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  1. Panorama
  2. Hölle auf Erden: Das Kinderheim im irischen Tuam

Irland: Ein Massengrab für 800 Kinderleichen Hölle auf Erden: Das Kinderheim im irischen Tuam

Es ist ein besonders finsteres Kapitel der irischen Geschichte. In einem Heim für ledige Mütter starben fast800 Kinder. Auf der Suche nach deren Gräbern machte eine Historikerin eine unfassbar grausame Entdeckung.

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Schülerinnen aus Tuam besuchen den Ort, wo zwischen 1925 und 1961 hunderte Kinderleichen verscharrt wurden.
Foto AFP

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Schülerinnen aus Tuam besuchen den Ort, wo zwischen 1925 und 1961 hunderte Kinderleichen verscharrt wurden.
Tuam im County Galway gilt als beschaulicher Ort. Es gibt in der westirischen 3000-Einwohner-Gemeinde einen Spruch, der besagt: Wenn eine Person aus Tuam stirbt und zum Himmelstor kommt, dann wird der Engel sagen: ‚Dir wird es hier nicht gefallen, es ist nicht Tuam‘“.
Foto AFP

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Tuam im County Galway gilt als beschaulicher Ort. Es gibt in der westirischen 3000-Einwohner-Gemeinde einen Spruch, der besagt: Wenn eine Person aus Tuam stirbt und zum Himmelstor kommt, dann wird der Engel sagen: ‚Dir wird es hier nicht gefallen, es ist nicht Tuam‘“.
Für hunderte ledige Mütter und ihre Kinder war Tuam die Hölle. Die unverheirateten Frauen wurden in dem katholischen Mutter-Kind-Heim des Ortes gedemütigt, als Arbeitskräfte ausgebeutet und ihre toten Kinder wie Abfall verscharrt.
Foto dpa

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Für hunderte ledige Mütter und ihre Kinder war Tuam die Hölle. Die unverheirateten Frauen wurden in dem katholischen Mutter-Kind-Heim des Ortes gedemütigt, als Arbeitskräfte ausgebeutet und ihre toten Kinder wie Abfall verscharrt.
Der Eingang zum St. Mary’s Mother and Baby Home, dem ehemaligen katholischen Frauen- und Kinderheim in Tuam.
Foto AFP

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Der Eingang zum St. Mary’s Mother and Baby Home, dem ehemaligen katholischen Frauen- und Kinderheim in Tuam.
Ende der 1980er-Jahre fanden Arbeiter in einem ausgedienten Abwassertank des St. Mary’s Mother and Baby Home ein erstes Massengrab mit Kinderleichen. Es waren die sterblichen Überreste von Föten, Babys und Kleinkindern.
Foto AP

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Ende der 1980er-Jahre fanden Arbeiter in einem ausgedienten Abwassertank des St. Mary’s Mother and Baby Home ein erstes Massengrab mit Kinderleichen. Es waren die sterblichen Überreste von Föten, Babys und Kleinkindern.
Kinder, die in der Einrichtung starben, wurden einem ehemaligen Heimbewohner zufolge „wie Müll“ weggeworfen. „Es gab Hunderte Kinder in dem Heim. In meinen Augen war das wie eine Kaninchenkolonie.“
Foto AFP

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Kinder, die in der Einrichtung starben, wurden einem ehemaligen Heimbewohner zufolge „wie Müll“ weggeworfen. „Es gab Hunderte Kinder in dem Heim. In meinen Augen war das wie eine Kaninchenkolonie.“
Zwei Schülerinen aus Tuam stehen vor dem Gedenkstein für die verstorbenen Kinder des St. Mary’s Mother and Baby Home.
Foto AFP

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Zwei Schülerinen aus Tuam stehen vor dem Gedenkstein für die verstorbenen Kinder des St. Mary’s Mother and Baby Home.
Das St. Mary’s Mother and Baby Home wurde von 1925 bis 1961 von Nonnen der Congregation of the Sisters of Bon Secours betrieben. Am Eingangstor des ehemaligen Heims für „gefallene Mädchen“ ist dieses Schild angebracht: „In liebenden Gedenken an alle, die hier vergraben wurden. Ruhet in Frieden.“
Foto AFP

