Internationaler Männertag 2014 Oh Mann, diese Kerle finden wir richtig stark
Was haben vier Rapper, ein Basketballer, ein Schauspieler und unser Mann im All gemeinsam? Sie gehören zu den Männern, an die die Online-Redaktion zum Internationalen Männertag am 19. November ganz besonders gerne denkt.
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Foto dpa/Bildkombo SIR
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Unser Beitrag zum Internationalen Männertag 2014 könnte kaum kontrastreicher sein: Unter anderem der Astronaut Alexander Gerst, der Schauspieler Benedict Cumberbatch und der Baketballer Dirk Nowitzki gehören für uns zu den Männern des Jahres. Warum, erfahren Sie in unserer Bildergalerie.
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Tina Hägele: Es kann nur ein Mann für mich in Frage kommen: Benedict Cumberbatch – der Sherlock Holmes des 21. Jahrhunderts. Schon als Kind war ich ein großer Fan des Romandetektivs mit der Pfeife und dem scharfen Blick. In der Mini-Serie der BBC verkörpert Cumberbatch jedoch einen exzentrisch-kühlen Soziopathen mit stark misanthropischen Zügen, dem es eindeutig zu langweilig wird, wenn kein Serienmörder in London sein Unwesen treibt. Das Rauchen hat er übrigens zwischenzeitlich aufgegeben – laut Sherlock zu unpraktisch - und jetzt haben seine Mitmenschen mit seinen extremen Stimmungsschwankungen zu kämpfen.Bis jetzt ist er gewiss kein Traummann-Kandidat. Wäre da nicht sein trockener Sarkasmus, der manchmal in den unpassendsten Situationen zum Vorschein kommt. Auch sein markantes Gesicht, seine tiefe Bassstimme und sein Genie strahlen eine schon fast verstörende Sexyness aus. Jedem das Seine – ich für meinen Teil bin nicht nur verlockt, sondern sherlocked!
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Matthias Kapaun: Es war gewiss nicht risikolos, als ich mich dafür entschied, die alten Haudegen von Black Sabbath im Mai live in der Stuttgarter Schleyerhalle zu erleben. Zum einen musste ich rund 90 Euro für die Eintrittskarte berappen, zum anderen hatte ich Ozzy Osbourne als kleines, altes und unbewegliches Hutzelmännlein in Erinnerung, der bei der Black-Sabbath-Tour Ende der 1990er Jahre beinahe von der Bühne fiel und dem ich liebend gerne einen Rollator spendiert hätte. Und doch entschied ich mich 15 Jahre danach wieder für Black Sabbath - und wurde nicht enttäuscht. Tony Iommi, Geezer Butler und Schlagzeuger Tommy Clufetos lieferten ohnehin eine brillante Show ab, doch am meisten überraschte mich der "Prince of Darkness". Osbourne schien mindestens zehn Jahre jünger und frischer als beim Konzert Ende der 90er und so gelang es ihm auch mit einer Leichtigkeit, die komplette Halle in seinen Bann zu ziehen - und zwei Stunden Black Sabbath mit einem glänzend aufgelegten Ozzy Osbourne sind einerseits das Eintrittsgeld wert und andererseits auch Grund genug, Ozzy zu meinem Mann des Jahres zu küren. - "I f****ng love you all"
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Bettina Breuer: Er kreiste auf der ISS ein halbes Jahr um die Erde und ist doch überhaupt kein bisschen abgehoben. Geophysiker Alexander Gerst alias Astro_Alex hat uns mit seinen Twitter-Nachrichten und Bildern aus dem All nicht nur die Schönheit und Zerbrechlichkeit unseres blauen Planeten vor Augen geführt, er ist auch das Paradebeispiel eines hochqualifizierten jungen Wissenschaftlers, der einen Elfenbeinturm wohl nie von Innen gesehen hat.Für ihn wurde das schwäbische Nationalgericht Linsen mit Spätzle zur ISS geflogen, er streifte sich während der Fußball-WM das deutsche Nationaltrikot und nach der Verleihung des Friedensnobelpreises an Malala ein Shirt des Kinderhilfswerks Unicef über. Nach seiner Rückkehr zeigte er sich in Topform, einzig die Schwerkraft zog ihn "ein wenig runter". Nie war Wissenschaft so sympathisch. Was er vermisst hat in den sechs Monaten im All? Den Geruch der Erde und den Biss in einen knackigen Apfel - natürlich von einer schwäbischen Streuobstwiese!
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Anja Modes: Den Weltmännertag 2014 widme ich Bud Spencer (bürgerlicher Name: Carlo Pedersoli). Die Begeisterung für den - inzwichen 85-jährigen - starken Kerl mit dem losen Mundwerk wird von Generation zu Generation weiter gegeben und sorgt mit Sprüchen, wie „Ich hol gleich aus duuu“ und “Auch ein blindes Huhn trinkt mal nen Korn” immer wieder für einen Lacher. Seine Filme begleiten mich seit meiner Kindheit. Insbesondere die Streifen im Zusammenspiel mit Terence Hill, bringen mich bis heute zum Lachen. Groß, schlagkräftig und dennoch stets auf Seiten der Guten und mit Sonne im Herzen. An jedem Film hängt ein Stück Kindheit, als ich zusammen mit meiner Family seine Filme sah. Ein Hoch auf „Buddy“!
