. Die 16 anderen neu in den Landtag eingezogenen Grünen-Abgeordneten stellen wir in der Bilderstrecke vor.
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Winfried Hermann, Wahlkreis Stuttgart 2. Der Verkehrsminister zieht zwar jetzt neu in den Landtag ein, ist aber kein neues Gesicht in der Landespolitik. Winfried Hermann ist ein grünes Urgestein, seit 1982 ist er Mitglied und gehört zum linken Flügel der Partei. Er war von 1984 bis 1988 bereits einmal Landtagsabgeordneter. Vier Jahr später wurde er Landesvorsitzender der baden-württembergischen Grünen. 1998 zog der jetzt 63-Jährige in den Bundestag ein. Winfried Kretschmann holte den Stuttgart 21- Kritiker im Jahr 2011 als Verkehrsminister zurück nach Baden-Württemberg.
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Thekla Walker, Wahlkreis Böblingen. Auch nicht neu in der Landespolitik aber neu im Landtag ist die Landesvorsitzende der baden-württembergischen Grünen. Die Reala Thekla Walker (Jahrgang 1969) führt seit 2011 den Landesverband, zunächst mit Chris Kühn, seit 2013 zusammen mit Oliver Hildenbrand. Die Dozentin für Naturpädagogik saß von 2009 bis 2014 im Stuttgarter Gemeinderat.
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Alexander Maier, Wahlkreis Göppingen. Der 25 Jahre alte Alexander Maier hat sich bei der Nominierung der Kandidaten für die Landtagswahl im Losentscheid gegen den seitherigen Abgeordneten Jörg Fritz durchgesetzt. Maier ist einer der wenigen Neulinge, die zum linken Flügel der Grünen gerechnet werden. „Wahlkampf für die Mitte mache ich nicht“, hatte der engagierte Kämpfer gegen Rechtsextremismus und Initiator der Gruppe „Kreis Göppingen nazifrei“ nach seiner Kür zum Kandidaten erklärt. Der Journalist ist seit 2009 bei den Grünen und trat entschieden gegen Stuttgart 21 ein. Erfahrungen mit der institutionellen Politik macht Alexander Maier seit 2014 im Göppinger Gemeinderat.
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Susanne Bay, Wahlkreis Heilbronn. Die 51 Jahre alte Verwaltungswissenschaftlerin Susanne Bay ist eine der vielen Realpolitikerinnen bei den baden-württembergischen Grünen. Sie zieht jetzt im zweiten Anlauf in den Landtag ein, vor fünf Jahren verpasste sie das Mandat. Politisiert durch die Antiatomkraftbewegung wurde Bay 2009 auf Anhieb in den Heilbronner Gemeinderat gewählt. Die Mutter von zwei Töchtern beschäftigt sich mit Finanz- und Wirtschaftspolitik, Stadtentwicklung und Ökologie liegen ihr ebenfalls am Herzen.
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Jutta Niemann, Wahlkreis Schwäbisch Hall. Seit elf Jahren ist die jetzt 45 Jahre alte Physikerin Jutta Niemann Stadträtin in Schwäbisch Hall. Sie sitzt auch im Kreistag. Die Vertreterin der Realos hat sich bei der Nominierung überraschend gegen das grüne Urgestein Wilfried Kraft durchgesetzt. Die Mutter dreier Kinder führt den Kreisverband Schwäbisch Hall. Sie setzt sich für eine andere Mobilität ein, will die Energiewende voranbringen und möchte den länglichen Raum „für Jung und Alt lebenswert gestalten“.
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Martin Grath, Wahlkreis Heidenheim. Ein waschechter Öko ist Martin Grath aus Heidenheim. Der 55 Jahre alte Bäcker setzte seit 1983 auf Bioprodukte und kam über den Kontakt zu Biolandwirten zu den Grünen. Der Vater von drei Kindern sagt, seine ganze Familie seit politisch aktiv gewesen. Als langjähriger Gemeinderat und Kreisrat ist Grath Realpolitiker. Er will sich für den ländlichen Raum und natürlich Landwirtschaft und gesunde Lebensmittel einsetzen.
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Bettina Lisbach, Wahlkreis Karlsruhe I. Als ausgewiesene Fachfrau in Sachen Umwelt und Naturschutz gilt die 51 Jahre alte Geoökologin Bettina Lisbach. Sie tritt im Wahlkreis in die Fußstapfen der Verkehrsstaatssekretärin Gisela Splett und zählt wie diese eher zum linken Flügel der Grünen. Lisbach ist seit 1998 bei den Grünen und seit 2004 Gemeinderätin in Karlsruhe.
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Andrea Schwarz, Wahlkreis Bretten. Eine der wenigen Linken in der von Realos dominierten Landtagsfraktion ist Andrea Schwarz. Die heute 58-Jährige ging 1994 zu den Grünen, „um für ihre Kinder eine ökologisch und sozial gerechtere Welt zu verwirklichen“, wie sie selbst sagt. Andere sagen, Andrea Schwarz habe ein „ganz großes Herz“, besonders für Familie und Tiere, für die Flüchtlingshilfe und Greenpeace. Die medizinische Fachkraft ist eine von zwei Grünen im Oberderdinger Gemeinderat.
