Hatten wir Besuch von Außerirdischen? „Eine interstellare Flaschenpost“
Der Astrophysiker Avi Loeb glaubt, dass wir 2017 auf ein künstliches Objekt gestoßen sind, das von Außerirdischen erschaffen worden ist. Im Interview erklärt er, warum er die vermeintlich natürlichen Erklärungsversuche seiner Kollegen für noch exotischer hält als seine eigene These.
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Foto ESO/M. Kornmesser
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2017 flog zum ersten Mal ein Objekt durch unser Sonnensystem, das von weit außerhalb kam. Bis heute rätseln Forscher über die wahre Natur dieses merkwürdigen Himmelskörpers, der längst wieder in den Tiefen des Alls verschwunden ist.
Foto European Southern Observatory/Gabriel Brammer
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Im Jahr 2013 beobachteten Forscher mit den Teleskopen der Europäischen Südsternwarte im Paranal aus gleich zwei Kometen auf einmal – ein seltenes Schauspiel. Auf einen Kometen tippten Astronomen zunächst auch, als das Objekt namens Oumuamua im Oktober 2017 entdeckt wurde. Doch diese Annahme wurde wenig später revidiert. Bis heute debattieren Forscher darüber, wie der rätselhafte erste interstellare Besucher wohl in Wahrheit ausgesehen haben könnte.
Foto European Southern Observatory/K. Meech et al.
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Diese Ansicht zeigt, warum es so schwer ist, die Natur eines Objekts wie Oumuamua zu bestimmen. Das interstellare Objekt ist hier blau eingekreist, das Bild aus mehreren Aufnahmen zweier Teleskope zusammen gesetzt worden. Bei den Lichtpunkt-Streifen handelt es sich um weiter entfernte Sterne. Dass sie so unscharf zu sehen sind, liegt daran, dass die Teleskope sich auf den näheren Besucher scharf gestellt und seine Bewegung nachvollzogen haben.
Foto European Southern Observatory
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Diese Grafik zeigt die ungewöhnliche Flugbahn von Oumuamua. Er tauchte praktisch senkrecht zu den Umlaufbahnen der Planeten ins Sonnensystem ein. Daran lesen Experten ab, dass er von außerhalb gekommen sein muss, seine Bahn also nicht an die Sonne gebunden ist. In diesem Punkt sind sich alle einig.
Foto ESO / STScI
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Diese Aufnahmen zeigen den zweiten interstellaren Besucher namens Borisov, der im Jahr 2019 gesichtet wurde – er ist einmal vor einer weiter entfernten Galaxie zu sehen, einmal allein. Borisov, der inzwischen zerbrochen ist, wurde zweifelsfrei als Komet identifiziert, da die Ausgasung gut sichtbar war.
Foto European Southern Observatory
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Oumuamua wurde zuerst als Komet eingestuft, dann als Asteroid – und später erneut als Komet. Berechnungen haben ergeben, dass das Objekt Masse verloren hat. Das werten einige Forscher als eindeutigen Hinweis auf Ausgasungen.
Foto Rubin Obs/NSF/AURA
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Das Rätsel um Oumuamua wird sich nicht mehr zweifelsfrei klären lassen, weil das Objekt inzwischen zu schwach beleuchtet ist, um es noch sichten zu können. Allerdings wird von kommendem Jahr an das Vera Rubin Observatory solche Objekte besser untersuchen können als alle seine Vorgänger. Es verfügt über einen ungewöhnlich großen Sichtbereich und ist in der Lage, den sichtbaren Himmel in drei Nächten abzufotografieren. Das Spiegelteleskop, das auf dem Cerro Pachón im nördlichen Chile steht, wird Ende des Jahres das Erste Licht sehen und dann im kommenden Jahr in Betrieb gehen.