Guido Buchwald Das Kickers-Kapitel ist für "Diego" beendet
Weltmeister 1990, zweimal Deutscher Meister, Erfolge in der Heimat und der Ferne - doch am Ende waren die Stuttgarter Kickers Guido Buchwalds Leidenschaft. Jetzt ist dieses Kapitel offenbar beendet.
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Das Kapitel Stuttgarter Kickers ist für ihn beendet: Guido Buchwald kehrt den Blauen den Rücken - seit 2010 saß er in Degerloch im Präsidium.
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Geboren wurde Guido "Diego" Ulrich Buchwald am 24. Juni 1961 - nicht, wie viele jetzt vermuten werden, im Schwabenland, - sondern in Berlin. Bereits 1962 zog Familie Buchwald nach Wannweil, einer Gemeinde im Landkreis Reutlingen Über den TSV Pliezhausen (1977-1978) gelangte Buchwald schließlich zu den Stuttgarter Kickers, mit denen er in der Saison 1978/79 Deutscher A-Jugendmeister wurde. Noch konnte niemand ahnen, dass eine beispiellose Fußballerkarriere vor dem gelernten Elektroinstallateur lag. Doch schon Mitte der 1970er Jahre zeichnete sich das überdurchschnittliche Talent des 1,88 Meter großen defensiven Mittelfeldspielers ab. Von 1979 bis 1983 schnürte Buchwald die Fußballschuhe für die erste Mannschaft der Kickers, die zu diesem Zeitpunkt in der 2. Bundesliga spielten. Schon bald ...
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... wurde der VfB Stuttgart auf ihn aufmerksam und so begann im Jahr 1983 die Bundesligalaufbahn des damals 22-Jährigen – und gleich im ersten Jahr sehr erfolgreich: Buchwald ...
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... holte mit dem VfB die Meisterschale in der Saison 1983/84 nach Stuttgart. Da ...
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... freute sich auch der damalige regierende Bürgermeister der Schwabenmetropole, Manfred Rommel (links, mit Buchwald (Mitte) und dem ehemaligen VfB-Präsidenten Gerhard Meyer-Vorfelder). Der damalige Bundestrainer Jupp Derwall zögerte nicht lange und berief den Abwehrrecken in den Kader der Nationalelf, in der er am 22. Mai 1984 debütierte.
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... VfB Stuttgart stand Buchwald 1986 im Pokalfinale, in dem die Schwaben allerdings mit 2:5 gegen den FC Bayern München untergingen. Das nächste Pokalfinale, das der Abwehrspieler mit den Stuttgartern bestritt, war das Endspiel im Uefa-Pokal 1989 gegen den SSC Neapel mit Diego Maradona. Auch in diesem Finale mussten sich die Stuttgarter nach einem 1:2 in Neapel und einem 3:3 in Stuttgart geschlagen geben. Ein Jahr später ...
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... sollte der größte Triumph des Guido Buchwald (links, mit Lothar Matthäus, die 1989 den Einzug in die WM-Endrunde feiern) folgen, der ihm auch seinen Spitznamen „Diego“ einbrachte – der Gewinn ...
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... der Weltmeisterschaft 1990. Buchwald (links, mit Nationalmannschaftskollege Jürgen Klinsmann als frischgebackene Weltmeister) hatte sich in Beckenbauers Elf mittlerweile ...
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... als Stammspieler etabliert und absolvierte alle sieben Spiele der Nationalmannschaft. Zu seinem Spitznamen kam „Diego“ (rechts, im WM-Final-Duell mit seinem VfB-Kollegen Jose Basualdo) nicht erst, als er im Finale gegen Argentinien ...
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... den anderen Diego – Superstar Maradona (links, im Zweikampf mit Buchwald) – komplett ausschaltete, sondern schon nach dem Achtelfinale gegen die Niederlande aufgrund seines Übersteigers vor der Flanke zu Jürgen Klinsmanns 1:0. Bei den ...
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... Europameisterschaften 1988 und 1992 verlief es für Buchwald (rechts, mit VfB- und Nationalmannschaftskollege Matthias Sammer) allerdings nicht erfolgreich. Bei der EM 1988 prallte er im Spiel gegen Dänemark mit Flemming Povlsen zusammen und zog sich dabei eine Platzwunde zu. Nachdem diese genäht war, kehrte er zurück, musste dann aber aufgrund einer Leistenzerrung ausscheiden. Die EM war für ihn damit gelaufen. Bei der EM 1992 in Schweden ...
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... kam es noch dramatischer - Buchwald war nach einem Kopfballduell bewusstlos zusammengebrochen und erlitt dabei eine Verletzung der Atemwege. Der Masseur der Nationalelf, Adolf Katzenmeier (Foto), rettete ihm das Leben. Doch das Jahr 1992 ...
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... brachte für „Diego“ Buchwald (hier im Trikot des VfB Stuttgart in der Saison 1990/91) nicht nur Negatives – er wurde ...
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... zum zweiten Mal nach 1984 mit dem VfB Stuttgart ...
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... Deutscher Meister. Buchwald (Mitte) freut sich mit dem baden-württembergischen Ministerpräsidenten Erwin Teufel (links) und dem VfB-Präsidenten Gerhard Meyer-Vorfelder über den Titel, der zu einem großen Teil auf seine Kappe ging, denn am letzten Spieltag ...
