Handball-Bundesliga Auf diese acht Spieler müssen Sie achten
Es gibt illustre Einsteiger, prominente Rückkehrer – und manche befinden sich auch auf Abschiedstournee: Die 56. Spielzeit der Handball-Bundesliga verspricht neue Attraktivität. Wir stellen einige Persönlichkeiten vor.
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Viran Morros (Mi.) im Dress von Paris St. Germain neben den Karabatic-Brüdern Nikola (li.) und Luka schloss sich Bundesligist Füchse Berlin an.
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Mohamed Amine Darmoul: Der Tunesier Mohamed Amine Darmoul war mit 40 Treffern drittbester Feldtorschütze der vergangenen WM in Ägypten und bringt nicht nur eine exotische Note mit in die Bundesliga. Vom 23-Jährigen vom tunesischen Club Etoile Sportive du Sahel verspricht sich der Vorjahres-16. GWD Minden allein vom Tempo ein neues Niveau. Darmoul verfügt über enorme Schnelligkeit und Explosivität, die er für seine Torgefährlichkeit nutzt. Der Rechtshänder, der erst seit wenigen Jahren Handball spielt, verkörpert aber auch Elemente des klassischen Spielmachers wie das Kreuzen, Stellen von Sperren und das Zusammenspiel mit dem Kreis. Was nicht ganz unwichtig ist, schließlich soll Darmoul im Team von Trainer Frank Carstens den abgewanderten Nationalspieler Juri Knorr (zu den Rhein-Neckar Löwen) ersetzen.
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Viran Morros: Olympia-Bronze, Weltmeister, Europameister, Champions-League-Sieger, insgesamt 14 Meistertitel in Frankreich und Spanien. Der 37-jährige Spanier Viran Morros, zuletzt bei Paris Saint-Germain unter Vertrag, gehört zu den größten Titelhamstern im Welthandball. Er bringt das Sieger-Gen und den Glamourfaktor mit in die Bundeshauptstadt. Vor allem aber soll der Defensivspezialist bei den Füchsen Berlin das Abwehrzentrum dicht machen und auch eine Rolle als Mentor für die jüngeren Spieler übernehmen. Das einzige Problem: Derzeit plagt ihn noch eine Oberschenkelverletzung. Den Großangriff haben die Füchse mit ihrem jungen Coach Jaron Siewert (27) aber ohnehin erst in der Saison 2022/23 geplant: Dann kommt mit dem dänischen Topmann Mathias Gidsel die heißeste Ware, die der Handball-Transfermarkt derzeit hergibt.
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Marcel Schiller: Diese Rangliste des Fachorgans „Handballwoche“ orientiert sich an harten Fakten und Zahlen. Aber auch an Softskills, an Eigenschaften, die ein Spieler in sein Team einbringt, die nicht wirklich messbar sind. In dieser Bestenliste stand Marcel Schiller nach der vergangenen Saison bei den Linksaußen in der Kategorie internationale Klasse erstmals ganz oben. Will Frisch Auf Göppingen seine hohen Ziele (Top Sechs) erreichen, dann darf der trickreiche Bundesliga-Vize-Torschützenkönig (270 Treffer in der vergangenen Saison) nicht nachlassen. Am Selbstvertrauen dürfte es nicht mangeln. Nachdem er erst im zarten Alter von 29 Jahren sein erstes großes Turnier bestritt (und zuvor im Schatten von Uwe Gensheimer stand), ist der inzwischen 30-Jährige auf seiner Position die Nummer eins in der Nationalmannschaft.
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Manuel Späth: Wenn es einen Handballer gibt, der aus seiner Karriere so ziemlich das Optimale herausgeholt hat – Manuel Späth gehört mit Sicherheit dazu. Andere waren mit Talent mehr gesegnet, als der Kreisläufer und Abwehrspezialist – doch mit eisernenm Willen und Disziplin brachte er es auf 14 Jahre in der Bundesliga bei Frisch Auf Göppingen (2006 bis 2017) und dem TVB Stuttgart (2017 bis 2020). Danach erfüllte er sich durch den Wechsel zum FC Porto sogar den Traum von der Champions League, mit dem angenehmen Nebeneffekt einer Wohnung direkt am Meer. Vom Atlantik zieht es ihn nun mit seiner Frau Vanessa und den Kindern Nora (5) und Dahlia (2) nun an die Elbe. Beim HSV Hamburg soll der 35-Jährige gemeinsam mit den weiteren Neuzugängen Jogi Bitter (TVB Stuttgart) und Casper Mortensen (FC Barcelona) für Stabilität beim Aufsteiger sorgen.
