Italien Schneller Aufstieg, jäher Sturz
Es waren die Jungen, die Ungeduldigen, die Resignierten. Sie kamen aus dem linken und rechten Lager und aus der Mitte. Die Regierungszeit von Matteo Renzi ist mit dem „Nein“ der Italiener zur Verfassungsreform am Ende. Was danach kommt, steht in den Sternen.
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Was sagen Italiener in Stuttgart zum Ausgang des Referendums? Saskia Drechsel hat sich umgehört – sehen Sie die Antworten in unserer Bildergalerie.
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Marano Vito (53), Kellner, seit 20 Jahren in Stuttgart:„Italien hat eine Chance verpasst. Die neue Verfassung wäre eine gute Idee gewesen. Vor der Abstimmung wurden im Internet viele Lügen verbreitet, und die Leute haben das geglaubt. Jetzt wird es schwierig. Mal sehen, ob Italien in der EU bleiben kann. Ich sehe gerade niemanden, der Italien retten können. Ich habe Angst, dass nun Leute an die Macht kommen, die antipolitisch sind.“
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Cristiano Varriale (31), Kellner, seit sieben Jahren in Stuttgart:„Ich bin sehr zufrieden mit den Ergebnissen der Abstimmung. Renzi hat immer nur viel geredet und nichts gemacht. Es ist gut, dass er nun nicht mehr regiert. Niemand hier mag Renzi, und es ist auf jeden Fall besser für mein Land. Eigentlich müsste nun alles besser werden, aber in Italien gibt es immer Probleme.“
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Jacopo Bigi (30), Koch, seit einem Jahr in Stuttgart:„Die Abstimmung hat gezeigt, dass es nicht möglich ist, die italienische Verfassung zu ändern. Sie gehört zum Fundament des Staates, daran sollte man nicht rütteln. Die Italiener haben eine klare Antwort dagegen gegeben und das aus gutem Grund. Ich finde die Entscheidung gut. Gleichzeitig geht sie gegen Renzi, das macht mich sehr zufrieden, mein ganzes Umfeld ist gegen ihn.“
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Giulia Bianchi (24), Studentin, seit vier Monaten in Stuttgart:„In der Abstimmung ging es ja eigentlich um die Verfassung, aber es war eine große Erpressung. Renzi hat seine Person an das Abstimmungsergebnis gebunden. Ich bin für Renzi, er ist die am wenigsten schlimme Alternative. Jetzt gibt es in Italien große Verwirrung, ich bin sehr unglücklich, wir werden wieder mit einer Regierung mit vielen Parteien enden, in der sich alle hassen.“