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... der Saison 1991/92 entschied Buchwald mit einem Kopfballtor zum 2:1 bei Bayer Leverkusen in der 86. Spielminute die Meisterschaft für die Schwaben (Foto). Der sonst eher zurückhaltende ...
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... VfB-Profi war in Feierlaune und wollte die Schale ...
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... scheinbar gar nicht mehr aus den Händen geben. Im Jahr ...
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... 1992 holte sich der VfB außerdem den DFB-Supercup, der von 1987 bis 1996 zwischen dem Deutschen Meister und dem DFB-Pokalsieger ausgetragen wurde. Gegen den amtierenden Pokalsieger Hannover 96 siegte der VfB mit 3:1. Das 2:1 markierte Kapitän Guido Buchwald selbst ...
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... und war sichtlich stolz auf den Supercup-Titel. Die Saison ...
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... 1993/94 war die letzte Saison für Buchwald (rechts, mit Bayern-Star Lothar Matthäus) bei den Schwaben. In Deutschland ...
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... hatte der 76-fache Nationalspieler (Foto mit seiner Frau Silvia und den Söhnen Yannik (links) und Julian) mittlerweile fast alles erreicht, und so zog es ihn im Jahr 1994 in die Ferne – er heuerte beim japanischen Klub Urawa Red Diamonds an, für die er 127 Spiele bestritt und 11 Tore schoss. 1997 kehrte Buchwald ...
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... in die Bundesliga zurück, und zwar zum abstiegsbedrohten Karlsruher SC. Auch mit dem Defensivkünstler konnte der KSC den Schritt in die Zweitklassigkeit ...
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... nicht verhindern. Buchwald (links, im Duell mit VfB-Spieler Martin Spanring) beendete nach der Saison 1998/99 seine Karriere als aktiver Fußballprofi und startete zugleich seine Laufbahn abseits des Rasens – als ...
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... Sportdirektor des KSC (rechts, mit dem damaligen Karlsruher Trainer Joachim Löw). In der Saison 1999/2000 war es das erklärte Ziel der Karlsruher, wieder aufzusteigen, doch das Gegenteil geschah. Abgeschlagen auf dem letzten Platz rutschte Karlsruhe mit Buchwald als Sportdirektor in die Regionalliga ab. Doch der Schock währte nicht lange, in der darauffolgenden Saison stieg der KSC wieder in die 2. Bundesliga auf. Buchwald ...
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... wechselte danach zu seinem alten Klub, den Stuttgarter Kickers, bei denen "Diego" (rechts, mit Kickers-Vorstand Professor Dr. Rainer Lorz) in Teilzeit Sportdirektor war. Die Fußballschuhe schnürte der ...
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... mittlerweile 42-Jährige nur noch zu besonderen Anlässen, wie beim Abschiedsspiel für den VfB-Mittelfeldstrategen Krassimir Balakov im Jahr 2003 - Buchwald (rechts) im Zweikampf mit Fredi Bobic. 2004 zog es den Weltmeister von 1990 ...
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... wieder nach Japan, wieder zu den Urawa Red Diamonds, dieses Mal allerdings als Trainer. Nach zwei Vizemeisterschaften 2004 und 2005 ..
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... gelang seinem Team 2005 mit dem Gewinn des Kaiserpokals, dem japanischen Pokal, ein lange erhoffter Titelgewinn. 2006 sicherten sich die Urawa Red Diamonds am letzten Spieltag der J-League die erste Meisterschaft seit der Umbenennung 1992. Zuletzt hatte der Verein die japanische Meisterschaft als Mitsubishi FC 1982 gewonnen. Nur wenige Tage später wiederholte das Team im Endspiel um den Kaiserpokal seinen Vorjahrestriumph mit einem 1:0-Erfolg gegen Gamba Osaka und sicherte sich das Double. Mit dem doppelten Titelgewinn und der Wahl zum Trainer des Jahres 2006 in Japan beendete "Guido-San" sein Traineramt in Asien und kehrte in die Heimat zurück – als Trainer ...
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... des Zweitligisten Alemannia Aachen, wo er am 11. Juni 2007 einen Zweijahresvertrag unterschrieb. Am 26. November 2007 wurde Buchwald entlassen, nachdem Aachen zu diesem Zeitpunkt nur den neunten Tabellenplatz belegt hatte. Eine besondere Ehre ...
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... wurde "Diego" im Jahr 2007 zuteil, als er bei der Meisterfeier seines ehemaligen Klubs VfB Stuttgart die Schale an Kapitän Fernando Meira übergeben durfte. Seit dem ...
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... 1. Dezember 2010 ist Buchwald (rechts, mit seinem Sohn Yannik) im Präsidium der Stuttgarter Kickers für das Ressort Fußball/1.Mannschaft verantwortlich. Am 19. November 2012 löste er den bisherigen Trainer ...
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... Dirk Schuster (rechts, mit Buchwald) ab und fungierte bis zur Rückrunde der Saison 2012/2013 als Interimstrainer der Blauen.
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Im Herbst 2013 endet Gudio Buchwalds Zeit in Degerloch - nach internen Machtkämpfen mit Sportdirektor Michael Zeyer. Man hätte "Diego" einen versöhnlicheren Abschied gewünscht.