Jahresrückblick 2020 zum Coronavirus Ein Jahr Corona – die Chronik in Bildern
Vor rund einem Jahr ist in der chinesischen Stadt Wuhan ein neuartiges Coronavirus ausgebrochen. Auf der ganzen Welt hat sich das Leben durch die Pandemie drastisch verändert. Eine Chronik zur Corona-Krise in Bildern.
36 Bilder
Foto dpa/Kin Cheung
1 / 36
Die ersten Meldungen zum neuartigen Coronavirus kamen vor rund einem Jahr aus China. Unsere Bilderstrecke zeigt wichtige Ereignisse der Corona-Pandemie des vergangenen Jahres in einer Chronik.
Foto AFP
2 / 36
Dezember 2019: Die chinesischen Behörden stellen erste Infektionen mit einer unbekannten Lungenerkrankung fest. Ursprungsort soll ein Fisch- und Wildtiermarkt in Wuhan (hier im Bild) sein. Ende des Monats gibt die Gesundheitsbehörde bekannt, dass 27 Erkrankte in Wuhan identifiziert worden seien.
Foto CHINATOPIX/AP
3 / 36
11. Januar 2020: China meldet den ersten Corona-Todesfall. Es soll sich dabei um einen 61-Jährigen handeln, der an Krebs und einer chronischen Lebererkrankung gelitten habe. Drei Tage später bestätigt die Weltgesundheitsorganisation WHO den ersten Corona-Fall außerhalb Chinas – eine Frau aus Thailand ist gestorben. Die chinesische Regierung riegelt die 11-Millionen-Metropole Wuhan ab. Flüge, Züge, Fähren, Fernbusse und der Nahverkehr werden gestoppt.
Foto dpa
4 / 36
27. Januar: Das bayerische Gesundheitsministerium bestätigt, dass sich der erste Patient mit dem Coronavirus infiziert hat. Ein 33 Jahre alter Mitarbeiter des Autozulieferers Webasto hatte sich bei einer Kollegin aus China angesteckt. Der Mann wird im Münchner Klinikum Schwabing behandelt.
Foto dpa
5 / 36
25. Februar: Bei einem Patienten aus Baden-Württemberg ist eine Infektion mit dem Coronavirus festgestellt worden, wie das Sozialministerium mitteilt. Es handelt sich um einen 25-Jährigen aus dem Landkreis Göppingen, der sich vermutlich bei einer Italienreise angesteckt hat. Auch Nordrhein-Westfalen meldet erste nachgewiesene Corona-Fälle, am 10. März hat Sachsen-Anhalt als letztes Bundesland in Deutschland seinen ersten Fall.
Foto AP
6 / 36
9. März: In Deutschland gibt es die ersten beiden Todesfälle. Ein 78-Jähriger aus Heinsberg und eine 89-Jährige aus Essen sind an den Folgen der Viruserkrankung gestorben. Auf dem Bild ist eine in Plastik gehüllte Leiche in einem Bestattungsinstitut zu sehen.
Foto dpa
7 / 36
12. März: Die Fußball-Bundesliga und die zweite Liga setzen ihren Spielbetrieb wegen der Corona-Pandemie aus. Auch die Handball- und die Basketball-Bundesliga gehen in die Zwangspause. Die USA beschließen ein 30-tägiges Einreiseverbot für Europäer.
Foto dpa
8 / 36
16. März: Die Bundesregierung beschließt Einreiseverbote und Kontrollen an den Grenzen zu Frankreich, Österreich, Luxemburg, Dänemark und der Schweiz. Außerdem vereinbaren Bund und Länder eine weitgehende Schließung von Geschäften – ausgenommen sind Lebensmittelgeschäfte, Apotheken, Banken und Tankstellen. In meisten Bundesländern sind die Schulen und Kitas bereits geschlossen.
Foto Bundesregierung
9 / 36
18. März: Kanzlerin Angela Merkel (CDU) bezeichnet die Corona-Krise in einer 13-minütigen Fernsehansprache als größte Herausforderung seit dem Zweiten Weltkrieg: „Alles, was Menschen gefährden könnte, muss reduziert werden.“ Die Richtschnur allen Handelns sei nun, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen, sie über die Monate zu strecken und somit Zeit zu gewinnen. Es werde auch davon abhängen, wie diszipliniert jeder und jede die Regeln befolgt und umsetzt, sagt die Kanzlerin.