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Das St. Mary’s Mother and Baby Home wurde von 1925 bis 1961 von Nonnen der Congregation of the Sisters of Bon Secours betrieben. Am Eingangstor des ehemaligen Heims für „gefallene Mädchen“ ist dieses Schild angebracht: „In liebenden Gedenken an alle, die hier vergraben wurden. Ruhet in Frieden.“
Das St. Mary’s Mother and Baby Home gehörte zum 1824 gegründeten katholischen Pflegeorden der Schwestern von Bon Secours, der offiziell die christliche Nächstenliebe und die aufopfernde Betreuung der Schwächsten und Hilfsbedürftigsten in der Gesellschaft auf seine Fahnen geschrieben hat.
Foto AP

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Das St. Mary’s Mother and Baby Home gehörte zum 1824 gegründeten katholischen Pflegeorden der Schwestern von Bon Secours, der offiziell die christliche Nächstenliebe und die aufopfernde Betreuung der Schwächsten und Hilfsbedürftigsten in der Gesellschaft auf seine Fahnen geschrieben hat.
Den Fall ins Rollen brachte die Historikerin Catherine Corless (62) aus Tuam. 2012 veröffentlichte sie einen Artikel, der enthüllte, dass 796 Kinder, die allermeisten von ihnen Babys und Kleinkindern, während des 36-jährigen Betriebs des Heims gestorben waren. Sie studierte die Todesurkunden und stellte fest, dass sie eine Reihe von Krankheiten wie Tuberkulose, Krämpfe, Masern, Keuchhusten und Grippe aufführten. Aber nur für ein Kind konnte sie nachweisen, dass es auf dem katholischen Friedhof beerdigt worden war.
Foto AFP

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Den Fall ins Rollen brachte die Historikerin Catherine Corless (62) aus Tuam. 2012 veröffentlichte sie einen Artikel, der enthüllte, dass 796 Kinder, die allermeisten von ihnen Babys und Kleinkindern, während des 36-jährigen Betriebs des Heims gestorben waren. Sie studierte die Todesurkunden und stellte fest, dass sie eine Reihe von Krankheiten wie Tuberkulose, Krämpfe, Masern, Keuchhusten und Grippe aufführten. Aber nur für ein Kind konnte sie nachweisen, dass es auf dem katholischen Friedhof beerdigt worden war.
Szene aus dem Film „Die unbarmherzigen Schwestern“: In dem britischen Film von 2002 erkennen die Mädchen Rose (Dorothy Duffy, 2. von links), Bernadette (Nora-Jane Noone) und Margaret (Anne-Marie Duff, rechts) sehr schnell, dass das von katholischen betriebene Heim, in das sie abgeschoben wurden, die Hölle ist.
Foto dpa/Tele_5

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Szene aus dem Film „Die unbarmherzigen Schwestern“: In dem britischen Film von 2002 erkennen die Mädchen Rose (Dorothy Duffy, 2. von links), Bernadette (Nora-Jane Noone) und Margaret (Anne-Marie Duff, rechts) sehr schnell, dass das von katholischen betriebene Heim, in das sie abgeschoben wurden, die Hölle ist.
Marie Collins während einer Pressekonfrenz mit dem Erzbischof von Boston, Kardinal Sean O’Malley Aus „Frustration“ über die mangelnde Kooperation der Behörden der römischen Kurie hat die Irin jetzt ihr Amt in der päpstlichen Kinderschutzkommission niedergelegt, teilte das Gremium mit. Collins war als Jugendliche selbst Opfer von sexueller Gewalt durch einen katholischen Priester geworden.
Foto AP

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Marie Collins während einer Pressekonfrenz mit dem Erzbischof von Boston, Kardinal Sean O’Malley Aus „Frustration“ über die mangelnde Kooperation der Behörden der römischen Kurie hat die Irin jetzt ihr Amt in der päpstlichen Kinderschutzkommission niedergelegt, teilte das Gremium mit. Collins war als Jugendliche selbst Opfer von sexueller Gewalt durch einen katholischen Priester geworden.
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