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Theresa Schäfer: Manchmal braucht es einen harten Schuss, um die Mauer in den Köpfen zum Einsturz zu bringen. Im Fall von Thomas Hitzlsperger ist dieser Schuss 131 km/h schnell. Anfang dieses Jahres trat "Hitz, the Hammer" an, so manches Vorurteil auf den Mond zu schießen. In einem Interview mit der "Zeit" erklärte der frühere VfB-Spieler, dass er auf Männer steht. Den Schritt in die Öffentlichkeit hatte Hitzlsperger zuvor generalstabsmäßig geplant - den richtigen Moment abpassen, seine Berater konsultieren, den Bundestrainer einweihen. Das Echo auf das erste Outing eines prominenten deutschen Fußballers (wenn auch nach seiner aktiven Karriere) war riesig. Die meisten gratulierten dem gebürtigen Münchner zu seinem Mut - traurig genug, dass man als schwuler Kicker davon jede Menge haben muss. Von einem Schulter zuckenden "Schwul? Na und?!" ist der deutsche Fußball noch weit entfernt. Thomas Hitzlsperger wollte sich nicht mehr verstecken. Und das ist auch gut so!
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Benjamin Bauer: Es ist der 13. Juli 2010, als ich mich entscheide, die Uni die Uni sein zu lassen (sorry nochmal, Frau Müller) und mich vom Campus in die Stadt zur Buchhandlung Hugendubel aufmache, wo an diesem Nachmittag eines meiner Kindheitsidole seine Autobiografie "Making Waves" vorstellt. Stunden später stehe ich ihm tatsächlich Aug in Aug gegenüber: David Hasselhoff. Locker begrüßt er seine Stuttgarter Fans und stimmt zur Freude aller auch gleich "Looking For Freedom" an. Sicher, der Star-Lack war in der post-Cheeseburger-Ära bereits etwas von ihm abgeblättert, doch das Faszinierendste an "The Hoff" ist meiner Meinung nach sowieso, dass er sich trotz solcher Aktionen immer wieder aufrappelt und es immer noch schafft, die Menschen mindestens zum Schmunzeln zu bringen. So auch bei seiner Video-Aktion, bei der er in diesem Jahr die deutsche Nationalelf vor dem Finalspiel gegen Argentinien anfeuerte. Super Sache, super sympathisch - für mich einfach Hoff-tastisch!
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Andrea Beckmann: Stellen Sie sich diese Schlagzeile vor: Fußballstar Christiano Ronaldo verzichtet auf rund 16 Millionen Dollar Gehalt, damit Real Madrid die Mannschaft mit Neuzugängen verstärken kann. Unvorstellbar, oder? Genau das hat Basketball-Superstar Dirk Nowitzki 2014 getan. Für seine Mannschaft, die Dallas Mavericks, denen der gebürtige Würzburger seit 15 Jahren treu ist. Natürlich verdient der erfolgreichste ausländische Werfer der NBA trotz des Verzichts Millionen. Aber durch seinen in die Tat umgesetzten Mannschaftsgeist ragt Nowitzki über andere Spitzensportler hinaus – wie er es mit seinen 2,13 Metern ohnehin tut. Warum der Ausnahmeathlet in Deutschland nie den Ruhm erlangt hat, den er mit seinen sportlichen Erfolgen verdient hätte? Vielleicht weil er so wenig Aufhebens um seine eigene Person macht. Wie sympathisch! Mein Topscorer 2014.
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Daniela Eichert: Ich bin „Die da!“, die seit 25 Jahren ohne dicken Pulli an – "Mann" – nicht am Eingang, sondern in der ersten Reihe steht, wenn Smudo, Thomas D, Michi Beck und And.Ypsilon die Bühne – und nicht mehr eine Europalette in einem Stuttgarter Jugendhaus – betreten. Die vier sind neben De La Soul die am längsten amtierende und dabei ständig aktive HipHop-Band weltweit. Das ist fantastisch und vielleicht ein "Rekord", wie das gleichnamige Album der Fantas zum 25. jubiliert. Jedenfalls ist es nicht "normal" – genauso wenig wie gleich "vier Männer des Jahres" zu küren, statt sich auf bloß einen zu beschränken. Aber "normal" kann schließlich jeder. "Ich finde es sehr erstaunlich, mit 46 noch Rapper zu sein", hat Michi Beck in einem Interview gesagt. Stimmt! Das Kunststück daran? Die Mittvierziger wirken dabei kein bisschen peinlich. Daher bleibe ich: für immer "Troy" - auf die nächsten 25!