Foto dpa-Zentralbild
10 / 36
22. März: Ansammlungen von mehr als zwei Menschen sowie private Feiern auf öffentlichen Plätzen sind deutschlandweit verboten. Restaurants, Friseure, Kosmetikstudios, Massagepraxen sowie Tattoo-Studios müssen schließen.
Foto dpa
11 / 36
6. April: Der britische Premierminister Boris Johnson muss sich wegen seiner Corona-Infektion auf einer Intensivstation behandeln lassen. In Deutschland gibt es erstmals mehr als 100 000 Corona-Infizierte. Jena führt als erste deutsche Großstadt die Maskenpflicht im öffentlichen Raum ein.
Foto dpa
12 / 36
20. April: Viele Bundesländer erlauben wieder die Öffnung der Geschäfte bis zu einer Größe von 800 Quadratmetern. Als erstes Bundesland führt Sachsen die Mundschutzpflicht im Einzelhandel (siehe Bild) und im öffentlichen Nahverkehr ein. Die Schulen in Berlin, Brandenburg und Sachsen nehmen schrittweise den Betrieb wieder auf.
Foto dpa
13 / 36
22. April: Das Paul-Ehrlich-Institut gibt grünes Licht für die erste klinische Studie mit einem Impfstoff gegen das Coronavirus. Das Mainzer Unternehmen Biontech erhält die Genehmigung, um die Wirksamkeit des Stoffes zu testen.
Foto dpa
14 / 36
16. Mai: Die Fußball-Bundesliga setzt den Spielbetrieb fort – allerdings ohne Zuschauer. Mehrere Länder – darunter Österreich, die Schweiz, Luxemburg und Frankreich – öffnen ihre Grenzen zu Deutschland in Ausnahmefällen wieder. Kanzleramtschef Helge Braun teilt mit, dass es keine Impfpflicht gegen das Coronavirus geben wird.
Foto dpa
15 / 36
3. Juni: Die Regierungskoalition einigt sich auf ein Konjunkturpaket von 130 Milliarden Euro. Damit sollen die Wirtschaft und der Konsum der Bürger angekurbelt werden. Vom 1. Juli bis zum 31. Dezember 2020 ist der Mehrwertsteuersatz von 19 auf 16 Prozent gesenkt, der ermäßigte Satz von sieben auf fünf Prozent. Familien erhalten einmalig einen Kinderbonus von 300 Euro pro Kind. Vizekanzler Olaf Scholz fasst zusammen: „Wir wollen mit Wumms aus der Krise kommen.“
Foto dpa
16 / 36
16. Juni: Die Corona-Warn-App zur besseren Nachverfolgung der Infektionsketten geht in Deutschland an den Start.
Foto dpa
17 / 36
23. Juni: Nach Massen-Infektionen in einem Schlachthof der Firma Tönnies verhängt Nordrhein-Westfalen einen erneuten Lockdown im Landkreis Gütersloh. Reisende dürfen in Hotels in Bayern und Mecklenburg-Vorpommern nur übernachten, wenn sie einen negativen Corona-Test vorlegen.
Foto dpa
18 / 36
8. August: Für Reiserückkehrer aus einem Corona-Risikogebiet gilt in Deutschland eine Testpflicht. Teststationen sind an Flughäfen, Bahnhöfen und grenznahen Autobahn-Raststätten vorhanden. Auch bei Hausärzten kann man sich bis zu 72 Stunden nach der Rückkehr testen lassen.
Foto dpa
19 / 36
29. August: Knapp 40 000 Menschen demonstrieren in Berlin gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Am Abend durchbrechen Protestierende die Absperrungen der Polizei, stürmen auf die Treppe zum Eingang des Reichstagsgebäudes und schwenken unter anderem Reichsflaggen.
Foto dpa
20 / 36
2. Oktober: US-Präsident Donald Trump und seine Frau Melania sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Rund eine Woche nach seinem Krankenhausaufenthalt steigt Trump wieder in den Wahlkampf ein. Er bezeichnet einen Antikörper-Cocktail als „Heilmittel“ gegen das Virus und verspricht, diesen für alle Amerikaner kostenlos zugänglich zu machen. Kritiker behaupten, dass er damit vor der Wahl vom Versagen seiner Regierung bei der Corona-Bekämpfung ablenken wolle.