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Christian Prokop: Bis zum Februar 2020 hatte der 42-Jährige die Männer-Nationalmannschaft gecoacht, ehe sich der Deutsche Handball-Bund (DHB) entschloss, sich von ihm zu trennen – trotz eines bis 2022 laufenden Fünfjahresvertrags ohne Ausstiegsklausel. Wahrscheinlich hatte es auch mit dem gut dotierten Kontrakt beim Verband zu tun, dass sich Prokop nach dem Rauswurf komplett aus der Öffentlichkeit zurückzog, monatelang schwieg , um nicht vielleicht doch etwas Falsches zu sagen. Nun aber ist er wieder in der Bundesliga aufgetaucht: als Nachfolger des Spaniers Carlos Ortega (zum FC Barcelona) bei der TSV Hannover-Burgdorf. Neuland ist die Bundesliga für den in Köthen/Sachsen-Anhalt geborenen ehemaligen Bundestrainer nicht, da er vor seiner Zeit beim DHB den SC DHfK Leipzig trainiert hatte.
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Roi Sanchez: Ehefrau Cucha und das vor einer Woche geborene Töchterchen Gaia kommen erst im Laufe des Jahres aus Barcelona nach – dann ist das Glück von Roi Sanchez, dem neuen Trainer des TVB Stuttgart, komplett. Mit dem Einstieg als Chefcoach in der Bundesliga hat sich der 37-Jährige einen Traum erfüllt. Sportlich, wirtschaftlich, was Professionalität und Infrastruktur betrifft, sieht er die HBL klar vor der spanischen Liga. Vom FC Barcelona mal abgesehen, bei dem er vier Jahre lang als Trainer des B-Teams die Talente formte. Da Sanchez auch schon im Nachwuchsbereich bei der TSV Hannover-Burgdorf arbeitete, kann er die Unterschiede gut beurteilen. Der TVB jedenfalls darf sich auf neue Impulse aus der spanischen Schule freuen, vor allem das Tempospiel funktionierte in der Vorbereitung schon ganz hervorragend.
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Andy Schmid: Die deutschen Handball-Fans in den Hallen dieser Republik sollten sich noch einmal zurücklehnen und seine außergewöhnlichen Handballkünste genießen. Denn Andy Schmid befindet sich auf Abschiedstournee. Der geniale Spielmacher wird die Rhein-Neckar Löwen nach zwölf Jahren am Saisonende verlassen. Dann zieht es den mittlerweile 38-Jährigen mit seiner norwegischen Frau Therese und den Kindern Lio (8) und Levi (4) zurück in seine Schweizer Heimat. Was er dann macht, ist offen. Irgendwann einmal aber will er einen Topverein oder eine Nationalmannschaft trainieren. Doch zunächst gilt sein ganzer Fokus der kommenden Saison und einem Spezialauftrag: Jungnationalspieler Juri Knorr, Neuzugang vom Bundesligakonkurrenten GWD Minden, soll noch ein Jahr lang vom Meister lernen.
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Kevin Möller: Er verteidigte mit Dänemark 2021 den WM-Titel und holte in Tokio olympisches Silber. Mit dem FC Barcelona feierte Kevin Möller 2019, 2020 und 2021 die spanische Meisterschaft, 2021 triumphierte er mit dem katalanischen Vorzeigeclub in der Champions League. Wenn solch ein Mann in die Bundesliga wechselt, ist das schon eine Hausnummer. Bei Torwart Kevin Möller war die Unterschrift beim deutschen Vizemeister SG Flensburg-Handewitt aber gleichbedeutend mit der Rückkehr in die Heimat. Sein Geburtsort Logumkloster liegt kurz hinter der deutsch-dänischen Grenze, schon von 2014 bis 2018 hütete der 32-Jährige das Gehäuse der SG. Der Nachfolger von Torbjörn Bergerud (zu GOG Gudme) ist ein Siegertyp, ein Publikumsliebling und jemand, der die Philosophie der SG lebt, denkt und fühlt, heißt es in Flensburg.