Internationaler Literaturpreis Dies sind die sechs besten internationalen Romane
Sechs Bücher, die den Blick in die Welt öffnen. In unserer Bildergalerie stellen wir sie vor.
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Unter den Ausgezeichneten ist auch der nigerianische Autor Chigozie Obioma. Klicken Sie sich durch die prämierten Titel.
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Chigozie Obioma: „Das Weinen der Vögel“. Roman. Übersetzt von Nicolai von Schweder-Schreiner. Piper Verlag. 512 Seiten, 24 Euro. Aus dieser Perspektive, ist noch kein Roman erzählt worden. Ein Schutzgeist rechtfertigt sich vor den Göttern für die schlimmen Dinge, die seinem Schützling widerfahren. Doch so sehr der Schutzgeist in seiner eigentlichen Funktion versagt hat, so sehr überzeugt er als Erzähler. Er spielt die traurige Geschichte des Geflügelbauern Chinonso, dessen Liebe ihn nach oben trägt und umso tiefer abstürzen lässt, dem Leser direkt ins Herz. Wenigstens dort ist sie sicher.
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Amir Hassan Cheheltan: „Der Zirkel der Literaturliebhaber“. Aus dem Persischen von Julia Himmelreich. C.H. Beck Verlag. 252 Seiten, 23 Euro. Vor dem repressiven, prüden und brutalen Regiment der Mullahs flieht der junge Iraner Amir in die Bücher. Das klingt beschaulicher als es ist, weil der Streifzug durch die persische Literatur zugleich eine Abenteuerfahrt durch sexuelle Verheißungen ist. All dies, was die Theokraten unter ihren langen Gewändern zum Verschwinden bringen, kommt hier ans Licht: eine Welt der Lust, der Triebe und der Freiheit. Lesen ist kein Akt des Rückzugs, sondern der Emanzipation.
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Angel Igov: „Die Sanftmütigen“. Aus dem Bulgarischen von Andreas Tretner. Eta Verlag. 216 Seiten, 17,90 Euro. Kurz nach dem Einzug der Roten Armee wurden in Bulgarien kommunistische Volksgerichte einberufen. Offiziell sollten Kriegsverbrecher abgeurteilt werden, tatsächlich aber wurde die politische und intellektuelle Elite des Landes ausgeschaltet und liquidiert. Angel Igov beschreibt, wie ein junger Provinzdichter sich vom harmlosen Mitläufer zum skrupellosen Schergen wandelt.
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James Noël: „Was für ein Wunder“. Roman.. Übersetzt aus dem Französischen von Rike Bolte. Verlag Litradukt. 119 Seiten, 12 Euro. Bernard hat das furchtbare Erdbeben überlebt, das Haiti 2010 heimgesucht hat. Er lernt die Mitarbeiterin einer Hilfsorganisation kennen. Nun bebt das Herz. Aus dem Chaos der Gefühle und den Trümmern der Verhältnisse baut James Noël einen Roman, in dessen eigenwilliger Sprache all jene eine Zuflucht finden, denen die Katastrophe den Boden unter den Füßen geraubt hat.
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Yevgenia Belorusets: „Glückliche Fälle“. Übersetzt von Claudia Dathe. Matthes und Seitz. 154 Seiten, 20 Euro. Wie man sich ein Leben im Einzugsbereich eines Krieges vorstellen muss, entfaltet die ukrainische Schriftstellerin in 33 kleinen Erzählungen. Hinter alltäglichen Szenen in Nagelstudios, Blumenläden oder verfallenden Industrierevieren brodelt der Ausnahmezustand. Und gerade der Schein von Normalität wirkt wie eine Membran, die den im Verborgenen bleibenden Schrecken grotesk verstärkt.
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Isabel Waidner: „Geile Deko“. Übersetzt von Ann Cotten. 136 Seiten, 14 Euro. Was mit einem Ei in der Mikrowelle passiert, geschieht hier mit den Accessoires, Jargons und Stilen zeitgenössischer intellektueller Moden: Übrigbleibt ein wunderschönes Sprachdesaster, dem man sich am besten einfach überlässt, ohne allzuviel verstehen zu wollen.