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Barbara Saebel, Wahlkreis Ettlingen. Seit 1999 sitzt die Betriebswirtin Barbara Saebel in Ettlingen in Gemeinderat, seit mehr als zehn Jahren führt sie die Grünenfraktion im Rathaus. Kommunalpolitisch macht der Mutter einer Tochter niemand etwas vor, landespolitisch ist die 57-Jährige bisher ein unbeschriebenes Blatt, sie ist keinem Lager zuzuordnen. Umweltschutz sei für sie seit ihrer Jugend ein Thema.
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Kirsten Lehnig, Wahlkreis Rastatt. Die promovierte Juristin Kirsten Lehnig ist Richterin am Amtsgericht Rastatt, in der Politik ist die gebürtige Ostfriesin Anfängerin. Geboren 1975 ist sie erst seit 2013 Mitglied der Grünen, sie zog aber schon 2014 in Gaggenau in den Gemeinderat und in Rastatt in den Kreistag ein. Sie wird eher dem realpolitischen Lager zugerechnet und erklärt, sie wolle sich nun „aktiv und verantwortlich an der Gestaltung meines Umfelds beteiligen“. Ganz oben stehen dabei Naturschutz und Nahrungsmittelsicherheit.
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Hermann Katzenstein, Wahlkreis Sinsheim. Eigentlich als Hermino bekannt, will es Hermann Katzenstein (47) ganz genau wissen, wenn es um Verkehrspolitik und nachhaltige Mobilität geht. Der Physiker und Personalratsvorsitzende der Universität Heidelberg ist unzweifelhaft ein Vertreter des linken Lagers der Grünen. Als Sprecher der Bundes- und der Landesarbeitsgemeinschaft Mobilität ist der Vater von vier Töchtern in den Parteistrukturen bestens verankert. Seit 2009 ist er Gemeinderat in Neckargemünd und seit 2014 auch im Kreistag des Rhein-Neckar-Kreises.
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Stefanie Seemann, Wahlkreis Enz. Die ersten Kontakte zu den Grünen hat Stefanie Seemann (Jahrgang 1959) schon in den Achtziger Jahren geknüpft, als Tschernobyl, aber auch der Natur- und Umweltschutz die Landschaftsgärtnerin bewegten. Fünf Kinder und zwei Fernstudiengänge später will sich die realpolitische Soziologin im Landtag dem Umweltschutz und der sozialen Gerechtigkeit widmen. Seemann hat sich parteiintern landesweit in der Frauenpolitik engagiert und sitzt seit 2009 im Gemeinderat in Mühlacker.
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Martina Braun, Wahlkreis Villingen-Schwenningen. Bodenständig, zupackend, werteorientiert, realpolitisch ist die Biobäuerin Martina Braun eine regionale Grüne par excellence. In ihrem Wohnort Linach, einem Stadtteil von Furtwangen war die Mutter von drei erwachsenen Kindern zehn Jahre lang Ortsvorsteherin, seit 2009 ist die bald 56-Jährige Kreisrätin im Schwarzwald-Baar-Kreis. Die Schwarzwaldbäuerin ist im Landesvorstand des Bioland-Verbands und engagiert sich in der katholischen Landvolkbewegung.
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Nese Erikli, Wahlkreis Konstanz. Die 34 Jahre alte Deutschtürkin Nese Erikli hat schon vor der Wahl Schlagzeilen gemacht, weil ihr Kreisverband ihr bei der Nominierung den Vorzug vor dem amtierenden Abgeordneten Siegfried Lehmann gab. Die Juristin gilt als zielstrebig und ehrgeizig. In der Partei ist sie seit drei Jahren Sprecherin der Landesarbeitsgemeinschaft Demokratie. Außerhalb der Grünen-Gremien ist die Innenpolitikerin bisher nicht in Erscheinung getreten. Die Reala Erikli hat im Grünen-Bundesvorsitzenden Cem Özdemir einen Fürsprecher.
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Dorothea Wehinger, Wahlkreis Singen. Die 63 Jahre alte Dorothea Wehinger ist Grüne seit Gründung der Partei. Das hat sie mit ihrer Schwester Gerlinde und ihrem Schwager Winfried Kretschmann gemein. In kommunalen Gremien engagiert sich die Erzieherin, die inzwischen Kitamitarbeiter fortbildet, seit 2014 im Gemeinderat in Steißlingen und im Kreisrat in Konstanz. Die Reala und Mutter von drei Söhnen hat in den Achtzigerjahren nach dem Reaktorunfall in Tschernobyl die Gruppe „Frauen gegen Atomkraft“ gegründet und ist unter anderem im BUND aktiv.
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Petra Krebs, Wahlkreis Wangen. Ebenfalls keinem Flügel zuzuordnen ist Petra Krebs aus Wangen. Die 46 Jahre alte Mutter von zwei erwachsenen Töchtern kennt das realpolitische Geschäft seit 2009 aus dem Wangener Gemeinderat. Die Krankenschwester kam über die katholische Jugendgemeinschaft zu den Grünen. Ihre Themen sind die Frauenpolitik, Soziales und Gesundheit sowie der ländliche Raum.
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Andrea Bogner-Unden, Wahlkreis Sigmaringen. Die Oberstudienrätin ist mit ihren 60 Jahren in den politischen Gremien und Strukturen ein Neuling. Doch die Grünen loben die keinem Flügel zugehörige Lehrerin als „bienenfleißig und akribisch“. Gleich ihre allererste Podiumsdiskussion zum Thema Wirtschaft habe Bogner-Unden „bravourös gemeistert“. Die Lehrerin will sich besonders für die Gemeinschaftsschule verkämpfen, die Vereine stärker unterstützen und den ÖPNV verbessern.