Foto dpa
21 / 36
7./8. Oktober: Urlauber aus deutschen Risikogebieten müssen künftig ein negatives Testergebnis vorweisen, wenn sie in anderen Bundesländern übernachten möchten – sonst gilt ein Beherbergungsverbot. Die Bundesregierung erklärt ganz Rumänien, Tunesien, Georgien und Jordanien sowie einzelne Regionen in sieben EU-Ländern zu Risikogebieten.
Foto dpa
22 / 36
21. Oktober: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Er ist damit der erste Bundesminister, bei dem eine Ansteckung nachgewiesen ist. Am darauffolgenden Tag überschreitet die Anzahl der Neuinfektionen erstmals den Wert von 10 000.
Foto Pressefoto Baumann
23 / 36
28. Oktober: Bund und Länder verständigen sich auf einen Teil-Lockdown ab dem 2. November. Kinos, Theater, Konzerthäuser und auch Fitnessstudios müssen schließen. Der Freizeit- und Amateursportbetrieb ist eingestellt. Gastronomiebetriebe sowie Bars, Clubs, Diskotheken und Kneipen sind geschlossen, soziale Kontakte auf zwei Haushalte begrenzt.
Foto dpa
24 / 36
9. November: Das Mainzer Unternehmen Biontech und der Pharmakonzern Pfizer teilen mit, dass ihr Impfstoff einen mehr als 90-prozentigen Schutz vor dem Coronavirus biete. Am 29. November stellen sie einen Zulassungsantrag für einen Corona-Impfstoff in der EU. Nach Biontech und Pfizer will auch der Biotechkonzern Moderna am 30. November eine Notfallgenehmigung in den USA und in der EU beantragen.
Foto dpa
25 / 36
2. Dezember: Der Teil-Lockdown mit geschlossenen Restaurants, Kinos, Theatern, Museen und Freizeiteinrichtungen verlängert sich bis zum 10. Januar. Großbritannien hat als erstes Land den Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer zugelassen.
Foto dpa
26 / 36
8. Dezember: Margaret Keenan ist die erste Britin, die gegen das Coronavirus geimpft wird. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) kündigt an, dass die Schulen, Horte und Kitas ab Montag, 14. Dezember, geschlossen werden. In Baden-Württemberg gilt ab dem 12. Dezember ein Alkoholausschank-Verbot unter freiem Himmel, im Saarland an Heiligabend sowie jeweils am Silvester- und am Neujahrstag. In hessischen Regionen mit hohen Infektionszahlen gibt es eine nächtliche Ausgangssperre und ein Alkoholverbot in der Öffentlichkeit.
Foto dpa
27 / 36
11. Dezember: Der Teil-Lockdown bringt nicht den gewünschten Erfolg: Das Robert-Koch-Institut (im Bild Präsident Lothar Heinz Wieler) meldet knapp 30 000 Neuansteckungen mit dem Coronavirus binnen 24 Stunden – das ist zu dem Zeitpunkt der höchste Stand in Deutschland seit Beginn der Pandemie. Ein trauriger Rekord wird auch bei der Anzahl der Toten erreicht: 598 Menschen sterben binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit Corona.
Foto dpa-Zentralbild
28 / 36
13. Dezember: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten verständigen sich auf einen harten Lockdown. Alle Geschäfte, die nicht den täglichen Bedarf abdecken, müssen ab dem 16. Dezember schließen. Das Last-Minute-Shopping in den Einkaufsstraßen für Weihnachten fällt somit in diesem Jahr aus. Unter anderem Lebensmittelgeschäfte, Wochenmärkte, Apotheken Reformhäuser und Abhol- und Lieferdienste bleiben aber geöffnet. Maximal fünf Menschen aus zwei Haushalten dürfen sich treffen, an Weihnachten gelten Ausnahmen. In Baden-Württemberg gilt zudem seit Samstag, den 12. Dezember eine nächtliche Ausgangssperre.
Foto dpa
29 / 36
17. Dezember: Den erste Tag des harten Lockdowns hat Deutschland hinter sich. Die Zahl der binnen eines Tages gemeldeten Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus bleibt auf hohem Niveau. Die deutschen Gesundheitsämter übermitteln dem Robert Koch-Institut 698 neue Todesfälle, wie aus den RKI-Zahlen von Donnerstagmorgen hervorgeht. Das ist der zweithöchste Wert seit Beginn der Pandemie. Außerdem wurden 26 923 Neuinfektionen verzeichnet. Das sind mehr als am Donnerstag vor einer Woche. Weihnachten und Gottesdienste trotz Corona, das Leben im Lockdown und Krankenhäuser, die an ihre Grenzen geraten – diese Themen bestimmen derzeit den Alltag.
Foto AFP
30 / 36
21. Dezember: Die europäische Arzneimittelbehörde EMA spricht sich für die Zulassung des Covid-19-Impfstoffs von Biontech/Pfizer aus. Die EU-Kommission erteilt daraufhin die Zulassung. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn nennt dies einen „Meilenstein in der Pandemiebekämpfung.“
Foto dpa
31 / 36
24. Dezember: An Heiligabend erreicht die Coronapandemie einen vorläufigen Höhepunkt. Den mit Abstand höchsten Wert hat Sachsen: Dort liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei 425,7, also mehr als doppelt so hoch wie im Bundesdurchschnitt. Es folgt Thüringen mit einem Wert von 327,9. Der niedrigste Wert wird in Mecklenburg-Vorpommern mit 95,6 verzeichnet.
Foto dpa-Zentralbild
32 / 36
26. Dezember: In einem Seniorenheim in Halberstadt (Sachsen-Anhalt) wird die 101-jährige Edith Kwoizalla als erster Mensch in Deutschland gegen das Coronavirus geimpft. Am folgenden Tag beginnt offiziell der bundesweite Impfstart.
Foto AFP
33 / 36
5. Januar 2021: Auch im neuen Jahr dominiert die Coronapandemie die Politik in Deutschland und der Welt. Bund und Länder einigen sich auf eine Verlängerung und zudem auf eine Verschärfung des Lockdowns. Neu ist, dass man sich nur noch mit einer weiteren Person treffen darf, die nicht dem eigenen Haushalt angehört. In Gebieten mit einer 7-Tage-Inzidenz über 200 soll der Bewegungsradius der Menschen auf 15 Kilometer begrenzt werden können.
Foto dpa
34 / 36
19. Januar: Der Lockdown zur Bekämpfung der Corona-Pandemie in Deutschland wird angesichts weiter hoher Infektions- und Todeszahlen bis Mitte Februar verlängert. Zugleich beschließen Bund und Länder zusätzliche Einschränkungen: Die oft genutzten Alltagsmasken aus Stoff reichen künftig vielerorts nicht mehr aus. In Bus und Bahn sowie beim Einkaufen müssen die besser schützenden FFP2-Masken oder OP-Masken getragen werden.
Foto dpa
35 / 36
22. Januar: Der Pharmakonzern Astrazeneca kündigt an, nicht die mit der EU vertraglich vereinbarten 80 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs liefern zu können. Stattdessen sollen 31 Millionen Dosen geliefert werden. Im Zuge der Impfstoffstrategie hat die EU 2,7 Milliarden Euro an verschiedene Pharmahersteller gezahlt, damit diese bereits vor der Zulassung durch die Behörden Produktionskapazitäten aufbauen können.
Foto dpa
36 / 36
28. Januar: In der baden-württembergischen Landesregierung wird Corona zum Wahlkampfthema – obwohl zuvor viele Politiker beteuert hatten, die Pandemie solle im Wahlkampf keine Rolle spielen. Was ist geschehen? Ursprünglichen wollten Ministerpräsident Kretschmann (Grüne) und Kultusministerin Eisenmann (CDU) ankündigen, dass Grundschulen und Kitas ab Anfang Februar wieder öffnen dürfen. Doch wegen eines Corona-Ausbruchs an einer Freiburger Kita, bei dem mutierte Coronaviren aufgetreten waren, haben Kretschmann und Eisenmann die geplante Öffnung kurzfristig abgesagt. Daraufhin entspinnt sich ein Streit zwischen Eisenmann und Sozialminister Lucha (Grüne) um Schnelltests und die Notbetreuung von Kindern.